ENSIFERUM – From Afar


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VÖ:11.09.09
(Drakkar Records/Sony)


Homepage:
www.ensiferum.com




Dass ENSIFERUM schon lange kein Geheimtipp in der oberen Liga des Pagan Metals mehr sind, dürfte sich nicht erst seit dem letzten Longplayer „Victory Songs“ herumgesprochen haben. Aber gerade besagtes Album sollte der Fan der Band nicht unbedingt als Maßstab für den neuen Rundling heranziehen. „From Afar“ klingt zwar nach ENSIFERUM, kommt aber gerade durch die recht stark epische und hymnenhafte Umsetzung einer fiktiven Nordsaga mehr einem Konzeptalbum oder fast schon einem Soundtrack gleich. So startet das Album mit einem langen akustischen Folkintro, ehe der Titelsong mit dem typischen Highspeed-Beat losfegt, aber auch gleich mit viel epischen Chören überrascht, wie man sie von Blind Guardian oder Rhapsodie (Of Fire) her kennt. „Twilight Tavern“ erinnert mich von sogar ein wenig an Stormwarrior und darf sich somit fast schon als melodischer Power Metal Song mit Pagan-Einflüssen nennen. Richtig interessant wird dieser Song durch seine weiblichen (Canon)-Chöre und die schnellen Folkpassagen aufgepeppt. Es folgt mit „Heathen Throne“ gleich im Anschluss ein ähnlich geiles Folk Metal Epos mit beachtlichen 11 Minuten Länge, dessen Part II („The Longest Journey“) am Ende die Tracklänge mit knappen 13 Minuten noch toppt. Wie weggeblasen sind meine anfänglichen Fragezeichen, was hier auf mich einschallt. Selten habe ich in der Vergangenheit ein abwechslungsreicheres Konzeptalbum durch meine Boxen gejagt. Welche Pagan-Band kommt z. B. auf die Idee Western-Elemente (gute 2 Minuten gepfiffene Melodie, Saloon-Klavier und Mandoline) mit in einen ihrer Songs einzubauen, ohne damit auch nur ansatzweise ihr Gesicht dabei zu verlieren? „Stone Cold Metal“ beweißt, dass es funktioniert. Auch wenn auf „From Afar“ die wilde Rohheit der Erstwerke wie „Iron“ oder eben „Victory Songs“ nicht mehr so ausgeprägt vorhanden ist, die einprägsamen Hooks  etwas zurückgestellt wurden, so brilliert das neue Werk durch seine experimentelle Vielfalt, die einem zu keiner Zeit auch nur ansatzweise auf den Keks geht. Eine gelungene Produktion und eine geschlossene Mannschaftsleistung tun ihr übriges dazu. Fett, echt Fett!!!

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