GRUSELKABINETT - 82 - Der Zombie
VÖ: 22.11.13
(Lübbe Audio)
Homepage:
www.titania-medien.de
Klapptext:
Mitte der 1930er Jahre: Mr. Granville Lee, ein Gentleman aus Virginia, USA, ist gezwungen, sich eines Lungenleidens wegen im würzig-milden Klima der Kleinen Antillen aufzuhalten. Auf der karibischen Insel Saint Thomas gerät er schon bald mit dem gefährlichen Voodoo-Kult der dortigen Eingeborenen in Berührung...
Sprecher:
Granville Lee – Gerd Holtenau
Jaffray Da Silva – Morgen von Gadow
Stepehn Penn – Peter Lonzek
Brutus Hellmann – Fabian Oscar Wien
Arthur Carswell – Axel Lutter
Dr. Pelletier – Jürgen Thormann
Hilmar Iversen – Eckart Dux
Iversens Hausbursche – Dirk Petrick
Schihn – Dagmar von Kurmin
Cassius – Marc Gruppe
Hänge Zombies – Julia Stoepel, Dagmar von Kurmin, Stephan Bosenius
Kritik:
Obwohl es sich hier um ein sehr exquisites Hörspiel, das zu Recht den Weg ins Gruselkabinett fand, handelt hatte ich im Verlauf der Geschichte doch ab und an den Eindruck, dass Autor Henry S. Whitehead nicht so ganz wusste, welche Geschichte er nun erzählen wollte. So ist auch der Titel „Der Zombie“ ein wenig irreführend. Der Beginn, mit karibischem Flair und fantastischen Darstellern gesegnet, kommt man natürlich nicht um das dort ansässige Thema Zombies und Voodoo herum. Doch relativ abrupt verlässt man dieses Thema und schlägt eine gänzlich andere Richtung ein. Mit steten Ereignissen körperlicher Angriffen auf den armen Hausdiener Brutus hält man den Hörer eine recht lange Zeit bei der Stange. Die recht haarsträubende Auflösung der Geschichte um den Humunkulus-Zwilling allerding nimmt dem Ganzen dann doch ein wenig die Glaubwürdigkeit. Ganz besonders aus dem Blickwinkel betrachtet, dass ein ausgewachsener kräftiger Mann nicht in der Lage scheint mit einer mausgroßen Wesenheit zurecht zu kommen. Dies sei aber dem Autor und nicht dem Produktionsteam von Titania zur Last gelegt. Umgesetzt hat man diesen Stoff wie gewohnt perfekt. Die Sprecher agieren genial und fesseln den Hörer von der ersten Minute. Sie sind zudem perfekt in den entsprechenden Rollen besetzt und vermitteln Sympathie, welche zu einer schnellen starken Bindung der Charaktere an den Hörer führt. Die Soundeffekte sind dezent wie stimmungsvoll. Alles beim Alten also, nach dem Motto weniger ist mehr. Selbiges gilt für den sehr atmosphärischen Soundtrack, der perfekt zu Thema und Situation passt. Ein Hörspiel mit erstaunlichem Wiederhörwert über dessen sprunghaften Inhalt sich streiten lässt. Fazit: Dialogbuch Sprecher und Atmosphäre stimmen auch hier. Der Unterhaltungswert ist hoch, doch Zombies erwarten den Hörer hier definitiv nur am Rande. 8 von 10