TRANCEMISSION - Paranoia
VÖ: 09.10.15
(Pure Steel Records/ Soulfood)
Genre:
Melodic Rock
Homepage:
Trancemission
Auch nach dem dritten Durchlauf bin ich nicht sicher, ob TRANCEMISSION das wirklich ernst meinen oder ob ihr neues Album „Paranoia“ nur ein ironischer Seitenhieb aufs Melodic Rock Genre sein soll. Ok, „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen“ aus MOZARTs „Zauberflöte“ als Intro zu verwenden mag noch angehen, wenn man aber das folgende „Queen Of The Night“ mit einer Operndiva am Mikro als Metalversion bringt und es als „sofort überzeugenden“ Anspieltipp nennt, dann ist das schon fragwürdig. Was folgt ist eine Ansammlung an bekannten Riffs und kitschigen Melodien, die man allesamt irgendwie schon mal gehört hat und die eben nur als Musik mit großem Humorfaktor durchgehen. Ob man da nun den sehr vorhersehbar eingebauten Mitsingteil bei „Hey There Gipsies“ nimmt, den bei MEGADETH geklauten Refrain „Rockin‘ Is Ma Business And Business Is Good“ oder die bei ACCEPT entliehenen Chöre bei „Make My Day“, alles klingt bekannt oder ist sogar direkt einer Band zuzuordnen. Von dem Kinderchor beim abschließenden „Power Of The Heart“ decke ich lieber gleich den Mantel des Schweigens.
Vielleicht ist das aber auch Methode und der Albumtitel „Paranoia“ bezieht sich auf genau diesen Verfolgungswahn, bei dem einen die immer gleichen Melodien und Riffs verfolgen. Dann wäre das eine geradezu genialer Schachzug, wobei ich das nicht wirklich glauben mag.
Fazit: (Zu) eingängiger Melodic Rock, der an viele andere Bands erinnert und daher leider kaum eigene Ideen erkennen lässt. Sollte aber genau das die Idee gewesen sein, entschuldige ich mich bei der Band und gebe im Gedanken die Höchstnote. Ansonsten gibt es nur 6,5/10.