MOTÖRHEAD - Iron Fist



VÖ: 23.09.2022
(BMG)

Style: Hard Rock

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MOTÖRHEAD

40 Jahre 'Iron Fist', - wenn das kein Grund zum Feiern ist, mag sich vielleicht auch das BMG-Label gedacht haben, um vorliegende 2er-CD Box zu veröffentlichen. Neben dem Original-Album sind unveröffentlicht-raren Demos und einen ebenfalls unveröffentlichten Live-Mitschnitt im Glasgow-Apollo enthalten. MOTÖRHEAD-Fans stehen vor der Qual der Wahl diese Wiederveröffentlichung im edlen 24-Seiten Hardcoverbuch erscheinende 2CD-Doppeldecker oder in 3er-Vinyl-Variante zu erwerben. Da mir das 2CD-Doppel vorliegt, bezieht sich das Review entsprechend auf die CD-Variante. Als kleine Randnotiz: Da sich MANOWAR gerne mit Nieten, Schwert und Lederoutfit schmückten, sind sie nicht Urheber dieses Images, das gilt es richtigzustellen. Das Foto im 24-seitigen Albuminlet von 'Iron Fist' auf dem das sich Trio mit Leder/Wildlederkampfmontur, Nieten und Schwertern zeigt, sagt alles: MOTÖRHEAD hatten das 'Iron Fist'-Album bereits im April 1982 veröffentlicht, während MANOWAR erst im August 1982 die 'Battle Hymns' ausriefen. MANOWAR um dies mal in aller Deutlichkeit zu formulieren und einen in der Metalszene herumgeisternden Mythos zu entschärfen, waren nicht die ersten, die im Nieten- und Lederimage posierend, ein bei uns Metalfans beliebtes Outfit salonfähig machten. MOTÖRHEAD zeigten sich bereits 1980 im Leder-Outfit, während MANOWAR erst ein Jahr später als Band gegründet wurden, doch das dazugehörige Privileg gebührt vor allem einer Band: - JUDAS PRIEST, aber das ist ein separates Thema für sich...  

CD 1 – Iron Fist
setzt den krönenden Abschluß der räudigsten MOTÖRHEAD-Phase (1977 – 1982) als das rotztäudige Trio in der Besetzung Lemmy(Bass, Gesang), Phil 'The Animal' Tylor und Fast Eddie Clarke in dem Ruf als 'lauteste, härteste' und dreckigste' Band der Welt stand und ihm überall wo auch immer das Trio hinkam, gerecht wurde! Warum das so war zeigt 'Iron Fist' selbst vierzig Jahre später deutlich auf: Allein die satt in die Vollen gehende sich donnernd durch die Boxen rumpelnde, die Endstufe schnell zum durchglühen bringende Albumtiteltrackhymne rumpelndem kann sich mühelos neben Klassikern wie „Motörhead“, „Ace Of Spades“, „Bomber“ und „Overkill“ einreihen. Auch die Tatsache, das SODOM „Iron Fist“ coverten spricht Bände. 'Iron Fist' ist nicht einfach nur ein Album, sondern gehört zu den Speed n' rolligsten des räudigen Englandtrios, enthält darüber hinaus einige weniger bekannte, dafür qualitativ bärenstarke Rock n' Roller. Der knapp 37 Minütige Tonträger soundtechnisch remasterte Tonträger platzt vor Energie und wurde zusätzlich mit einem Bonustrack „Remember Me I'm Gone“ aufgestockt. „Heart Of Stone“, „I'm The Doctor“, „Shut It Down“, das offene Anti-Religionsbekenntnis „(Don't Need) Religion“ „Speed Freak“, (Don't Let Em) „Grind Ya Down“ oder „Bang to Rights“ haben kein Gramm Rotzigkeit und Durchschlagskraft verloren.

Der Grund, warum 'Iron Fist' nicht im Reigen der MOTÖRHEAD-Klassikeralben in den Listen ganz oben erscheint findet sich allein darin, dass 'Overkill', 'Bomber' und 'Ace Of Spades' Mengenmässig viel mehr bekannteres Material beinhalten, was 'Iron Fist' nicht im geringsten abwertet. Das eine eiserne Faust mit Warpig- und drei Totenkopfringen zeigende, die einem gigantischen Rächer gleich am Horizont auftauchend, jegliche Form ekelerregender Seichtplastikmucke & Popgeseier mit urgewaltiger Kraft weghauende Coverartwork war, ist und bleibt unerreichter Kult, es ziert gestandene Rockerkutten. 'Iron Fist' nutzt sich selbst 40Jahre danach kein Stück ab, ist wie ein guter Wein, der mit den Jahren besser wird. Genug gesagt.

CD 2 Jackson's Morgan & Ramport & Studios Demos October 1981 To February 1982
beinhaltet zwölf rare bisher unveröffentlichte Demotracks, wobei die „Grind Ya Down“ Alternate-Version im rauen, rotzräudigen schon von Vorgängeralben wie 'Bomber' bekannten Schrammelsound, sowie das 'Peter Gunn'-Instrumental besonders herausstechen. Fundgrube für Demo und Raritätenjäger unter den echten treu überzeugten MOTÖRHEAD-Fans!

