FACE DOWN HERO - False Evidence Appearing Real

04 facedownhero

VÖ: 21.04.2017
(Yonah Records)

Style: Modern Thrash Metal

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FACE DOWN HERO

Bei FACE DOWN HERO habe ich immer gesagt, dass sie etwas nach Acusser klingen, doch das hat sich hier beim Opener „Nation Fractured“ eine ganze Spur geändert. Die Jungs haben immer noch ihren modern treibenden Thrash am Start, aber hier kommen immer öfter melodische und hymnenhafte Parts zur Geltung. „Last Exit Call“ hat den Überbegriff Thrash logisch als Aushängeschild, doch was hier an Breaks, Melodie und Melancholie mit dabei sind, ist schon sehr gut und auch bei „The Newborn Me“ behalten die Marburger ihre Linie bei. Moderner Thrash paart sich mit im Kopf bleibenden Melodiebögen und es geht sogar noch ganz anders. Das zeigt „Goodbye to all Heroes“, welches mit sanften Piano Klängen eröffnet und sich auch nicht über Mid Tempo hinausgeht, sondern mehr in die balladeske Richtung schielt, sehr gut rockt, ein klasse Solo im Mittelpart hat und mit sanftem Damengesang am Ende emotional ausklingt. So sanft das auch war, um so härter treibt „Peddlars of Fear“ sofort los. Fette Riffs, rödelnde Double Bass und einen Affenzahn hauen FACE DOWN HERO hier raus. „Legion“ klingt dann bei seiner stampfenden Art und dem wummerndem Bass erneut sehr erhaben, aber dabei lassen die Hessen die Härte nie außer Acht und sind gerade in diesem Track sehr Detail verliebt. Mit „Wolfchild“ geht es sogar so weit, dass man hier fast von melodischem Prog Thrash sprechen kann, denn was hier an technischen Feinheiten vom Stapel gelassen wird, kann sich hören und wenn es dann zu dem kloppenden Ausbruch kommt und das Solo sägt, ist alles in Butter. Danach wird es bei „Echoes of the Sun“ dann wieder sehr sanft, das ist, wenn man es so bezeichnen darf, eine rockende Ballade. Am Ende der CD strafen mich die Jungs dann noch mal Lügen, denn bei den flotten Passagen kommt doch wieder diese oben angesprochene Acusser Nähe durch, aber das gefällt mir ja auch.
Meiner Meinung nach sind die Hessen im Vergleich zu den Vorgänger Alben facettenreicher geworden und können so überzeugen, was als Resultat auch 8,6 von 10 Punkten macht.