KAI MEYER - Die Winterprinzessin


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VÖ: 07.10.11
(Zaubermond Audio)

Homepage:
www.zaubermond.de

Klapptext:


Karlsruhe 1813: Wilhelm und Jacob Grimm erreichen den Hof des Großherzogs – mit einem Empfehlungsschreiben Goethes in der Tasche. Doch gleich nach ihrer Ankunft werden sie Zeugen von Mord und Erpressung. Was hat es mit dem Kind auf sich, dem ein englischer Lord ebenso nachjagt wie eine Gruppe indischer Priester – und welche Rolle spielt die exotische Prinzessin Jade in diesem Spiel ...?


Sprecher:

Wilhelm Grimm  Hasso Zorn
Wilhelm Grimm (jung)  Marius Carén
Jakob Grimm  Markus Pfeiffer
Johann Wolfgang von Goethe  Matthias Habisch
Jade  Dina Kürten
Emmerich Joseph Herzoh von Dalberg  Peter Matic
Rittmeister Stiller  Michael Prelle
Philip Henry Lord Stanhope  Bernd Vollbrecht
Runhild, die Märchenfrau  Jessy Rameik
Dr. Hadrian  Peter Weis
Napoleon  Thomas Nicolai
Kala  Klaus Dieter Klebsch
Dorothea  Elga Schütz
Wirtin  Regina Lemnitz
Christiane Goethe  Kirstin Hesse
Kutscher Gerárd  Leonard Mahlich
Diener Bernhard  Stephan Schwarz
Nanette  Cathlen Gawlich
Postkutscher  Frank Gustavus
Erzählerin(Intro)  Luise Lunow
Sowie  Marco Göllner
Dirk Hardegen
Robert Kotulla
Costa Meronianakis
Réne Wagner

Kritik:

Mit einem Jahr Verspätung und zwei Jahren nach dem quasi inoffiziellen ersten Teil der Kai Meyer Saga „Die Geisterseher“, auf die hier aber nur andeutungsweise und spärlich eingegangen wird, geht die Geschichte um die Gebrüder Grimm zu Ende. Acht Jahre sind inhaltlich seid den letzten Geschehnissen vergangen. Vorkenntnisse sind nicht wirklich erforderlich oder zwingen den Hörer das Erstlingswerk auf. Einer der Gründe für die Verspätung der Winterprinzessin lag nach der harschen Kritik an den großen Längen der Geisterseher auf der Hand. Die einst ebenso auf 6 CD´s geplante Story fiel also der Schere und somit starken Kürzungen zum Opfer. Ballast und Längen fielen über Bord, so das den Hörer nun nur noch 4 CD´s (mit knapp 300 Minuten) und eine wesentlich straffere Haupthandlung erwartet, die ohne unbedeutende Rahmenhandlung und unbedeutende Charaktere auskommt. Soweit so gut, denn die wesentlich zünftiger orientierte Inszenierung tut der Story merklich gut. Allerdings fordert sie den Hörer immer wieder sehr, um Meyers doch sehr komplexe und verschachtelte Windungen innerhalb der Geschichte und den vielen Namen Folge zu leisten. So verschmelzen reale Personen mit Dark Fantasy und indischer Mystik zu einem sehr dunkel gewobenen Cocktail. Fakt ist, leichte Kost ist die Winterprinzessin zu keiner Zeit. Der Hörer jederzeit gefordert, die Informationsdichte innerhalb der Geschichte dicht und vielfältig. Zwar mag ich Meyers Art des Schreibens, das Ende grundsätzlich in einer gewaltigen Schleife immer wieder zu den Anfängen zu führen nicht wirklich, da nach diversen Büchern diese Grundidee einfach zu vorhersehbar wird, aber dies ist wohl eher persönliches Empfinden. Ein Makel allerdings, der meiner Meinung nach der kleinen Reihe anhaftet, ist die wechselnde Art der Schilderung. Folgt man über sehr weite Strecken einem stimmungsvollen, drückend, düsteren Hörspiel, das eindeutig für sich selbst spricht, setzt mit dem Einsatz von Hasso Zorn, der als Erzähler die damaligen Geschehnisse aus seiner Sicht schildert, eine quasi untermalte Lesung ein. Gerade in actionreichen Szenen lauscht der Hörer so immer wieder teilweise minutenlangen, mit guten Soundeffekten unterlegten Schilderungen der stattfindenden Ereignisse. Eine Tatsache, die dem Hörspiel immer wieder ein wenig von seinem schön aufgebauten Flair nimmt, wie ich finde. Da man so aber schon bei den Geistersehern vorging, wirken beide Hörspiele so zumindest wie aus einem Guss. Kommen wir zum Sound. Von beschwingt mitreißenden Orchestereinsätzen bis hin zu spährisch, atmosphärischen Themen wird einiges an Abwechslung geboten. Es passt grundsätzlich immer und schmiegt sich perfekt in die stattfindende Handlung. Die Soundeffekte sind mannigfaltig, realistisch. Sprechertechnisch liefert man, wenn auch teileweise ein wenig unauffällige Stimmen, tolle grundsolide Leistungen. Die Mischung aus charismatischen Synchronlegenden und unverbrauchten Namen macht hier den Reiz.

Fazit: Dicht inszeniertes und mit komplexer Story ausgestattetes Fantasy / Realhörspiel, das durch sein düsteres Setting viel Flair ausspielt. Der hohe Erzählanteil lässt spannende Momente aber leider des öfteren verpuffen.

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