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ST. ELMOS FIRE - St. Elmos Fire / Warning From The Sky / Powerdrive / Desperate Years

09 stelmo

VÖ: bereits erschienen
(Karthago Records)

Style: Hardrock / Heavy Metal

Homepage:
ST.ELMOS FIRE

Im Zuge der „Heavy Metal Classics“-Reihe wird nun der komplette Backkatalog der US-Metalband ST. ELMO'S FIRE neu in remasterter in gewohnt streng limitierter Version (1000 Stück) aufgelegt.

Den Anfang macht das gleichnamig betitelte Debüt St. Elmo's Fire 1986 gegründet gehörte die um Gitarrist Jeff Jones entstandene Band ST. ELMO'S FIRE bald zu den angesagtesten die sich die Herzen der kalifornischen Club-Szene durch energiegeladene Performances eroberte.Traditionellen Hardrock/Heavy Metal der sich irgendwo zwischen den frühen PRETTY MAIDS, den SCORPIONS und starkem Glamrockanstrich TWISTED SISTER bewegend (auch die Gesangsmuster von Zane Lazar lassen dies erkennen) mit wuchtigen Riffs, charismatischem Gesang, ergreifender Melodieführung (einschließlich feinfühliger Leadsoli) hatte sich die vierköpfige Mannschaft auf's Revers geheftet. Mit einem ordentlichen Debüt stand schon mal kein wirklich schlechter Anfang zu Buche, was gleich ein halbes Dutzend starker Gute Laune Metal Nummern wie die treibenden Powergroover „Fade To Black“, „Breaking Out“ und „Innocent“, das fetzigen Midtempokracherdoppel „Into The Night“ und „Too Bad“ unterstreichen. „Inside of the Hunter“ erinnert in seiner Bauart deutlich an TWISTED SISTER (man höre nur einmal dieses knackige Rock n' Roll-Riff!), dem ebenso ziemlich belangloses 0/8/15-Material gegenüber stand, was löblicherweise deutlich in der Unterzahl war, siehe die auf Airplay schielende Halbballade „More Than The Air“, ein sich zu sehr oft selbst wiederkäuendes „Don't Drop It“ und das trotz JUDAS PRIEST-„Victim of Changes“-Erinnerungsriff kaum zündende Bluesstück „Real Life (How Does it Feel“). Fünf Nummern in Form von Bonustracks erneut aufzuwärmen, entbehrt schlichtweg jeglicher Logik, wofür es berechtigten Abzug in der B-Note gibt. 6,75/10

09 stelmowarning

„Warning from the Sky“ erblickte 1988, zwei Jahre nach dem annehmbaren Debüt das Licht der Welt. Der ST. ELMO'S FIRE-Zweitling offenbart gutes Songmaterial einer merklich gereiften Band, (die Albumfüller „Don't Want Your Love“und „Hearts on Fire“ außen vor gelassen), das dank einer klareren Produktion nun größere Hörerschichten ansprach, allerdings deutlich kommerzielleren Anstrich besaß als dies auf dem kantigeren, wesentlich undergroundlastigeren Debüt der Fall war. Nummern wie „Let It Burn“ schielten deutlich auf den US-Markt, wodurch das rauere Feeling vom Debüt schon ein wenig flöten ging. An der musikalischen Ausrichtung änderte sich beim kalifornischen Vierer nichts, weswegen dieses Album aufgrund seiner größeren Hitdichte im Vergleich zum Debüt knapp die Nase vorn hat. „Caught in The Heartbreak“ besitzt immens Potential, knackige Riffrocker wie „Hot n' Love (She Rocks The Night), „Tearin It Down“ das offensive Titelstück „Warning From The Sky“, „World Gone Insane“ und „No Way Out“ zeigen, das sich die Band gravierend weiterentwickelt hatte. Selbst die zwei unveröffentlichten Bonustracks „Piece of Your Love“ und der TYGERS OF PAN TANG-like rockende Hammer „Swineherd“ bieten zusätzlichen Anreiz, sich den Silberdeckel bei Bedarf anzuschaffen. Ein aufwändiges Textinlet mit zusammengefaßter Bandbio rundet diesen für Fans lohnenswerten Silberling passenderweise ab. Warning From The Sky empfiehlt sich aufgrund seines trotz immer noch vorhandener PRETTY MAIDS/SCORPIONS -Anleihen sogar Parallelen zu klassischem US-Glam/Hardrock á lá RATT, TWISTED SISTER, DIRTY LOOKS, WHITE LION aufzeigenden Rasters als echter Tipp für die auf letzter genanntes Bandspektrum schwörende Fraktion. 7,5/10

