SMOKE - The Mighty Delta Of Time


VÖ: 27.05.2022
(Argonauta Records)

Style: Psychedelic Swamp Rock/Delta Blues/Southern Rock

Homepage:
ARGONAUTA RECORDS


Da mir bis auf das Infoblatt weder VÖ-Datum noch Label vorliegen, nehme ich mal an, dass es sich bei diesem Silberling um Eigenproduktion handelt. Sagte mir der Name nichts, doch lassen die ersten Klänge bereits erahnen, in welche Richtung die niederländische Formation SMOKE tendiert. Auf ein kurzes Neunzigsekunden Intro folgen fünf kraftvolle sich im Psychedelic, Desert-, Deltablues-, und Southern Rocksektor austobende Kompositionen einschließlich kürzerem Zwischenspiel.

 

Die Zeit fließt bei diesem Debüt häufig schleppend langsam. Slide und Steelgitarre gehören zu den prägenden Faktoren, ebenso raumgreifend charismatischer sich den opulenten Breitwandriffs anpassender Gesang, angetrieben von kraftvollem Drummning. So amerikanisch die Band klingt, so wenig amerikanisch ist ihre Herkunft aus dem südlichen Bereich der Niederlande. Schleppende Grooves, verträumt hippielastiger Slidegitarrentouch, wummernde Bassakkorde, krachend schwere Rifforkane und warmblütig direkt aus dem bauch kommender Gesang geben Songmaterial der Prägung „Lineage“ oder „Motion“ Gestalt. Das von dunklen Facetten umgebene „Bereft“ verströmt gedehnte Sphärenlastigkeit. Neben druckvollen Desertrock-Riffs, prägnanter Akustik- und Slidegitarre schält sich mitsamt zugehöriger Psychedlic Komponente intensiv spürbares Southernfaible heraus. Diese Band wäre ein sicherer Kandidat für's Räucherduftumnebelte Roadburn-Festival. Effektiv zusammengebrauter von Spannungsmomenten lebender Cocktail aus Psychedelic, Stoner- und Melancholischem Southernrock.

Das beste haben sich SMOKE mit den beiden Gedehnt langen über Zehnminütern für das große Schlußfinale aufgehoben, damit der hoch aufgewirbelte Rauch nicht schnell wieder in Windeseile verpufft. Dieses Album fühlt sich mitunter so an als befände sich irgendwo in den tiefen Weiten der Undendlichkeit ein kosmisches Flußdelta, dessen Gabelung von mächtigen Zeitströmen mit Energie gespeißt wird.
„Time“ entwickelt sich nach schleppend behäbigem Beginn zu abenteuerlich spannender Grenzwanderung der Extreme innerhalb der Naturkräfte im Gezeitenstrom, „Umea“ (in Zulu-Sprache steht das Wort für „Geist“) taucht die Sinneswelt sanft in geheimnisvolle Sphärenschichten, markant verzerrter Background und Charismatischer Klartongesang sowie ein mächtiges zunächst harmlos beginnend, sich in zum gewaltigen Klangtornato steigerndes Gitarrensolo garantieren zusätzlich für phantasievoll tiefenpsychedelische Wechselwirkung.

Fazit: Angenehm fesselnder Trip in verborgene Seelenwelten, spacekosmische Strukturen und endlos fließende Energieströme, wo Zeit zeitlos zu sein scheint.8/10

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