CD 3 Live at Glasgow-Apollo , 18. März 1982
Der von Radio-Clyde übertragene Live-Mitschnitt aus dem Apollo in der schottischen Hafenstadt Glasgow zeigt das Warpig-Trio MOTÖRHEAD in ungeschliffenster Form rau, rotzig, rassiermesserscharf-kantig, brutal dreckig-laut Lemmy's Organ klang niemals verrucht-räudiger als zu dieser legendären später nicht mehr wieder gekommenen Phase. Die soundtechnisch druckvoll fett abgemischte CD beinhaltet einen vollständigenin derartiger Konstellation recht seltenen MOTÖRHEAD-Liveabriss der es in seiner Gesamtlänge auf 19 Stücke bringt. „Motörhead, Motörhead, Motörhead“-Anfeuerungsrufe imd ein vor lautstark unterstützender Publikumskulisse durchweg arschtight röhrendes Trio, das auch die Bühne im Glasgow Apollo gnadenlos in Schutt und Asche legt, dokumentieren eindrucksvoll, das niemand ich wiederhole: Niemand im Zeitfenster von 1977 – 1982, auch nur ernsthaft am Nimbus der dreckigsten, härtesten und lautesten Band der Welt kratzen konnte und die hieß: MOTÖRHEAD! Eingeschworene Fans der WARPIG-Crew, zu denen das Verfassende Individuum dieser Zeilen gehört, werden gierig mit der Zunge danach lechzen. Wann sind die vier Klassiker „Ace Of Spades, „Bomber“, „Overkill“ und „Motörhead“ zusammen auf einem Gig vertreten? Ok, in der Zeit von 1977 – 1982 war dies natürlich öfters der Fall, doch später wurde es selten. 2007 bestand noch einmal Gelegenheit sich den Klassiker Viererpack als besonderes Special im Rahmen vom Swedenrock-Festival. Fast Eddie Clarke kam als Special Guest auf die Bühne und zündete an Seite der MOTÖRHEAD-Besetzung Lemmy Kilmister, (Bass,Gesang), Philip Campbell (Gitarre) und Mikkey Dee (Drums) nocheinmal wie in besten rotzräudig-dreckigsten MOTÖRHEAD-Zeiten alle vier Live-Granaten hintereinander - bei Kutte, Holzfällerhemd & Patronengurt: - Das bleibt unvergesslich in Erinnerung !

Für Liebhaber und Sammler ungeeignet, die sich solche Tonträgerspecials einzig zu Präsentationeszwecken kaufen, um sie als Trophäe ins Regal zu stellen, und nachdem die Tonträger ihren sicheren Platz gefunden haben, und mit dem Arsch nicht mehr angucken. Das kann nicht im Sinne der Sache sein. Für echte MOTÖRHEAD-Fans, die  einer fürs Genre unverzichtbaren Legende schwerer Stromgitarrenmucke selbst nach deren 2015 erfolgter Auflösung blutstreu ergeben sind, ist diese Specialedition selbstverständlich Pflicht!

Als Endabrechnung für diese durch gehaltvoll ergiebig in die Zeit von 1982 zurückblickende Liner-Notes zu Tour und Album aufgewertete Special-Edition ergibt sich folgende Benotung:
CD 1 Iron Fist Album Original + 1 Bonustrack 8/10
CD 2 Demos October 1981 bis Februar 1982 9/10
CD 3 Live at Glasgow Apollo 10/10

BMG haben sich viel Mühe gegeben, was dem Label mit dieser empfehlenswerten Specialedition auch gelungen ist. Selbst Motörheadbanger, die das Originalalbum besitzen werden in Versuchung kommen, sich das Pakt im Bedarfsfall zuzulegen.

Fazit: Unverzichtbarer Klassikerpflichtstoff aufgewertet mit Demoraries und granatenhartem Live-Mitschnitt, der MOTÖRHEAD auf dem Zenit ihrer Laufbahn zeigt. Ungeschliffen, laut, dreckig und hart. Eine Phase, der echte restlos überzeugte beinharte Die-Hard- MOTÖRHEAD-Fans heute völlig zurecht nachtrauern. 9,5/10

CD TRACKLISTING
Original Iron Fist Album
1.Iron Fist
2. Heart of Stone
3. I'm the Doctor
4. Go to Hell
5. Loser
6. Sex and Outrage
7. America
8. Shut It Down
9. Speedfreak
10. (Don't Let Em Grind Ya Dawn')
11. (Don't Need) Religion
12. Bang To Rights
13. Remember me, I'm Gone Jackson's Morgan & Ramport & Studios Demos October 1981 to February
14. The Doctor
15. Young & Crazy
16. Loser
17. Iron Fist
18. Go To Hell

CD & Digital Bonus Tracks, Alternate Versionen und Instrumentale
19. Lemmy Goes to the Pub
20. Some Old Song, I'm Gone
21. (Don't Let 'Em) Grind Ya Down (Alternate Version)
22. Shut It Down
23. Sponge Cake (Instrumental)
24. Ripsaw Teardown (Instrumental)
25. Peter Gunn (Instrumental)

CD 2 Live at Glasgow Apollo 18th March 82
(Previously unreleased)
1. Iron Fist
2. Heart of Stone
3.Shoot You In The Back
4.The Hammer
5. Loser
6. Jailbait
7. America
8. White Line Fever
9.(Don't Need) Religion
10. Go to Hell
11. Capricorn
12. (Don't Let 'Em) Grind Ya Down
13. (We Are The) Road Crew
14. Ace of Spades
15. Bite The Bullet
16. The Chase Is Better Than the Catch
17. Overkill
18. Bomber
19. Motörhead

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