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„Powerdrive“ hieß der Dritte 1990 veröffentlichte Longplayer. An und für sich das aufgrund kompositorischer Dichte bis dato professionellste Werk der Band. Mit Aufkommen der starken Deathmetalwelle und dem alles überschwemmenden Grunge-Trend, zwei Sektoren, die im völligen Gegensatz zum klassischen Hardrock/Heavy Metal standen, versank die Band trotz kernig rockendem Glamrock wie Gonna Get Wild“, „Isolation“, „Wrong Side of Love“ oder gnadenlos in den Fluten eines beständig zunehmenden Veröffentlichungsbooms. Trotz der bisher krachenden Riffs, dem größtmöglichen Hymnenflair, dem größten Eingängigkeitsfaktor gebettet in eine Top-Produktion richtete sich der Blick phasenweise schon auf der Glamhardrockszene neue Impulse verschaffenden Frischlinge wie SKID ROW aus, die im Jahr zuvor erfolgreich ihr selbst betiteltes Majordebüt auf den Markt geworfen hatten. Obgleich ST. ELMO'S FIRE nicht ganz so bissig zu Werke gingen, präsentierten sie sich allen Umständen zum Trotz auf der Höhe ihrer Zeit.Mit „I need Your Touch“ hatten sie diesmal eine über unglaublich viel Hitfaktor verfügende Kuschelrockballade zum Schmusen am Start, mit besten Chancen, in die Charts zu gelangen, die selbst neben lässig arrangierten Groovern wie „Smoking Gun“ und „Street Lethal“ keineswegs aufgesetzt kitschig wirkte. Damit lag ein gebührendes Drittwerk vor, das seine bisherigen Fans überzeugte, - an dem seinerzeit aufflammenden Death Metal und Grungeboom trug die Band keine Schuld. Beachtlicherweise fuhren ST. ELMO'S FIRE konsequent ihren Kurs weiter, auch wenn dieser nicht in die für andere vorbestimmten Gefilde hinein führte. Das Aufwärmen bereits hinreichend vom Erstling bekannter Kamellen um sie den Fans als Bonusmaterial unterzujubeln („Into The Night“, „Breakin Out“, „Inside The Hunter“ und erneut „Breakin Out“ – zum gefühlten wievielten mal noch (???) als 1988er Demoversion erweist sich als vollkommen überflüssig! 8/10

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Im gleichbleibenden Abstand folgte zwei Jahre später 1992 das bisher letzte Lebenszeichen vom US-Quartett um Gitarrist Jeff Jones. Album Nummer vier „Desperate Years“ kann als Abgesang der Band gewertet werden; dessen Inhalt so manche Schwächen offenbart. Gemessen an den drei anderen Veröffentlichungen zwei Tacken softer ausgefallen in den klassischen A.O.R. und Melodic-Hardrock-Sektor tendiert. Die kraftvoll eingängige Klarsoundproduktion tröstet kaum darüber hinweg, dass dieses Werk trotz so mancher Perle die Gemüter der Anhängerschaft spaltete (wobei der Titelsong „Desperate Years“, das griffige „Hot Time“, die Groovebombe „Here and Beyond“ sowie der dynamisch explosive Gute Laune-Rock-Ohrwurm „Michelle“ besonders hervorzuheben sind, die sich mit „On Fire“, einschläfernd schwülstigen AOR-Schlagerballaden Marke „Without You“, „Where were You“ (*gähn*), „This Time“, und „Other Nights To Cry“ reichlich abtörnende Langweiler im Softformat die Waage halten. Immerhin wurden zwei cool rockende Extrabonustracks „Summertime Girls“ und „Really in Love“ draufgepackt, was den Gesamteindruck der zwiespältigen Tonkoserve zum Schluß ein wenig erträglicher gestaltet. 5,5/10

Danach tat sich zwanzig Jahre so gut wie nichts mehr, bis die Band sich im Jahr 2012 reformierte, seit 2014 an einem weiteren Studioalbum arbeitet, um einschließlich neuem Sänger Mike Palombi in nächster Zeit ihr fünftes Studiowerk zu veröffentlichen, doch das ist bisweilen Zukunftsmusik.

 



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