VIOLENTOR - Manifesto di odio


VÖ: 20.05.2022
(Time To Kill Records)

Style: Old School Thrash Metal

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VIOLENTOR

Auf ein kurzes Operettenhaft angedeutetes Vorspiel folgt der Tritt auf's Gaspedal, bei VIOLENTOR verwundert es nicht im geringsten. Das italienische Thrash-Trio ist sich erwartungsgemäß treu geblieben, dessen zweitkürzestes (Longplay) Album der Bandgeschichte nur 29:41 Minuten beträgt, insofern trifft der Begriff 'Longplay' auf 'Manifesto di odio' auch nicht wirklich zu. Insgesamt wieder alles beim alten... Nein, nicht wirklich. VIOLENTOR habe ihre Zeit zum Herumexperimentieren genutzt. Vier englisch sprachigen Alben folgt diesmal ein vollständig auf itelienisch eingesunger Neuntrackling was den Zugang mitunter deutlich erschwert. Ein düster apokalyptisches Grauensszenario mit umgehenden Sensenmann im Fokus des Geschehens weicht von den üblichen Totenschädel und Bildhauertechnisch gestalteten Coverwartorks ab, doch irgendwie in jeder Hinsicht passend zum unpoliert finster aggressiv rüden Oldschool-Rumpelthrash des Stiefellandtrios. Der Inhalt auf 'Manifesto di odio' bedarf auch ohne italienische Sprachkenntnisse keiner Übersetzung: Tod, Hass, Zerstörung und Verderben.

Musikalisch geht die ausgeglichene zwischen SLAYER/CELTIC FROST/HELLHAMMER und frühen SODOM/KREATOR liegende nur bedingt variable Stilmischung ok. Sänger/Gitarrist Ale brüllt, röhrt und schreit, unterstützt von seiner schlagkräftigen Rhythmussektion aka Bassist Gigi und Drummer Micha bei kräftig vom Schlagzeug angetriebenen Thrashhobeln Marke „La paura uccide“, „Vendetta“ oder „Siete tutti morti“ sich die Lunge aus dem Leib, was die Stimmbänder hergeben. Das Ale wenn erforderlich sanfter dennoch bärbeissig kumpelhafter Töne anzuschlagen im Stande ist, zeigt sich im Akustischen Melancholic-Zwischenspiel „Ballad Of The Free Spirits“, danach kreist zu „Senza Limite“ wieder ultimativ brutal HELLHAMMER/CELTIC FROST-like der Knüppel.

Fazit: Kurzweiliger Wutklumpen mit viel Oldschool-Rumpelthrashfaktor auf essentieller Basis. 6,5/10