MESSA - Belfry

05 messa

VÖ: 06.05.2016
(Audioglobe / SPV)

Style: Scarlett Doom

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MESSA

Schon lange im Vorfeld gespannt, was die Italienische Doomband MESSA einschließlich ihrer Frontsängerin Sara offerieren, erwartet mich auf diesem Kunstwerk ein äußert obskur bizarrer Gruseltrip mystisch geheimnisvoller Art, der eigentlich überhaupt nicht an einem bestimmten Song speziell fest gemacht werden kann. Solche Alben wie dieses hinter dem offenbar ein Konzept steht, öffnen sich dem Hörer am besten komplett am Stück genossen. Reichlich vernebelt, heavy okkult jederzeit zähfließend schwer ziehen sich die Zehn Tracks auf dem Debüt des italienischen Vierers, der seine Angel gekonnt auswerfend in Proggressive-, Blackmetal-, Düster Ambient-, 70er Jahre Rock n' Roll und natürlich Doomgewässern fischend ein derart heftig schräges Einfluss-Spektrum vermisch, auch 'Scarlet Doom' genannt. Gesanglich erinnert Frontsängerin Sara erkennbar an ihre wesentlich bekanntere Genrekollegin Jessica Thoth (JEX THOTH) und Je länger der Zehntrackling im Laufwerk rotiert, desto intensiver kommen diverse Stimmungen übergangslos sich vereinend zum Tragen. Nach zunächst hypnotischer Grabnebelatmosphäre übernimmt „Hour of the Wolf“ ganz abrupt im knackigen (Hard) Rock n' Roll-Gitarrengroove erdig direkt rockend die Führung, ehe schleppende Düsterdoomwalzen den Vorgegebenen Rhythmus weiterführen, während ein oft wegbegleitend kauziger Unterton dem Gesamtwerk unabdingbar seinen Stempel aufdrückt.

Melancholische Oboenklänge erzeugen eine verschmommen unheimlich teils gruslig hexenhafte Stimmung beim nächsten Track „Blood“, eine Nummer, die schwer an das Norwegische Dark Ambient/Post-Industrial-Projekt AGHAST in den Mit90ern ähnlich abstrakte Bizarrkunst schuf. Auf einem solch undurchdringbar dichten Atmosphärenlevel bewegt sich das kompositorische Spannungsfeld von 'Belfry', ein äußerst schräges, dennoch gelungenes Monumentalbizarrklang-Experiment welches mit „New Horns“ gar einen in seiner geradlinig heroisch-episch rockenden Struktur einschließlich leidenschaftlich betörendem Klargesang der ausdrucksstarken MESSA-Frontsängern gekrönt stark an epischen BATHORY-Groove angelehnten Track enthält. Unfassbar! Im Glockenturm „Bell Tower“ zieht unheilschwangerer Nebel wie in einem Horrorszenario auf, ehe zähfließend Monolithisch unaufhaltsam schwer die Gitarre durch den Mon„Outermost“ rollt während über allem der leise aber eindringlich beschwörend Engelszungengleiche sich im Laufe zunehmender Spannung schrittweise steigernde Gesang von Female Frontsängerin Sara thront. „Confess“ ergießt sich trotz beschwingter Akustikgitarre in wehmütig klagender Sehnsucht auf der Suche nach Einsamkeit verbunden mit dem Wunsch zu innerem Seelenfrieden nach dem Tod.

Fazit: Mächtig intensiv unter die Haut gehendes Bizarr-Gebräu kriechend obskurer Sphären, das RUINS OF BEVERAST-, BATHORY-, PENTAGRAM, WINDHAND-, BELLWITCH-, JEX THOTH-Fans gleichermaßen überzeugt. Feines Debüt einer hochbegabten Combo, die schon bald für immens Wirbel sorgend auf dem Live-Sektor ebenso kräftig von sich reden machen dürfte! 9/10

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