MYSTERY - Mystery


VÖ: Bereits erschienen
(GoldenCore Records/ZYX)

Style: Heavy Metal

Homepage:
GoldenCore Records

MYSTERY nicht zu verwechseln mit einem halben Dutzend Bands gleichen Namens diverser Stilbereiche, brachten bereits 1988 ihr vierundreißig Jahre zurück in der Vergangenheit liegend einziges nach der Band selbst betiteltes Album heraus.

An 'Mystery' scheiden sich damals wie heute nach wie vor die Geister. Ob dieses Album seiner Zeit weit voraus war, mag jeder selbst für sich entscheiden, doch eines lässt sich festhalten. MYSTERY gingen unorthodox einfallsreich kreativ zur Sache. Zu hören gibt es auf dem Tonträger, dessen Coverartwork ein Auge ziert, das schon zu dessen Entstehungszeit futuristisch wirkte, eine recht außergewöhnliche Mischung aus Heavy-, Prog,Thrash sowie gelegentlichem Blick in die End60er/Früh70er-Krautrock-Ecke die keine dauerhaften Direktvergleiche zu anderen Heavy Metalbands zulassen, aufgelockert durch aus dem Darkwave-Bereich entnommener Zutaten, wie im Titelstück „Mystery“ zu hören.

Alle neun Tracks 8 (das Outro nicht mitgezählt) wildern fleißig in 70er und 80er Gefilden, die mehr als einmal über den Heavy Metal-Tellerrand hinaus blicken. Was der Musik eine interessante Eigenstilnote gibt, ist der darin enthaltene Kauzfaktor, etwas anrüchig darf's entsprechend klingen, „Metal Cities“ liefert flotten Progressive-Thrash, ehe die Geschwindigkeit herausgenommen wird. Richtig schräg ist auch der eigenwillige mehr wie eine Mischung aus futuristischer Prophetie , aberwitziger Hysterie und Warnungen klingende Gesang. Reichlich Ideenvielfalt darf auf solch einem heftig Sci-Fi-bestimmten Werk nicht fehlen.

„Victims Of Technology“ knallt richtig satt geradlinig Oldschool. Den krassen Kontrast dazu stellt das ein wenig an eine Mischung aus THE SENSATIONAL ALEX HARVEY BAND (das fette Gitarrenriff erinnert heftig an deren oft gecoverten von Düstersakral-Unterton begleiteten Voodoo-Rock-Klassiker „The Faith Healer“), wodurch „Sorcerers Of The Universe“ unverkennbare Eigenstilnote umrahmt von Untertönen, die Parallelen zum Flash Gordon-Filmsoundtrack von der englischen Rockband QUEEN. Hinzu gesellen sich sobald sich das Tempo abrupt erhöht und der Refrain erklingt Einflüsse von THOR, die sich Tempo forcierend mit schneller, in Richtung DEAD KENNEDIES zu 'Holyday in Cambodia'-Zeiten mischender Takt-Rhythmusfolge kreuzen. „Time Tunnel“ segelt weiter auf der Kauzwelle durch's Universum, hinzu kommt eine Brise Spacelastiger Sci-Fi Rock und ein wenig schrulliger Rocky Horror Picture Show-Nostalgie, die sich im He Man/ Saberider and the Star Sheriffs-Universum trifft, wo Greyskull-Helden und kosmische Gesetzeshüter im Wildweststil gegen hinterlistige Schurken kämpfend für Ordnung sorgen. „Bloodhounds“ klingt zum Ende mit Düster-Sakralpassage aus, gefolgt vom unfertig ausklingenden „Nightmare“ bis der voreilig abgebrochene Epilog dem am Ende die Luft ausgeht, durch gestrecktes dreißig Sekunden-Outro verlängert das Stück endgültig in die unendlichen Weiten des Kosmos befördert.

Zurück bleibt die Erkenntnis: Einzigartig spacelastiger Heavy Metal mit nachhaltig futuristischem Anstrich, für den die Welt in den Spät-80ern noch nicht bereit war. Dank Neudi gibt es nun via GoldenCore Records auf der zunächst als CD erscheinenden Pressung die von Gerald L verfassten Liner Notes mit Hintergründen zur Bandgeschichte sowie Namen und Orten zu erfahren, die Vinyl-LP dieses kleinen Schmuckstücks ist für einen späteren Zeitpunkt geplant. 

Fazit: Kurzweilige, umso vielfältigere Wundertüte mit besonderem Eigenstilwert, unorthodoxem Ideengehalt und kräftig Dampf auf dem Kessel. Wegweisender Genre-Fusionstobak! 9/10

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