JIM BREUER & THE LOUD ROWDY – Songs From The Garage
VÖ: 27.05.2016
(Metal Blade Records)
Style: (Fun) Hardrock, Heavy Metal
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JIM BREUER
US-Stand-Up-Comedian, Schauspieler und Radiomoderator JIM BREUER dürfte interessierten TV-Guckern innerhalb der Metallerschaft aus der lustigen Stoner-Comedy-Filmkomödie „Half Baked“ oder der US-Radio-Sketch-Sendung „Saturday Night Live“ ein sicherer Begriff sein, während seine Begleitband THE REGULATORS bis dato kaum bekannt ist. Mit „Songs from The Garage“ lässt Mr. Breuer nun sein Debüt in Sachen harter Rockmucke auf die Metalszene los. Musikalisch ist das auf Songs from the Garage angebotene Material teilweise zumindestens recht annehmbar in textlicher Hinsicht machen sich leider Niveau-Mängel bemerkbar, („Be A Dick 2nite“) Dinge aus dem alltäglichen Kampf des Familienlebens bilden kaum die optimale Grundlage für abgefahrenen Humor, zumal Situations-Komik und Tragisches oft nahe beieinander liegen.
Mit dem auf ANTHRAX trifft TENACIOUS D. gemachten Eröffnungsstampfer „Thrash“ gelingt ein formidabler Einstieg, der fürchterliche Bubblegum-Rockpop-Rein in die Kiste, Deckel drauf und Klappe zu-Mix „Raisin' Teenage Girls“ Marke BLOODHOUND GANG trifft INFECTIOUS GROOVES empfiehlt sich für den 'grässlichste Songverfehlung des Jahres'-Award. „Old Shool“ klingt nach solider Handarbeit, nicht mehr und nicht weniger. Es gibt packendere Kost, welche dem schon reichlich zur Genüge strapazierten Begriff würdiger gerecht wird; positiv überzeugen die erfrischend kernigen fast schon in Hymnenform röhrenden Funrocker mit sozialkritischem Hintergrund „Who's better Than Us?! und„Family Warrior“. Beim „Sugar Rush“ kommen die Fertigkeiten von Ex-ANTHRAX-Gitarrero Rob Caggiano richtig effektiv zur Geltung, inhaltlich klingt der Track wie eine Art Bühnenentertainement trifft aberwitzig dargebotenen Rock n' Roll, allerdings liegt der laut Infoblatt völlig unzutreffende Vergleich mit dem SCORPIONS-Sperrfeuer „Dynamite“ ) völlig daneben. Von dem Level inklusive Heavyness ist der Track trotz rockiger Anteile meilenweit entfernt, immerhin zeigt das Stück gerade in Sachen Riffstruktur vereinzelt Querverweise zu einer anderen SCORPIONS-Nummer nämlich „Another Piece of Meat“ auf. „Wannabe“ entpuppt sich inklusive Sprechgesang als knackig im FAITH NO MORE-Stil getrimmter Groovehappen, während „The Unexplained“ trotz verträumt akustischem Beginns einen austauschbaren Schlußakkord nach gewohntem Grundschema zwischen Hymne und Chaos setzt.
Bei „My Rock n' Roll Dreams“ spricht AC/DC-Sänger Brian Johnson einen selbst verfassten Text im Newcastler Dialekt umrahmt von bluesigem Hintergrund, um bei „Mr. Rock n' Roll“ selbst zum Mikro zu greifen (definitiv kein Witz!) dessen Gesangsparts in bewährtem Stilmuster vollends überzeugen, lässt Mr. Breuer es richtig geschmackvoll bluesrockig krachen – wobei sich zum unverkennbaren AC/DC-Touch ein cooler Hauch von Sleaze gesellt - ein vollständiges Album zusammen mit Johnson wäre unter Umständen vielleicht keine allzu schlechte Idee gewesen...?
Insgesamt garantiert der schnell am Hörer vorbeiziehende Cocktail kurzfristig nette Unterhaltung, wobei es letztendlich egal ist, ob man JIM BREUER & THE REGULATORS nun mag oder nicht.
Fazit: Kein leicht zu nehmender Tobak vom US-Comedian, der eine immens vielfältige Mischung aus echt coolem Zeug und grenzwertigen Schrott auffährt, über deren Inhalt sich streiten lässt. Zumindest die auf Comedy trifft den Fokus harter Musik geeichte SPINAL TAP/TENACIOUS D/DETHKLOK -Anhängerschaft steht bei diesem Tonträger glasklar deutlich in der Pflicht. 6,5/10