ELMSFIRE – Hour Of The Wolf
VÖ: 22.04.16
(RecordJet/Soulfood)
Genre:
Heavy Metal
Homepage:
ELMSFIRE
Auf die Düsseldorfer ELMSFIRE stieß ich im letzten Jahr auf dem A Chance For Metal Festival. Da dieses Festival mittlerweile als ein Pool für talentierte und aufstrebende Bands bekannt ist, verwunderte mich bei ELMSFIRE eigentlich nur die frühe Auftrittszeit, denn die Band verbreitete live richtig gute Laune. Das war auch der Grund mich näher mit dieser Band zu befassen. Gegründet 1999 in Düsseldorf dauerte es bis 2010 bevor man nach zwei Demos und einer EP den ersten Longplayer "Thieves Of The Sun" veröffentlichte. Musikalisch konnte mich dieser recht episch ausgelegte 8-Tracker ebenfalls überzeugen, denn diese gitarrenorientierte und melodisch ausgelegte Herangehensweise beim Komponieren, rennt bei mir offene Türen ein. Da man zu dieser Zeit ohne amtlichen Säger agierte, sang dieses Album noch Ross Thompson von VAN CANTO ein. Die Unbeständigkeit des Line Up‘s war u. a. ein Grund dafür, dass der 2. Silberling weitere sechs Jahre hat auf sich warten lassen. Mit „Hour Of The Wolf“ knüpft man jetzt zumindest stilistisch an das Debüt an. Neben neuem Sänger, Schlagzeuger und jetzt sogar noch mit Keyboarder hat man auch die Produktionsstätte gewechselt, was mir eben neben dem Gesang sofort aufgefallen ist, da das Debüt in Sachen Sound in meinen Ohren besser abgeschnitten hat. Der neue Mann am Mikrophon weist ein etwas tieferes Klangbild in der Stimme auf, als noch sein Vorgänger und erinnert mich beim eher düster ausgelegten „Five Rules“ sogar ein wenig an Rob Zombie. Er punktet aber auch in der kompositorischen Kombination bei Stücken wie dem stampfenden „Dance With The Dead“. Mir fällt auch auf, dass die Grundstimmung bei den Gitarren etwas tiefer ausgelegt ist, was sicherlich dem Stimmumfang des neuen Mannes entgegenkommt. Nicht mehr ganz so episch, dafür jetzt eher mystisch düsterer geht man auch textlich zu Werke, was einem Song wie „Rapophis“ gut zu Gesicht steht. Das Sextett jongliert jetzt sogar mit leichten Folk Einflüssen. Z. B. wird hier die Uptempo Nummer „Dead Ringer“ so etwas aufgelockert.
Zugegebenermaßen tat ich mich nach dem ersten Durchlauf des incl. Intro auf neun Stücke ausgelegten Albums etwas schwer mit dem Einstieg. Nach mehreren Hördurchläufen nahm das Gesamtwerk aber Fahrt auf und kam eben über „Dance With The Dead“ und „Five Rules“ bei mir an. Als Neueinsteiger wie mich sollte man beide Alben nicht gegeneinander antreten lassen, denn es liegen sechs lange und ereignisreiche Jahre zwischen den beiden Erscheinungsdaten. Jedes Album hat für sich seinen Reiz und jedem Fan von gutem deutschen, Gitarren orientierten Heavy Metal sei ELMSFIRE hiermit ans Herz gelegt.
Punkte: 8/10