BLACK ROSE - WTF


VÖ: 24.06.2022
(Pure Steel Records)

Style: NWOBHM

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BLACK ROSE

Zwölf Jahre liegt das dritte Album der gestandenen 1980 gegründeten NWOBHM-Veteranen BLACK ROSE bereits zurück, die kürzlich einen Labeldeal mit Pure Steel Records eingingen, frisch aktuell ihr viertes Studioalbum veröffentlichten.

BLACK ROSE gehören zu den Bands mit wechselhafter Geschichte, die trotz knapp über zwei Jahrzehnten Auszeit wieder zurück in die Spur fanden. 1989 aufgelöst, rauften sie sich 2010 zusammen um bereits im Folgejahr 2011 beim „Cradle of Rock-Festival auf der Bühne zu stehen. Es war die erste Show nach 22 Jahren Abstinenz. Zur Zeit besteht das aktuelle Bandline Up aus den drei Originalmitgliedern, die Rhythmussektion mit Bassist Kiko Rivers und Schlagzeuger Paul Fowler der auch bei FAST KUTZ einer weiteren NWOBHM-Insidern bekannten Kapelle hinterm Schlagzeug sitzt, auch Sänger Steve Bardsley blieb der Urformation erhalten, ohne dessen charismatisch ausdrucksstarkes Stimmbandvolumen dass jedem Song immensen Wiederkennungswert gibt, etwas entscheidendes für eine Band wie BLACK ROSE unentbehrliches fehlen würde.

Zu den besonderen Stärken des von Gitarrist Kenny Nicholson hervorragend zum Quartett ergänzten Vierers gehört auch, die Songs griffig und geschmeidig zu halten, den Spielfluss laufen zu lassen, was gerade auf die knapp sechs Minuten gedehnten Stücke „Devil's Candy“, „Pain“ und „Broken“ positiv auswirkt. Dass die alten Recken überhaupt nichts verlernt haben, zeigen der statt in flottem Tempo gefahrene auf satte Grooves setzende Opener „Crazy Mental Band“, sowie ebenso kraftvolle Riffbrecher vom Kaliber „Pain“, „Detonator“, „Under My Skin“ und  „Never Take Me Alive“. Dass man auch jederzeit ein oder zwei Gänge höher schalten kann, zeigt der Powermetalmässige Slasher „Twist The Knife“. Daran lässt auch die druckvolle Produktion keinen Zweifel, Der satte Kick Ass Rocker „Never Take Me Alive“ lässt auch mal so richtig sattes Glamrockfeeling durchblitzen.

Das kraftvoll röhrende auch Glamrockfrequenzen beihaltende Organ von Sänger Steven Bardsley ist bestens geölt. Weitere Grower im Format „Devils Candy“ mit effektvoll gestreuten Singalongs, dazu gehört ebenso der opulent in rebellischer Attitüde schwimmende Groovefetzer „WTF“ dessen Kürzel sich von selbst erklärt. So mag ich qualitätsbewussten NWOBHM-Edelstahl mit Individualeigenstilnote. Kein Wunder, dass mich 'WTF' trotz überlanger Spielzeit von 55:55 Minuten begeistert. Vor dieser starken Leistung ziehe ich respektvoll den Hut. BLACK ROSE sind sich unabhängig kommender und gehender Trends treu geblieben.

Fazit: Waschechter NWOBHM-Sound mit reichlich zugehörigem Spirit, der heftig ins Blut geht, wie ihn eingeschworne Fans lieben. - WTF (!)... aber Hallo..! 8,3/10