ICHABOD KRANE - Beyond Eternity

10 ichabodcrane

VÖ: 14.10.2016
(Pure Steel Records)

Style: US Metal

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ICHABOD KRANE

 

Findige US-Metalfans wissen selbstverständlich, das es sich bei ICHABOD KRANE um das Sideprojekt des gegenwärtigen HALLOWEEN-Bassisten George Neal und seines ehemals in der gleichen Combo aktiven Ex-HALLOWEEN-Gitarristen Rick Craig handelt, die mit ihrem reichlich fulminanten vor knapp zwei Jahren erschienenen 'Day of Reckoning'-Debüt für einen gewaltigen Paukenschlag auf dem mittlerweile stark überlaufenen US-Metal-Sektor sorgte. Neben Rob Brug der zur Zeit bei den Horror-Metallern HALLOWEEN die Felle verdrischt gesellt sich in Person von Lisa Hurt als Backgroundsängerin und Keyboaderin weibliche Verstärkung hinzu, deren Keyboard oft im Hintergrund zu hören ist, während die Dame in Sachen Backgroundgesang nur selten zu hören ist. Konstant gute Qualität bieten ICHABOD KRANE auf ihrem Zweitling „Beyond Eternity“ noch immer, jedoch kommt das gute Stück nicht an den superben Erstling heran, was weniger an den handwerklichen Fähigkeiten der Band einschließlich theatralischem Hochtongesang von Shouter Jeff Schlinz, der abermals einen tollen Job macht, liegt. Stücke wie „“Metal Messiah“ Pandora's Box“ oder „Beyond Eternity“ wirken durch Hinzunahme des Keyboards trotz weiterhin theatralischen Hochtongesangs unterkühlt, bekommen zuweilen gar sperrig progressives Flair, zumal mindestens ein Gang an gefühlter Heavyness zurückgeschaltet wurde. Auf dem Neuntracker fehlen phasenweise deutlich die intensive Rauheit, Heavyness auf wahnsinnig hohem Energielevel, sowie Ruppigkeit einschließlich scharfer Kanten solcher Nummern vom Kaliber „Dark Valentyne“, „Fallen Angel“, „Evil  in You“ oder „Nostradamus“ vom herausragenden Debüt, weshalb der ICHABOD KRANE-Zweitling mich nur teilweise überzeugt. „When the Stars Fall“ von düsteren Glockenschlägen eingeleitet, orientiert sich inklusive rasant heavy kraftvollem Powerdrumming zurück am granatenstarken Debüt, „Black World“ und „Bring It Down“ knallen gut auf's Gehör. Das halbballadesk arrangierte „Why So Sad“ entpuppt sich zwar als guter Versuch, auf klassischem Hardrock-Terrain Fuß zu fassen, während man hingegen von halbherzigen allenthalben biederes Durchschnittsniveau erreichenden US-Classic-Hardrocknummern vom Schnittmuster „Whisky Angel“ besser weiten Abstand genommen hätte - Material, das Genrefans von Größen der Liga VAN HALEN/WHITESNAKE/TESLA/DOKKEN oder LILIAN AXE in vielfach stärkerer Qualität kredenzt bekommen. „Bitter Romance“ mit herrlicher Gitarrenarbeit aufwartend, sorgt am Ende zumindest noch für den versöhnlichen Abschluss einer heftig durchwachsenen Scheibe.

Fazit: KIT-Gänger und US-Metalgourmets werden ITCHABOD KRANE sicher auch weiterhin mögen, obwohl im Vergleich zum großartigen, die Messlatte sehr hoch anlegenden 2014er Debüt trotz ansprechender Qualität erhebliche Abstriche auf „Beyond Eternity“ zu verzeichnen sind. 7/10.