ACCEPT - To Mean To Die


VÖ: 29.01.2021
(Nuclear Blast Records)

Style: Heavy Metal

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ACCEPT

Auch in schwierigen Zeiten wie diesen gibt es verlässliche Konstanten, ACCEPT gehören auf jeden Fall dazu, die ihr nächstes Studioalbum folgen lassen. Nach überraschend erfolgtem Ausstieg von Bassist Peter Baltes im Dezember 2018 entschloss sich Wolf Hoffmann als einzig verbliebenes Urmitglied der Solinger Klingenstahlschmiede dennoch zum Weitermachen. Eine wohlüberlegte und richtige Entscheidung des Gitarristen, der unbeirrt das Bandgeschick leitend seinen Kurs fährt ohne auf bewährte Qualitäten zu verzichten. Das neue gegen Ende Januar erscheinende ACCEPT-Album liefert den besten Beweis hierfür, was ein gesundes Maß an Zähigkeit und Durchhaltevermögen im Stande sind, zu bewirken. 

Mark Tornillo's bissig-aggressive Reibeisenröhre hat kein Gramm ihres packenden, rauhbeinig zugleich ausdruckstarken Charismas verloren. Die Gitarrenfraktion Lulis/Souse entfacht reichlich Druck. Mit Mike Motnik als Bassist haben ACCEPT einen wirklich exzellenten Griff getan, der CODE OF PERFECTION/Ex- DARKSEED-Bassist bildet zusammen mit Drummer Christopher Williams eine harmonisch mannschaftsdienliche Rhythmus-Sektion. Spielerische Experimente bleiben diesmal erfreulicherweise außen vor. Natürlich dürfen auch slawische Chorgesänge nicht fehlen. Entgegen dem zeitweilig etwas zu experimentiell ausgefallenen „The Rise Of Chaos“ fahren ACCEPT endlich wieder klare Linie, will heißen, gehen ausnahmslos direkt nach vorn, was der gesamten Scheibe gut zu Gesicht steht. Die bedrohlich wirkende zum Angriff ansetzende Schlange auf dem Albumcover zeigt, das in und hinter dieser Scheibe viel aufgestaute Energie in Form von Gesellschaftskritik und historischen Ereignissen verarbeitet, steckt: „Too Mean To Die“ ist wieder so typisch ACCEPT, wie es ACCEPT eigentlich nur sein kann!

Das neue Album nähert sich augenzwinkernd alten ACCEPT-Glanztaten an, bekannte Bandtrademarks werden dabei effektvoll eingesetzt, ohne sie zu kopieren. Im fetten Transparent- Soundgewand abgemischt serviert die Hoffmann-Crew eine bunt gemischte Palette von schnellen Songs, Midtempo-Krachern, Heroischen Stampfern und eine Ballade gibt es auch. Was will man als überzeugter Teutonenstahl-Fan mehr? Bandmentor Wolf Hoffmann soliert auf gewohnt hohem Niveau, die gesamte Band harmoniert ungemein spielfreudig mit viel erfrischend gesunder Vorwärtsdynamik, dass es eine Freude ist.  - So mag ich ACCEPT!

Für den gelungenen Auftakt sorgt der speedige mit dem krankhaften Handywahn-Phänomen unserer modernen Konsumgesellschaft knallhart abrechnende Opener „Zombie Apocalypse“. Hymnenhafte Midtempo-Kraftpakete vom Kaliber „Overnight Sensation“ bei denen Mark Tornillo's Gesang hilfreich Unterstützung von einprägsamen Backing Vocals seiner Bandkollegen bekommt, sowie der vor klassischen Zitaten triefende Fetzer „Symphony Of Pain“ einschließlich Mitsingrefrains dürfen ebenso wenig fehlen. Kraftvoll elegant melodisch verrucht bedrohlich schleicht sich „The Undertaker“ umgeben von stimmungsvoll kribbelnder Atmosphäre aus den Boxen – dieses von Heroischen Chören flankierte Songhighlight kann sich neben einer ganzen Serie von Bandklassikern einreihen,  - und dann ist da noch „The Best Is Yet To Come“ ein Stück, das nicht nur die balladeske Seite von ACCEPT unterstreicht, sondern viel mehr aufzeigt, das Mark Tornillo nicht nur herzhaft brüllen, schreien, röhren und kreischen, sondern auch ergreifend emotionsgeladen gefühlvoll singen kann. Den heroischen Schlußpunkt setzt die Tragödie von Samson und Deliah, - eine Geschichte über Liebe und Verrat aus dem alten Testament der Bibel - mit orientalischen Klängen unterlegt, den ungewöhnlich exotischen Ausklang markiert.

Fazit: ACCEPT haben sich eindrucksvoll zurück gemeldet. - Stark! 8,7/10

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