ASSASSIN'S BLADE – Agents Of Mystification
VÖ: 29.04.2016
(Pure Steel Records)
Style: Heavy / Speed Metal
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Leicht macht es einem der ehemalige EXCITER-Frontmann Jaques Bélanger unterstützt von drei schwedischen Mitstreitern David Stranderud (ex-PORTRAIT, ex-TRAP, INSTIGATOR) an der Axt, Ex-TRAP, VOID MOON Peter Svensson bedient den Bass, Marcus Rosenkvist von VOID MOON agiert hinterm Schlagzeug), auf seinem unter dem Bandnamen ASSASSIN'S BLADE veröffentlichten Comeback ganz und gar nicht, obgleich der Titel gebende Speed-Opener „Agents of Mystification“ im Gegensatz zu den anderen Speedstern auf Anhieb kräftig zu beeindrucken weiß. Manche TRIAL/PORTRAIT-Anteile schauen zuweilen ebenso durch, wie die unverkennbare Handschrift der kanadischen Speedlegende EXCITER, deren Format die schnellen Tracks dieser Tonkonserve kaum erreichen. Bleibenden Eindruck hinterlässt Jaques Belanger, sobald er seinen im Rob Halford'schen, Bruce Dickinson'schen Garten wurzelnden Gesang wirkungsvoll einsetzt.
Tolle Nummern sind klar in der Überzahl, was überwiegend auf die ausgefalleneren Tracks zutrifft. Hymnenhaft im gedrückt schleppenden Heavy-Groove über's Meer schippert die „Dreadnaught“, „Herostratos“ zeigt epische Seiten, unglaublich melodiös in lässigem Groovemodus gekoppelt mit sattem Galoppriffing tanzt „Autumn Serenade“ durch den Raum, „Crucible of War“ geht als echtes Knallerstück durch, „Frosthammer“ weißt sogar Nuancen zu SACRED STEEL-Frontröhre Gerrit P. Mutz auf, welche dem Stück sehr gut zu Gesicht steht, - ein Stück geballter Dynamik verbunden mit drückender Heavyness. Beim Zehnminuten-Epos „League of Divine Wind“ wird’s am Schluß erneut richtig düster-pathetisch, wobei Jaques Belanger wieder sämtliche Register seiner Kunst zieht. „Prophet's Um“ durch rasanten Brückenpart unterbrochen, explodiert zur Mitte hin regelrecht, verliert sich aber ebenso rasch in purer Austauschbarkeit, da nicht allzu viel davon hängen bleibt.
Neben soviel gehobener Klasse erweisen sich die pfeilschnellen Speedgeschosse „The Demented Force“, „Transgression“, „Nowhere Riders“, Prophet's Um“ als handwerklich enttäuschend austauschbar-solide Nummern, bei denen Belanger seinen Gesang nicht so effektiv ausspielt, wie bei den langsameren Midtempostücken, wo der stimmgewaltige Kanadier glänzend punkten kann.
Soundmäßig fehlt bei aller Klasse den schnellen Speed/Thrashern die ungeschliffen dreckig rohe EXCITER-Stilnote, womit ich zu meinem Bedauern feststelle, etwas grundlegend essentielles zu vermissen. Trotz guter Leistung ergibt sich daraus das nüchterne Fazit, einer guten Scheibe der eine gesunde Spur dreckspritzender Räudigkeit wohltuend zu Gesicht gestanden hätte, zu lauschen.
Für's eindrucksvolle zum Bandnamen passende Horror-Coverartwork gibt’s noch leichten Punkte-Bonus dazu. 'Agents of Mystification' ist zwar kein herausragender, dafür jedoch ein Lust auf mehr weckender Neubeginn für Mr. Belanger & Co., der es immerhin auf 7,75 von 10 Punkten bringt.