FANTASTIC NEGRITO - White Jesus Black Problems

07 fantasticnegrito

VÖ: 03.06.2022
(Storefront Records)

Genre: Americana/Soul

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FANTASTIC NEGRITO

Xavier Amin Dphrepaulezz ist schon länger im Musikbusiness dabei, allerdings immer etwas vom Pech verfolgt. Ein geplatzter MAJOR-Deal steht ebenso auf seinem Konto wie ein schwerer Autounfall, von dem er Schäden davon trug. Seit ein paar Jahren veröffentlicht der Amerikaner unter seinem Pseudonym FANTASTIC NEGRITO regelmäßig Alben. „White Jesus Black Problems“ wurde sein ambitioniertes Projekt, zu dem auch ein Film existiert. Inspiriert wurde er von einer Liebesgeschichte zwischen einem Sklaven und einer Dienstmagd, die zu der Zeit verboten war. Der 54-jährige fand heraus, dass er ein später Nachfahre dieser Liaison ist. Das hört sich jetzt erstmal verrückt an, und so geht es auch musikalisch weiter, wobei der Musiker sehr viel selbst übernimmt.

Mühelos werden Black Music und klare Botschaften mit Blues und noch rootsigeren Klängen vermischt. Schon der Opener „Venomous Dogma“ beginnt ungewöhnlich als streicherverhangene Pianoballade. Plötzlich bricht da eine Mixtur aus Aggressivität und Irrsinn herein, die man so vielleicht auf frühen ALICE COOPER-Alben gehört hat. Großartig sind die Keyboards von Lionel LJ Holoman gespielt, hier als Orgel, später auch mit analogen Synthesizern in den Score-mäßigen Interludien wie „Mayor Of The Wasteland“. An der Hammond brilliert auch im an LARKIN POE erinnernden „Oh Betty“, dem eine gewisse Spannung innewohnt.

Aber FANTASTIC NEGRITO kann noch abgedrehter, viele Songs bekommen eine unerwartete Wendung. „“Man With No Name“ mischt orgelgetragenen Gospel mit ebenso düsteren wie psychedelischen Melodien. Ähnlich wenn auch vom Tempo her sanfter gibt sich „In My Head“ mit fast floydigen Momenten. Schon leicht irre sind die Vokalarrangements in „Nibbadip“ und „Trudoo“, die funkige Spuren enthalten.
Die finden sich auch in „Highest Bidder“, wo die Rhythmen von SANTANA mit den Gesängen der BEE GEES gekreuzt werden. „Register Of Free Negros“ bringt den Gospel sehr atmosphärisch, „Virginia Soul“ vermengt ihn mit Country, lediglich in You Better Have A Gun“ bringt man ihn eher traditionell. Interessant und vor allem eigenständig ist die Scheibe auf alle Fälle, man benötigt schon starke Nerven, die hat die Zielgruppe jener Spielarten nur bedingt.

7 / 10

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