FREUD - 06 - Sein und Haben

Verfasst am 01. Oktober 2011.

VÖ: 23.09.11
(Stil)

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Klapptext:

Auf die Wiener Bodencreditanstalt wird ein Überfall verübt. Die Gendarmerie greift ein - einer der Bankräuber wird erschossen, ein weiterer wird festgenommen, die übrigen fliehen mit der Beute. Sigmund wird von Karl in die Befragung des Gefassten eingeschaltet - der geistig verstörte Mann ist die einzige Möglichkeit, an die übrigen Räuber und die Beute zu kommen.

Sprecher:

Kritik:

Auch Stil hat die Sommerpause beendet und führt die Miniserie um die Ikone der Psychoanalyse Sigmund Freud gleich mit zwei Folgen diesen Monat fort. Den Anfang macht „Sein und Haben“. Erstmals läßt man am Ende der Geschichte den erläuternden psychologischen Gastkommentar beiseite, der die inhaltliche Thematik der Folge nochmals näher beleuchtet hätte. Ein bisher eher unnötiger Bonus, dem ich in keinster Weise nachweine und dessen Fehlen auch nicht wirklich ins Gewicht fällt. Doch kommen wir zum eigentlichen Hörspiel, das äußerst rasant und gut inszeniert mit einem Banküberfall beginnt. Nur leider erweist sich die Story als relativ dünn. Der Clou darin besteht mit Knall zu beginnen, wie auch zu enden. Ohne zu spoilern kann ich sagen, dass die eigentliche Grundidee, die hier dahintersteckt durchaus clever und gewitzt ist. Doch bis man letztendlich hierhin gelangt, braucht es einiges an Füllwerk in Form von, für die Story völlig unerheblichen, weiteren Freudschen Therapiefällen, die die Geschichte recht zäh auf eine Spielzeit von 59 Minuten dehnen. Tadellos indes agieren wieder einmal die hervorragenden unverbrauchten Sprecher bei Freud. Neben den drei Hauptcharakteren, mit denen Freud steht und fällt, ist hier vor allem Christian Stark mit Glanzleistung hervorzuheben. Die sehr mollastigen, düsteren Klavier und Chelli Untermalungen transportieren das Hörspiel auch weiterhin in eine sehr drückend gewählte Stimmungsecke. Im Zusammenspiel mit der restlichen melancholischen Grundstimmung, zu der Sprecher und das sonstige glaubhafte Sounddesign beitragen, entsteht das von Stil so gerühmte  Hörspielflair aus schwermütiger Atmosphäre.

Fazit: Stimmungstechnisch wieder einmal toll inszeniert. Sprecher und Sound vereinen sich in Symbiose. Inhaltlich hätte es aber gern ein wenig unterhaltsamer ausfallen dürfen.