IRONFLAME - Where Madness Dwells
VÖ: 01.07.2022
(High Roller Records/Soulfood)
Style: Heavy Metal
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IRONFLAME
IRONFLAME schicken ihr lange erwartetes viertes Studioalbum ins Rennen. Die gelungene Einleitung mit prickelnd stimmungsvollem Vincent Price-Sprechintro „Famine, Pestilence, War, Disease and Death – They rule this World“ aus dem 1964 entstandenen, von Autorenkoryphäe Edgar Allan Poe beeinflussten Horrorfilm 'The Masque of the Red Death' ('Das Schloß der blutigen Bestie') weckt kräftig Erwartungen. Selbiges Zitat findet sich ebenso auf dem 1996er Genremeilenstein der ehemaligen Gothic-Doomer THEATRE OF TRAGEDY nämlich im Dialogpart von Track fünf, „And When He Falleth...“soweit hierzu.
Bandkopf hinter der 2016 gegründeten eisernen Flamme ist der darüber hinaus u. a. bei BRIMSTONE COVEN und ICARUS WITCH mitwirkende Andrew D'Cagna, dessen ausdrucksstarker Gesang dem Vorbild Bruce Dickinson mehr als einmal recht nahe kommt. Stilistisch erinnert diese auf 'Where Madness Dwells' deutlich mehr Euro denn US-Metallastig klingend erfrischende Mischung an Einflüsse wie IRON MAIDEN, JAG PANZER sowie die Australier PEGAZUS, woraus sich der individuell eigentümliche Stil ergibt. Packender Heavy Metal aus den USA (der nicht direkt als US-Metal zusammenfassbar ist). Wie schon auf dem Vorgängerwerk fahren IRONFLAME qualitativ konstant ausgeglichen starkes Niveau, dass sich durch alle acht Kompositionen zieht. Krachende Riffsbreitseiten, gedoppelte Twinleads, satte Grooves, ratternde Bassläufe, taktischeres Drumming, fließende Songstrukturen, fesselnde Lyrics, griffige Refrains und raffinierte Melodiebögen lauten auch diesmal die Pfründe einer tollen Scheibe, mit denen sich wuchern lässt.
Im Unterschied zu allen bisherigen IRONFLAME-Alben blieb nur wenig Platz für Phantasie, das Geschehen spielt sich fast weitgehend in der Realität ab. Zur Entstehungszeit von 'Where Mandness Dwells' zu Beginn der Pandemie befand sich vieles im Wandel auch das während dieser Zeit zunehmend bedenklichere Formen annehmende politische Klima in den USA. Der beste Freund von Andrew D' Cagna verstarb an Krebs, womit dem Album eine sehr persönliche Note innewohnt. Alle Instrumente spielte D'Cagna selbst ein, wofür ihm ein gesundes Maß an Respekt gebührt.
Angefangen vom knackigen Hymnen-Opener „Everlasting Fire“ endend mit dem Rausschmeißer „Where Madness Dwells“ fesseln mich IRONFLAME abermals vom ersten bis letzten Takt. Ein weiterer Pluspunkt für IRONFLAME dürfte der Einzug in den Stall von High Roller Records sein, wodurch die Band endlich ihr gebührende Unterstützung von einem guten Management erhält. Gab es für den starken Vorgänger „Blood Red Victory“ keinen unmittelbaren Vertrieb in Europa, ist dieses Problem spätestens damit jetzt beim qualitativ keinen Deut schwächeren Nachfolger 'Where Madness Dwells' auch erledigt. KEEP IT TRUE/METAL ASSAULT-Anhängerschaft kann erneut zu kraftvollem Hymnenfutter wie „Under The Spell“, „Kingdom Of Lies“ und „Ready To Strike“ über den tempogedrosselten Epic-Knaller „A Funeral Within“, den zeitweisen zwischen heroischem Powerspeed und Stampfgalopper wandelnden Wellenbrecher „The Phantom Flame“ oder „“A Curse Upon Mankind“ frenetisch Faust recken, mitsingen und Headbangen, - wo der Wahnsinn kursiert...
Fazit: Erneut starker Traditionsmetal im fesselnden Hymnenformat aus dem Hause IRON FLAME, der seine Anhängerschaft in Verzückung versetzt. - Keep The Unholy Flame of Heavy Metal Alive! 8,5/10