KRAYENZEIT - Auf Dunklen Schwingen

VÖ: 19.06.2015
(Oblivion/SPV)
Genre: Folk Metal
Homepage:
KRAYENZEIT
Ich habe letztens mal gelesen, dass es wohl schon zu viele Mittelalter- und Folkrock- Bands gibt. Dazu kann ich allerdings nur sagen, dass es meiner Meinung gar nicht genug davon geben kann. Zumal der Glanz anderer Bands des Genres, darunter auch der von so manch einem Mitbegründer, nach und nach verblasst.
Darum bin ich froh, dass wieder eine vielversprechende Truppe dieses Sektors das Licht der Welt erblickt hat. KRAYENZEIT nennt sich diese siebenköpfige Band aus dem Stuttgarter Raum und hat jetzt mit „Auf Dunklen Schwingen“ ihr Debütalbum veröffentlicht. Dies wiederum bedeutet aber nicht, dass man es hier mit absoluten Neulingen zu tun hat, denn die Bandmitglieder können schon einiges aufweisen. Dazu sollt man sich aber die Biografie auf der Homepage der Schwaben durchlesen.
„Auf Dunklen Schwingen“ ist mehr als gelungenes Werk, das insgesamt vierzehn Stücke auf kurzweilige neunundfünfzig Minuten beherbergt. Wie gesagt, die musikalische Marschrichtung ist klar. Es gibt ordentlichen folkloristischen Metal um die Ohren gehauen. Für diese musikalische Ausrichtung werden natürlich die für Metal typischen Instrumente wie Drums, Gitarre und Bass verwendet, darüber hinaus aber auch Flöten, Cister, Laute, Pfeife, Chalumeau und Concertina.
Das Album beginnt mit einem kurzen Intro, das von Vogelgekrächze und weiblichen Gesang dominiert wird. Nahtlos geht dieses Intro in den Song „Krayenzeit“ über, der schon mal eines ganz deutlich macht: da kommt großes auf einen zu! Das Geigenspiel gepaart mit den metallischen Gitarrenriffs passt wie die Faust aufs Auge. Der Gesang ist klasse und die Melodie lässt einen nicht still sitzen. Wenn das kein gelungener Einstand ist, dann weiß ich es auch nicht.
Auch wenn der folgende Titel „Nachtvogel“ etwas ruhiger beginnt, ist auch dieses Stück ein absoluter Banger. Der unverkennbare Metaleinschlag lässt einen den Schädel kreisen und das Herz höher schlagen. Das KRAYENZEIT es aber auch ruhiger und sanfter können beweisen sie mit dem balladenhaften „Vogelfrey“.
Insgesamt ist dieses Debütalbum ein echtes Meisterstück geworden, bei dem mir die Tracks „Krayenzeit“, „Von Der Fahrt Übers Meer“ (Mann, das Geigenspiel ist einfach nur genial), „Erntefest“ und „Himmlische Heere“ am besten gefallen. Die Band verbindet gut gespielten Metal, perfekt dosierte Folkelemente und eine starke Stimme mit absolut eingängigen Melodien, so dass ich für diese CD gerne neun von zehn Punkten gebe.

