PATRONESS - Fatum
VÖ: 04.06.2022
(Necktwister)
Style: Doom-Death-Black-Dark Metal
Homepage:
PATRONESS
Bestehend aus Ex-CHIEF ROBERTS-Mitgliedern (einer von THE MELVINS und BLACK SABBATH beeinflussten Formation) gründete sich 2019 die Sludge-Doom-Band PATRONESS, um 2020 die 4-Track EP „Pyre“ auf die Anhängerschaft extrem Metallischer Klanglandschaften loszulasen deren Full Length Debüt „Fatum“ es nun auf meinen CD-Player geschafft hat. Von der Doom-Schiene sind PATRONESS mittlerweile fast ganz runter, obgleich ab und an immer mal das ein oder andere an die Vergangenheit denken lassende Relikt aufblitzt.
Ein düsteres auf zarte Gemüter geradezu traumatisierend wirkendes Horror-Intro verbreitet unheilvolle Stimmung, danach geht’s mit „Undeceive“ mächtig in die Vollen. Tonnenschwere Riffwände werden auch bei „The Art of Being (Nothing)“ aufgefahren, wobei klagender Hochtongesang Kontrast zu tiefen Deathgrowls bildet. Im Gegensatz zu vielen den schleppenden Modus favorisierenden Doomacts wagen PATRONESS auf diesem gelungenen Achttrackling zwischendurch immer mal heftige Tempoeruptionen wobei mächtig auf's Gaspedal getreten wird. Im Gegensatz dazu stehen melancholische Trauerorgien getragen von klarem Gesang mit tiefer PINK FLOYD-Stilnote „Visions“ die in Wechselseitigen Kontrast zu aggressiven Deathgrowls übergehen. PATRONESS loten geschickt die Extreme aus. Harrscher sich zwischen den Extremen verlierender Death/Black/Dark Metal-Gesang, der phasenweise irgendwo zwischen HYPOCRISY-Bandkopf Peter Tägtgren oder Mille von KREATOR liegt, während die Deathgrowls der MORBID ANGEL/INCANTATION INCANTATION Schule stellenweise recht nahe kommen, ist ein markantes Erkennungsmerkmal, siehe Nummern wie „Seclusion“ oder „Foreshadow Oblivion“. Dabei wohnt dem knorrig düsteren Sludge Doom-Gebräu der Antwerpener Combo schwerer Hang zu Death/Black und Dark Metal inne. Raumgreifende Melodiebögen, knisternde Spannung, dynamische Rhythmus-Tempowechsel in Verbindung zu düsterapokalyptischer Endzeitsphäre brechen sich gewaltig Bann. Wie unberechenbar PATRONESS hier zu Werke gehen zeigt sich auch am 'melodischsten' Albumtrack „Atonement“ das von zerbrechlich sanfter Melodie bis stufenweise gesteigertem sich in Dramaturgiesphären ergießendem von massiven Bassläufen flankierten Härtegrad im Schlußfinale heftig explodiert. 57 Minuten spannungsgeladener Darkened Death/Black-Doom Metal mit diversen in Vielseitigkeit aufblühenden Grauschattierungen angefangen von ANATHEMA, über HYPOCRISY, ISOLE, PINK FLOYD, bis THERION und WATAIN.
Fazit: PATRONESS haben ein strammes Dark Blackened Doom Death-Metal Debüt auf den Tisch gelegt, das vor Verzweiflung, Melancholie, Wut und Trauer strotzend intensiv unter die Haut gehende Emotionswelten transportiert. 8,5/10