HIGH FIGHTER - Scars & Crosses

06 highfighter

VÖ: 10.06.2016
(Svart Records)

Style: Sludge / Stonerrock / Psychedelic Metal

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HIGH FIGHTER

Hellyeah! Auf dieses Album habe ich nach der starken „The Goat-Ritual“-EP inklusive sahnigem Coverartwork sehnsuchtsvoll gewartet. Spätestens beim hören der acht Tracks auf dem innerhalb dieser Tage frisch nachgelegten Longplaydebüt packt den Hörer kribbelnde Spannung, das einem die Nackenhaare Senkrecht zu Berge stehen. Am bisherigen Grundgerüst hat sich wenig verändert. Ungemeiner Tiefgang in punkto Songwriting offenbart grotesk abstraktes; bizarre Zerrbilder welt entrückter Kantigkeit, Sludge, Jazz, Rock, Metal und ein gewaltiges Maß rauchgeschwängert erdig warm unter die Haut gehender psychedelic-Blues fließen wie nahezu selbstverständlich bei in schleppender Trägheit badenden Stonerblues-Walzen deren melancholisch getränkes Odeur sich einem effektiv schleichend wirkenden Gift ausbreitet, umgeben von geheimnisvollem, teils dick geräuchertem Okkulthintergrund wie „A Silver Heart“, „The Gatekeeper“, „Portrait Mind“ oder Down To The Sky“ mit ein. Dicht aufgebaute Spannung lässt vermehrt intensiven Duft verruchter Straßenräudigkeit durchsickern. „Blinders“ entpuppt sich als kontinuierlich gesteigerte Heavy Groove-Orgie, die selbst tonnschwer destruktive Depro-Momente kaum verhehlt. Stonerpapst John Garcia schwärmt von dieser Kapelle mit Recht in höchsten Tönen. HIGH FIGHTER bilden das oft vergeblich gesuchte Bindeglied zu KYUSS, UNIDA und frühen HIGH ON FIRE.

Sängerin Mona Miluski, die manchem schreibenden Kollegen als Mitarbeiterin bei Napalm Records ein sicherer Begriff ist, präsentiert ihr zwischen hohem verschwörerisch dunklem auf intensiver Stimmbandästhethik basierend betörend aussagekräftigem Klargesang und monstermäßig heißer diabolisch ausbrechendem Gebrüll ohnehin so gut wie überhaupt nicht an eine so schlanke Frau denken lassendes Killerorgan unglaublich würdevoll. HIGH FIGHTER wuseln in ihrem eigenen Klanguniversum, - Vergleiche zu ähnlich geartetem entfallen komplett. Psychedelisch verstrahlter Stonerrock fließt nahtlos mit Sludge und Psychedelic-Metal zusammen. Darüberhinaus darf eine' gern mal eingestreute, gesund verteilte Prise Rock n' Roll kombiniert mit leicht angedeutetem Hardcore-Muff, der sich in gesunder Portion verteilend für Explosivität an geeigneter Stelle sorgt, dabei angenehm ins Gesamtbild einfügt, ebenso wenig fehlen. Im schräg bluesrockenden Titeltrack „Scars and Crosses“ geht’s zum Schluß erneut heftig psychedelisch zur Sache. HIGH FIGHTER knüpfen mit ihrem brillianten Longplay-Debüt genau dort an, wo sie mit ihrer hochkarätigen EP aufgehört haben. Heavy groovender Stoner-Sludge Blues auf gewaltigem Tiefgangniveau im verdrehtem Gewand. 8 zähfließende Lava-Eruptionen sich auf heißem Siedetemperaturgrad über die Landschaft ergießend dem immer ein unverkennbarer Hauch Verruchtheit anhaftet. Nichts für Schöngeister, Wimps & Trendchart-Checker, sondern für spezielles Fanklientel. HIGH FIGHTER entfachen einen majestätisch am Himmel sich erhebenden Sturm heißen Sandstaubs, der Turmhoch in der Wüste aufragend mit unüberhörbar dynamischer Signalwirkung unaufhaltsam seinen Weg frei bläst. HIGH FIGHTER heben den Stonerrock mit „Scars and Crosses“ auf ein ganz neues Level. So beeindruckend vielseitig kann genussvoll unorthodox erdrückend zelebrierte Psychedelic-Schwermut sein. - KYUSS, UNIDA-, HIGH ON FIRE-Fans werden HIGH FIGHTER lieben! 9/10