VAN DUSEN - 05 - Stirb schön mit Shakespeare

Verfasst am 09. Oktober 2011.

VÖ: 07.10.11
(Folgenreich)

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Klapptext:

Während einer Aufführung von Shakespeares "Wie es euch gefällt" im New Yorker Garrick-Theater verschwindet der Schauspiel-Star Belinda Belmont spurlos. Die Polizei in Gestalt von Detective-Sergeant Caruso tappt wie üblich im Dunkeln, und auch Professor van Dusen scheint zunächst nicht weiter zu wissen. Doch eine scheinbar völlig uninteressante Schachtel Pralinen und die seltsamen Augen einiger Schauspieler bringen ihn schließlich auf die richtige Spur.

Sprecher:

Kritik:

Eigentlich müsste man ja die Denkmaschiene alias Van Dusen als Urvater der Krimihörspiele bezeichnen. Ist dieses damalige, reine Radiohörspiel, das beim damaligen Radiosender RIAS lief und unter der Regie von Michael Koser entstand nämlich eigentlich genau dies. Der Wegebner für Maritim Serien wie Sherlock Holmes, Pater Brown oder Mimi Rutherfurt. Altbacken, behäbig  aber mit beachtlichen 77 Vertonungen doch erfolgreich zu nennen. Da seit kurzem diese Radioproduktion nun ihren mehr oder weniger verdienten Weg auf das Medium gefunden hat mag Nostalgiker und Hardcorehörspieler erfreuen, qualitätsbewusste Hörer sollten allerdings wissen worauf sie sich einlassen, denn man hört dieser bereits 1978 gestarteten Produktion definitiv ihr Alter an. Schmalzig, schwülstige Geigen Sonaten und in den 50´er Jahren angelegte Orchestral Stücke unterlegen diesen im Schauspiel Milieu angelegten mäßig spannenden und sehr behäbigen Kriminalfall. Soundtechnisch durch das Alter eher im Mittelfeld anzutreffen, besinnt man sich hier einzig auf das Wesentliche. Setzt dies allerdings auch mit geringen Mitteln sehr glaubwürdig in Szene. Ein wenig charming ist sie also schon, diese in die Jahre gekommene Inszenierung. Auch hört man einige alte und bekannte Stimmen der deutschen Schauspielkunst. Hier allerdings stören mich konsequente (aus damaligen Sicht wahrscheinlich ein klarer Kostenfaktor) Doppelbesetzungen von Charakteren. Auch geht die Regie mit dem damals so neuen Medium Hörspiel noch wenig kritischer ins Gericht. So habe ich mich des öfteren  die sehr frei ausgelegten Interpretationen der Rollen gestört, die hier gespielt und wiedergegeben wurden. Recht kultig allerdings ist der gut 8 minütige Bonustrack, der aus einem Interview mit Regisseur Michael Koser und diversen Sprechern besteht.

Fazit: Ein wenig kantig, eine Prise Flair und ein Kriminalfall, der eher dahainplätschert, das ist „Stirb schön mit Shakespeare“. Kann man sich geben, muss man aber nicht. Eine Reihe, die es nach heutigen Standard schwer auf dem hart umkämpften Markt haben dürfte. Für unverzagte Nostalgiker.