COURAGEOUS - "Inertia"


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VÖ: November 2004
Style: Power- / Thrash Metal
(Mausoleum Records)

Homepage:
www.courageousmusic.de

Musikalisches Stöffsche aus Frankfurt – das kann ja schon mal nicht falsch sein. Also Lauscher auf und rein ins Vergnügen! 'Inertia' beginnt viel versprechend mit schleppenden tiefen Gitarren, rauem brüllenden Gesang, gefolgt von industrieller Vokaleinlage, die dann in den cleanen, poppigen Chorus mündet. Auch wenn ich die Mucke nach diesem ersten Song noch nicht so wirklich einordnen kann, so gefällt sie mir doch auf Grund ihres doomigen Touches. Beim zweiten Song 'Trapped' schielen die Einflüsse und richtungsweisenden Ideen dann doch viel deutlicher hervor. Wenn das mal nicht verdächtig nach Nevermore zu 'Dead heart in a dead world' Zeiten klingt. Gerade die in diesem Song komplett unverzerrten Vocalpassagen haben eine angenehme Ähnlichkeit mit Warrel Danes Schaffen. Bei der Strophe des folgenden Stückes könnten auch die Jungs von Korn mal kurz die Nase zur Tür reingesteckt haben, hohe fliegende Gitarrentöne, Gesang aus der Büchse und eine experimentelle, aber solide Rhythmusfraktion erinnern hier stark an die Amis. Man sieht bereits in den ersten drei Songs passiert hier einiges. So viel, dass ich Angst bekomme, es könnte alles nicht so gut zueinander passen. Die immer wieder auftauchenden cleanen Refrains und vor allem der rotzige tiefige Gitarrensound schaffen jedoch eine stabile Brücke zwischen den einzelnen Tracks und lassen aufatmen. Bei 'Together as one' sind das Gitarrensolo und die restlichen Leadgitarrenstimmen erwähnenswert, der Rest ähnelt dem Vorgängersong, wobei der Chorus hier allerdings deutlich einschläfender ist. Der Höreindruck festigt sich nun langsam und bestätigt sich auch bei den restlichen Stücken.

Ich weiß, es ist gewagt und möglicherweise würden mich für diese Vergleiche manche Leute am liebsten einkerkern, aber ich würde “Inertia“ grob so beschreiben: Man nehme ein deftiges Stück Nevermore und Korn, mische dieses mit einer Prise Cathedral und gebe zum Abschluss noch etwas Helloween oben drauf. Der Stimmeinsatz reicht hierbei von Brüllen (keine Deathmetalgrunts und keine Screams) bis hin zu majestätischem Gesang. Beachten sollte man den meiner Meinung nach geilen Rhythmusgitarrensound und die verspielten Leadgitarren, die nicht nur dudeln (also gelegentlich natürlich schon --> Sologitarristenkrankheit), sondern eine wichtige Funktion im Soundgerüst einnehmen. Gut nachvollziehbar ist das sicher beim Instrumental 'In doom'. Die Rhythmusfraktion macht auch saubere Arbeit, obwohl mir der Schlagzeugsound nicht so ganz zusagt. Da wäre sicher mehr drin gewesen. Die restliche Produktion geht in Ordnung. Was man wissen sollte: “Inertia“ ist nicht die leichtverdaulichste Kost. Man sollte sich dieser CD also mit der nötigen Zeit nähern. Zum nebenher beim Arbeiten laufen lassen, eignet sich das Scheibchen nicht. Wer jedoch gerne länger etwas von seinen Investitionen hat, ist hier an der richtigen Adresse.

Musikfreunde – Augen und Ohren auf, denn Courageous befanden sich dieser Tage wieder im Studio, um das Nachfolgewerk zu “Inertia“ einzuprügeln. Man darf also gespannt sein...

Anspieltipps:
Inertia
The Puppeteer

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