THE ORDER OF ISRAFEL – Red Robes

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VÖ: 27.05.2016
(Napalm Records)

Style: Traditional Epic / Doom Metal

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THE ORDER OF ISRAFEL

Auf dieses Album habe ich schon sehnsuchtsvoll gewartet. Den Grund hierfür bestätigen zwei auf gemächlich schleppender Basis sich ziehend majestätisch über Siebenminütig walzenden Schwergewichte. „Staff in the Sand“ wird von dramaturgischer Akkustikbeschallung eingeleitet orientalisch unterlegt), ehe das erste tonnenschwer schleppend rollende Slo-Mo-Riff kommt, dem sogar eine heftig satt das Tempo forcierendes Grooveinferno folgt, dem sich der kritische Titeltrack „The Red Robes“ bezogen auf die finsteren zahlreich Opfer fordernden Machenschaften der in Roben gewandeten christlichen Priester anschließt. Mönchs-Chöre umgarnen das Stück mystisch, verträumt zeitlose Akustikklänge weben ihr dichtes Netz. Hochkarätig geht es danach weiter. Passend zum Inhalt der Musik deutet das einen vor entschlossen Schild und Schwert in Händen haltend erhebender Menge demonstrativ die Ritter auf eine bevorstehende Schlacht einstimmenden Prediger in Robe, der demonstrativ seinen Kreuz-Stab in die Luft hält, zeigende Frontcover unmissverständlich auf die kriegerische Zeit der Kreuzzüge und ihre Auswirkungen in der düsteren Mittelalter-Epoche, - einer heute fälschlicherweise in Romantischer Form verklärten Zeit, die mit Ausnahme königlicher Bankette alles andere als fröhlich, festlich geschweige denn romantisch war! Erneut liefern THE ORDER OF ISRAFEL Qualitätsarbeit vom Feinsten in Sachen Traditionsdoom, die in der Lage ist, neben Topliga-Vertretern wie SOLSTICE, CANDLEMASS, THE SKULL, TROUBLE, PENTAGRAM, PROCESSION und SOLITUDE AETURNUS zu bestehen. Das leidenschaftlich klagende, variabel gestimmte Organ von Tom Sutton kommt drückender Gitarren zum trotz eine Spur kräftiger als noch auf dem Debüt zur Geltung. „In Thrall of the Sorceres“ ergiesst sich in dynamischen Rocktempogroove, „Swords To The Sky“ erhebt sich würdevoll beschwörend zur gen Himmel gerichteten Siebeneinhalb-Minuten-Klageorgie, „Von Sturmer“ inszeniert sich effektiv elegisch durch Sprechgesang, verziert durch Theatralischen Chorgesang, getragen von griffiger im weiteren Songverlauf das Tempo gewaltig anziehender Groovelinie, von fesselndem Filigran-Leadgitarrensolo verziert, ehe der Tempofaktor abermals gedrosselt wird. „Fallen Children“ outet sich als trauervoller auf Akustikgitarre dargebotener Abgesang für die gefallenen Kinder (Gottes?), wobei das Duett des Barden Tom Sutton mit unterstützend sanftem Frauengesang reichlich Sinn ergibt. „A Shadow in the Hills“ beginnt unheilvoll düster mit einer Krimi- oder Horrorfilmsequenz, um danach in schwungvoll treibendem Powergroovedynamik-Inferno über den Hörer hereinzubrechen, (Parallelen zu „On A Wings of A Demon“ vom Debüt sind erkennbar!), ehe das auf knapp sechzehn Minuten sich erstreckende Düster-Monumental-Epos „The Thirst“ den Tiefenmelancholic und Depressionsfaktor noch einmal mächtig nach oben treibt.

Fazit: Ausnahmslose Pflichtrezeptur für die geneigte CANDLEMASS-, TROUBLE-, THE SKULL-, SOLSTICE, PROCESSION und SOLITUDE AETURNUS-Jüngerschaft. 8,5/10