GRUSELKABINETT - 24 + 25 - Der Fall Charles Dexter Ward

Klapptext:

Providence 1928: Der junge Charles Dexter Ward verschwindet am 13. April spurlos aus der Nervenheilanstalt von Dr. Waite auf der Insel Conanicut. Sein Hausarzt Dr. Marius B. Willet – der ein guter Freund seiner Eltern ist – blickt zurück auf den äußerst befremdlichen Fall eines Wahnsinns, der offenbar aus der Beschäftigung des jungen Mannes mit der eigenen Familiengeschichte herrührte….

Sprecher:

Dr. Marinus B. Willet	Ernst Meinecke
Theodore Howland Ward	Hans-Werner Bussinger
Emma Ward	Cornelia Meinhardt
Dr. Waite	Andreas Mannkopff
Charles Dexter Ward	Frank Schaff
Joseph Curwen	Frank Schaff
Pfleger Miller	Michael Pan
Chronist	Torsten Michaelis
Ezra Weeden	Julien Haggége
Eleazar Smith	David Turba

Der Fall Charles Dexter Ward (Teil 2 von 2)

Klapptext:

Providence 1927: Das Verhalten von Charles Dexter Ward lässt seine Eltern immer mehr an der geistigen Gesundheit ihres Sohnes zweifeln. Schließlich ist die Atmosphäre in dem stattlichen Herrenhaus derart vergiftet, dass man dort beinah froh über den Auszug von Charles ist.

Als neue Bleibe hat er sich einen Bungalow gewählt, der sich in der Nähe der Besitzung seines Vorfahren Joseph Curwen befindet. Curven stand im 18. Jahrhundert im Verdacht, ein mächtiger Hexenmeister zu sein….

Sprecher:

Dr. Marinus B. Willet	Ernst Meinecke
Theodore Howland Ward	Hans-Werner Bussinger
Charles Dexter Ward	Frank Schaff
Josepf Curwen	Frank Schaff
Emma Ward	Cornelia Meinhardt
Tony Gomes	Torsten Michaelis

Kritik:

H.P. Lovecraft ist dieses Mal Inhalt dieser Gruselkabinett Doppelfolge, die inhaltlich zu komplex, nicht auf nur eine Folge mit normaler Spielzeit gequetscht hätte werden können. Das muss sie auch nicht, denn der im schmucken Pappschuber ausgelieferte Doppelpack bietet weder Längen noch wirkt er gestreckt oder beschnitten. Das Ergebnis: Eine Folge mit 137 genau getimten Hörminuten. Den Hörer erwartet pures Gruselkabinett, wie man es kennt und liebt. Die Gabe zwischen dramaturgischen Elementen und der hohen Kunst des Geschichten Erzählens. Widmen wir uns also dem Fall Chales Dexter Ward, der mit der Erstürmung des  Cuwen Anwesens im 18. Jahrhundert einen hoch atmosphärischen Story-Einstieg nimmt. Denn um diesen höchst ominösen wie furchbaren cabbalistischen Okkultisten aus Chales Dexters Ahn Reihe, dem man dunkle Künste und Kräfte nachsagt, wird es fortan im Leben von Charles gehen. Geheime Aufzeichnungen, über die er durch Zufall stolpert, machen aus ihm einen Besessenen. Berufen, das Erbe seines Ur-Ur-Ahn weiterzuführen, stößt er auf immer unglaublichere Tatsachen. Tote zurück ins Leben holen? Reine Utopie oder schlummert der Schlüssel in den verstreuten, verschlüsselten Dokumenten, die Charles beinahe manisch an sich rafft. Eigene Experimente und lange, ausgedehnte Auslandsreisen scheinen immer mehr Gewissheit zu bringen. Die besorgten Eltern ziehen in ihrer Verzweiflung ihren Hausarzt ins Vertrauen und dieser deckt nach und nach die ganze über Dekaden reichende schier unglaubliche Geschichte auf. Eine Geschichte über Besessenheit, Mord, Intrige, allem voran aber um dunkle Wiederkehr und Hexerei. Ohne hier zu viel von der gut durchdachten Story und dem Grande Finale zu verraten, steigert sich der Spannungsbogen gerade gegen Ende sehr stetig und die gesamte Geschichte erscheint nie langweilig.

Die düstere Lovecraft Schreibweise wurde gekonnt umgesetzt und mit famos besetzten Sprechern vertont. Tadellose Leistungen auf gewohnt hohem Titania Niveau. Nett auch die gut inszenierten Sprünge zwischen ruhiger Erzählung und atmosphärisch, dramatischen Geschehnissen, die toll in Szenen gesetzt wurden. Gerade die Vielfalt der Story bietet hier viel Raum für Abwechslung, unter anderem  die beklemmende Erkundung der unterirdischen Gänge unter dem Anwesen. An der klassisch geprägten Sound-Untermalung gibt wie immer nichts auszusetzen. Mal dezent leise, mal tosend brachial inszeniert, haben sich viele neue Musik Scores in diese Doppel Folge geschlichen.

Schlussendlich bleibt auch hier wieder viel Lob und wenig bis kaum Kritik haften. Der Fall Charles Dexter Ward macht da weiter, wo alle anderen Gruselkabinett Folgen aufhörten: Bei klassischer Unterhaltung auf sehr hohem Niveau.