PITBULLS IN THE NURSERY - "Lunatic"

Verfasst am 04. Februar 2006.

Irgendwie ist der Name der Band etwas ungewöhnlich und genau so soll auch die Musik der Franzosen sein. In der Hauptsache geht es hier um Death Metal in seiner extremen Form, wovor allem Sänger Julien Foucault ins Ohr fällt, da sein Organ in der Form von Glenn Burton aus den Boxen kommt, aber fast noch extremer. Aber musikalisch fällt das Franzosen Quintett völlig aus dem eingeengten Death Metal Rahmen des Jahres 2006. Hier wird zwar geprügelt und geknüppelt was da Zeug hält, aber auch gefrickelt ohne Ende. Nach dem Intro „Lente Agonie“ kommt mit „Lunatic Factory“ schon der erste Technik Leckerbissen, jazzige Parts, schräge, abgespacete Riffs paaren sich mit technischem Drumming und den tiefen Growls zu einem Erlebnis. „W. Crew“ knüppelt zu Beginn, dann aber kommt die Frickelfraktion zum Vorschein und auch der Gesang bleibt zwar tief, aber teilweise clean. Gespickt mit einigen deutlich hörbaren Bass Soloparts ist danach „Impact“, die Drums klingen etwas hölzern und lassen so den Sound auch etwas old schoolig klingen. Bei „Corrupt TV“ haben die Franzosen auch mal ein paar akustische und ruhige Parts mit eingebaut, die den Song richtig auflockern, bis dann bei „Strong“ in technischer Höchstform wieder geballert wird. Ruhig, entspannend und akustisch ist dann „Antagony“, dann geht aber wieder die Post ab, „Calibrated“ ist ein Stück, das in bester Manier solcher Frickelkönige wie Meshuggah (in frühen Tagen) oder den famosen Atheist  entsprungen sein könnte. Auch einige Anleihen an die Chuck Schuldiner Kultband Death kommen bei Songs wie „Monkey’s Masturbation“ auf, Chuck (R.I.P.) hätte den Song zu den späten Death Tagen auch nicht besser schreiben können. Völlig abgedreht, mit extrem viel Gefrickel und technisch versiertem Spiel endet mit dem über 16 minütigem „In My Veins“ ein außergewöhnliches Album, wie ich es schon lange nicht mehr gehört habe. Und mit Sicherheit wird „Lunatic“ noch oft in meinem Player rotieren, da man selbst nach dem x-ten Durchlauf immer noch nicht alle Finessen der Franzosen heraus gehört hat. Daumen hoch für ein solches Technik Feuerwerk.