MARK BRANDIS - Raumkadett - 01 - Aufbruch zu den Sternen
VÖ: 23.05.14
(Folgenreich / Universal)
Homepage:
www.folgenreich.de
Klapptext:
Das Ende des 21. Jahrhunderts ist eine Zeit des Aufbruchs: Alexander Münster ist der erste Mann auf der Venus. Flotten von Raumschiffen sind unterwegs, um den Planeten zu erforschen und zu besiedeln. Der junge Mark Brandis hat einen Traum: er will Raumfahrer werden! Doch als er eine Dummheit begeht und in ein geheimes Astronauten-Ausbildungszentrum einbricht, schwinden seine Chancen. Und so macht er sich als blinder Passagier an Bord eines Raumfrachters auf den Weg zur Venus ...
Sprecher:
Nina Axö: Sarah Alles
Mark Brandis: Daniel Claus
Mark Brandis (Erzähler): Michael Lott
Wache: Tanya Kahana
Wachhabender: Uve Teschner
Alexander Münster: Thomas Nero Wolff
Vito Marconi: Gernot Endemann
Cpt. Gregory Nelson: Horst Stark
Chief John Turner: Andreas Birnbaum
Pilot Janusz Kern: Christian Senger
Navigatorin Galina Suchowa: Gabriele Libbach
Valéria Alvarez: Katrin Decker
Thorben Wallis: Dietrich Georg Boden
Direktor Zarin Narayan: Reinhard Scheunemann
Sowie Steve Brembach, Sascha Funke, Jessica Müller und Jochim-C. Redeker
Kritik:
Die Stammserie Mark Brandis neigt sich ja nun ihrem unweigerlichen Ende da, leider muss man schon fast sagen, keine weiteren der visionären Romane von Nikolai von Michalewsky mehr vorhanden sind, welche als Vorlage dienen können. Da eine Fortführung der Reihe, wohl aus den üblichen rechtlichen Gründen, scheinbar nicht möglich war haben sich die Macher zu einem Prequel entschlossen. Eigentlich ein gute wie clevere Idee. Aber hier liegt bereits der Hase im Pfeffer. Mark Brandis – Raumkadett ist nicht etwa ebenfalls ein Erwachsenen-Hörspiel, sondern zielt klar auf den Bereich Jugendhörspiel. Ein Umstand, der den ein oder anderen Stammhörer ein wenig vergrätzen könnte. Denn, der noch junge Mark Brandis ist, mit seinen gerade mal 14 Jahren, doch ein wenig außerhalb meines Geschmacks. Liegt es an einer gewissen Erwartungshaltung an die Serie oder auf ein erhofftes Fortführen der bisherigen Machart. So ganz warm kann ich mit diesem doch merklichen Stilbruch noch nicht werden. Doch der Reihe nach. In punkto Produktion fühlt man sich sofort heimisch. Glasklare Sounds, die meist aus Schiffsinnengeräuschen bestehen, sorgen auch hier für Realismus und Glaubwürdigkeit. Nie zu überladen, doch jederzeit vielfältig tritt man klar in die Fußstapfen des großen Bruders. Auch beim Sound zieht man gleich. Der leicht veränderte weniger epische und dafür poppigere Mark Brandis Score ist gut gelungen. Ein Neues Intro und der eher sehr spärliche Einsatz der frischen Musikstücke ist exakt an bisherige Brandis Folgen angelegt. Auch aus Sicht der Sprecher hat man gut besetzt. Markante wie auch bewusst unauffällige Stimmen und Charaktere können überzeugen. Der große Wurf hier allerdings ist Michael Lott, der hier als „alter“ Mark Brandis den Sprecher mimt, das Intro spricht und diverse Szenen ausführt. Gerade hier schafft man eine tolle und sehr enge Verbindung zwischen den beiden Serien. Von der einfachen Tatsache abgesehen, dass Michael Lott ein ganz fantastischer Erzähler ist. Kommen wir aber nun zur Story und dem unumstößlichen Dreh- und Angelpunkt: Der junge Held, der sich erst in einen Außenposten und danach an Bord eines Raumfrachter schleicht und so seinen ersten Schritt seiner späteren Karriere macht. Positiv zu Gute halten muss man, dass die knapp 60 Minuten recht schnell vergehen. Und auch wenn mich hier teilweise aufgeblähte, kindlich naive Dialoge stören und ein deutlich moderater Ton angeschlagen wird zwinge ich mich immer wieder dieses Hörspiel klar aus der Sicht eines Jugendhörspieles zu betrachten. Und schaltet man diese Sicht ein, ist Mark Brandis – Raumkadett eben genau das was viele andere Jugendserien haben und besitzen. Deutlich weniger Action, sowie eine eher beschauliche Spannungskurve. Gespräche, die hörbar so angelegt sind, kindliche Hörer nicht zu überfordern. Sieht man das reine Jugendhörspiel, das sich selbst bis auf das für mich befremdliche erleichternde Abschlusslachen voll auf der Welle der Jugendserien schwimmt, geht „Aufbruch zu den Sternen“ als Einstiegsfolge völlig in Ordnung. Sieht man es aber aus Sicht des „alten“ Mark Brandis, fehlt es doch ein wenig an Schwung, ausgefeilten Dialogen und erwachsener Thematik, die mir persönlich hier schmerzlich fehlen. Zwar versucht man mit Folge Eins den Spagat nicht nur unseren Raumhelden zu präsentieren, sondern auch die Crew des Raumfrachters deutlich in den Vordergrund zu rücken und teilweise Begriffe und Personen zu erwähnen, die in der Mark Brandis Stammserie eine Rolle spielen, um so das Durchmischen der beiden Serien ein wenig homogener zu gestalten, einen Mark Brandis wie man ihn bisher kannte und liebte bekommt man hier aber leider nicht.
7,5 von 10