WICKED DISCIPLE - Traveler In Time

05 wickeddisciple

VÖ: bereits erschienen
(Eigenproduktion)

Style: Heavy/Alternative/Modern Metal

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WICKED DISCIPLE

Schwierig einzustufen dieser Silberling. Abwechslungsreichtum ist jederzeit vorhanden, keines der 14 Stücke (neun reguläre, plus fünf Bonustracks) wiederholt sich, alle haben ihren eigens dafür geschaffenen Wiedererkennungswert. Zum Ohrwurmradiohit „When I Die“ steuerte sogar kein geringerer als REFUGE, (Ex-RAGE/GRAVE DIGGER-Gitarrist) Manni Schmidt ein Solo bei. Vom BLIND GUARDIAN-Klassikertrack „Traveller in Time“ ist dieses Album zwar meilenweit entfernt, doch besitzt es auf seinem Sektor ein gehobenes Maß Klasse. Eingängige Grundstrukturen, lässig ins Gehör schleichende Refrains gebettet in ebensolche Grooves plus tolle Melodien haben Ted Hetfield der über ein Organ mit sehr starkem Wiedererkennungswert verfügt und sein begabtes Team reichlich auf der Pfanne. Der schöne Halbballadentrack erinnert sogar ein wenig an eine verzerrt schräge NICKELBACK-Variante und bekommt erneut durch Gastgesang Unterstützung. „Mandatory Need of Candor“ zeigt sich durch heißblütige Flamenco-Einlagen dem ein rasant Tempo aufnehmender Thrashpart hinzugefügt wurde, aussergewöhnlich exotisch, wenngleich mir das abgehackte Modernriffing so sicher wie eine defekte Brotmaschine auf den Zeiger geht. „Seven Deadly Sins“ gibt sich eingängig melodisch „Divorce“ rockt sich simpel direkt und ähnlich wie Sometimes oder Seven Deadly Sins ins Gehör. „For Those Who Chose To Pose“ ein keineswegs wirklich neues, längst bekanntes Motto, dessen Piano für elegante Einleitungssequenzen sorgt, ehe noch einmal heftig der Hammergroove ausgepackt, bei erhöhtem Geschwindigkeits- und Groovetakt kräftig Vollgas gegeben wird, nebenbei geht dem Stück ein leichter Hymnenfaktor ab. In ähnlich experimentiell verspieltem Schema präsentieren sich fünf weitere Bonustracks. Den überflüssig peinlich blöden im Halbstarkensektor wildernden Alibirüpelsong „I Piss On Your Grave“ hätte man sich gelinde ausgedrückt schenken können. Wer braucht deratiges Bullshitbingo? Abgesehen von dieser Entgleisung besticht das Gesamtwerk durch viel Witz,Charme, Raffinesse.

„Traveller in Time geht als vielschichtig arrangiertes Heavy trifft Modern Metal-Potpurry durch, (wenngleich es nicht wirklich meine Baustelle ist), das Fanschichten anspricht, die vor allem auf aktuellere LORDI, THE NEW BLACK, METALLICA (zu ihrer Alternative-Phase), RED RAVEN- etc. schwören. Den Musikern hört man ihren Spaß an der Musik jederzeit an. Zeitgemäß abgemischt dem WICKED DISCIPLE-Sound angepasst, sollte auch die Produktion der erwähnten Hörerschicht gefallen. Starke 8 von 10 Punkten sprechen deutlich für sich, vor allem, wenn sie ein waschechter Oldschooler vergibt, dessen Ding Modern Metal generell überhaupt nicht ist! Track 12 der sich als facettenreich gestaltetes 12-Minuten Instrumental zum entspannten Träumen outend zunächst akustisch beginnt, in fette Stadionriffs übergehend plötzlichen Hang zum Drama entwickelt, in feine Leadgitarrenharmonien gebettet in griffigen Groovemodus mündet, dabei einem gewissen San Franzisco-Vierer sehr nahe kommt, bestätigt meine Vorahnung, damit bleibt folgendes Fazit übrig: So könnte vielleicht eine modern getrimmte Alternative-Version von METALLICA aussehen...

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