EMISSARY - The Wretched Masquerade
VÖ: 27.05.2022
(Underground Power Records)
Style: NWOTHM
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EMISSARY
Hinter EMISSARY - ‘The Wretched Masquerade’ – verbirgt kein Szene-Newcomer, sondern eine illustre gestandene Formation, die 1993 beschloss, gemeinsam zu musizieren, sich dem klassischen Hard Rock/Heavy Metal widmet.Das es auch mehrere Line Up-Wechsel in der Vergangenheit gab, soll hier nicht verschwiegen werden, ebensowenig die Tatsache, dass man im August 2021 einen Live Gig im Rahmen der nach langer Pause wieder erfolgten Bandreunion im Vorprogramm von TESLA absolvierte, der im Grants Pass, Oregon absolviert wurde. Erste Probe-videos zum Live-Song 'Hypochondriac' kursieren bereits im Internet und auch das ganze Album ist schon über hiesige Plattformen abrufbar. Musikalisch bewegt sich das Quintett irgendwo auf dem Feld klassischer Hard Rock Acts der TESLA/DOKKEN-Schule kombiniert mit Glamfarbtupfern (LA GUNS) bis zu Heavy-Power-Speed-attacken der Schiene LAAZ ROCKIT/ ABATTOIR. Die Schnittmenge der Musik kommt nicht von ungefähr, da beide Haudegen, die zu gestandenen Semestern zählen bereits in der Vergangenheit den wilden 80ern ihre Sporen bei Acts wie LA GUNS, LAAZ ROCKIT und ABATTOIR verdienten.
Im Fokus aller acht Songs steht kräftig vorwärts getrieben von Tim Dahlen's deutlich LAAZ ROCKIT geprägtem Gitarrenspiel Jym Harris theatralische Hochtonstimmfärbung. Die beiden Herren fusionieren harmonisch. Fünfzehn auf die acht Haupttracks folgende Demotracks beinhalten diverse Gastmusikerbeiträge.
Lädt gleich der Hymnenhafte Einsteiger stilvoll von mystischen Akkustiksequenzen eröffnet, ehe es progressivlastig wird, um das Tempo abrupt anzuziehen „The Silent Treatment“ zum kräftigen Mitrocken, danach geht's bei „Chemical Hatred“ weitaus geradliniger zu, Geschwindigkeitsattacken stehen im Wechsel mit rollenden Powergrooves, der bereits erwähnte 'Hypochondriac' hat ein bisschen was von DOKKEN trifft LA GUNS, TESLA und LAAZ ROCKIT. Mit „In Solitude“ wird bereits auf die beim Einsteiger 'The Silent Treatment“ erfolgreiche Verschmelzung von mystischer Akustikgitarreneinleitung, geradlinigem Riffing, Progressiver Verschachtelung und Tempoattacke mit Hymnenhaftem Touch gesetzt – Elemente die im Wechsel zueinander passend harmonieren. Geheimnisvoll mystisch startet auch „Ruler Of Defiance“ ehe kräftig auf's ABBATOIR-Speedpedal getreten wird, ein klassischer LAAZ ROCKIT-Part einsetzt, einige Gespensteratmosphären-Momente plus geflüsterter Vocals gegeben, ehe der bewährte Wechsel zwischen Speedattacke und Powergrooves einsetzt, so geht es weiter bis zum Schluß. Die mächtig voran rollende Groovekaskade„Out Of Reach“ kommt direkter ohne Progfaktor auf den Punkt, tendiert wieder deutlich in die LAAZ ROCKIT-Ecke, Jym Harris'-Hauptgesang wird durch saubere Klargesangsharmonien ergänzt.
„Crash and Burn“ ist dann mal so eine herrlich gelungene zwischen klassischem Hard Rock und Powerballade knallende raumgreifendes Abenteuer mit saftigem Hymnenflair verbindende Auflockerung. Dafür sorgen geschickt eingewobene Akustikparts, dieses Stück hätte das Zeug zu einem echten Stadionreisser und hier kreisen die Gedanken um eine Band: TESLA. Nach soviel Seelenschmalz geht’s bei „Pine Box (The Art Of War)“ kräftig zur Sache, da rollt der knackige Hard n' Heavy Groove wieder im DOKKEN/LAAZ ROCKIT-Style, vereinzelte Backingvocals und mystische Prog-Sequenzen kombiniert mit krachenden Powergrooves lassen dieses höchst interessante Werk ausklingen.
Fazit: Hochkarätig erlesene aus dem 80er Hard Rock/US-Metalfundus schöpfende Fundgrube feinsten Traditons-US-Metals die allem voran den schwermetallischen Underground auf den Plan rufen sollte... wie ich zu meiner Freude sehe, blieb das Echo nicht ungehört verhallt! 9/10