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JEREMIAH PEARSON - Der Bund der Freiheit - Der Bauern Krieg

VÖ: bereits veröffentlicht
(Lübbe Audio)

Hompage:
LÜBBE AUDIO

Klappentext:

Der Deutsche Bauernkrieg beginnt ...

Deutschland, 1525. Zehntausende Bauern erheben sich, um von den Fürsten mehr Rechte einzufordern. Auch der Hörige Lud kämpft an der Seite seines Herrn Florian Geyer für die Bauern, obwohl er nicht an ihre Sache glaubt – ein Schwur, den er einst Florians Vater leistete, bindet ihn. Für Lud gibt es nur einen Grund, warum er in diesem Krieg nicht sterben darf: die Täuferin Kristina, seine große Liebe. Doch während er von Schlacht zu Schlacht zieht, gerät Kristina in die Hände des Feindes. Ihr droht der Ketzertod. Kann Lud lange genug überleben, um sie zu retten? Das Hörbuch zu Band 3 der historischen Freiheitsbund-Saga von Bestsellerautor Jeremiah Pearson

Gelesen von: Ranja Bonalana

Wie ein Leuchtfeuer entzündet sich die Idee von Freiheit und breitet sich als Flächenbrand aus. Lud, gebunden an seinen Eid, zieht mit dem „schwarzen Haufen“ des Florian Geyer, seinem Lehnsherrn, gegen Kristinas Einwände und Bedenken in den Krieg. Konrad, inzwischen zum Fürstbischof von Würzburg aufgestiegen, entdeckt immer mehr die Macht des gedruckten Wortes und weiß diese für seine eigenen Zwecke der Propaganda einzusetzen. Sofern die Bauern nicht mehr daran gehindert werden können, lesen zu lernen, muss dies zum eigenen Nutzen umgekehrt werden und die Gemüter mit kontrolliertem Lesestoff gefüttert werden. Kristina indes macht sich auf die Suche nach ihrem kleinen Sohn, der mit anderen Kindern aus Giebelstadt weggelaufen ist, begeistert von der Idee des Krieges und dem Soldat-Spielen. Kristina und ihre kleine Schar von Gefährten irren durch das verwüstete Land und am Rande der Schlachtfelder entlang. Als sie in Gefangenschaft geraten, drohen ihnen Folter und der Feuertod. Der treue Jude Witter macht sich auf die Suche nach Kristina, die er liebt, um sie zu retten. Auch Lud kehrt der Schlacht den Rücken, als die Sache verloren ist, und sucht nach Kristina. Wird er sie retten können ? Mit „Der Bauernkrieger“ schließt Jeremiah Pearson seine Freiheitsbund-Trilogie ab. Gut verständlich umschreibt er die politischen Geschehnisse, einfühlsam erklärt er, was die Reformationsbewegung und deren Gegner antreibt und zeichnet so ein schlüssiges Bild. Aufgrund dessen geht es inhaltlich auch dieses Mal über einen bloßen Roman vor historischer Kulisse hinaus, da nebenher viel Betonung auf die geschichtlichen Entwicklungen im Zuge der Reformationsbewegung gelegt wird. Die Kampfszenen auf den Schlachtfeldern werden indes sehr bildhaft und plastisch geschildert, so dass der Hörer tief in diese Zeit eintaucht. Auch dieses Mal gilt: Ein gewissen Interesse am Thema Reformation ist Voraussetzung, um sich wirklich in diesen letzten Teil der Romanreihe versenken zu können, da es neben den persönlichen und charakterlichen Entwicklungen der handelnden Figuren einen großen Platz einnimmt. Insgesamt wird die Handlung schlüssig zum Ende gebracht, auch wenn die eine oder andere Entwicklung ( so zum Beispiel die Lüftung des Geheimnisses um Luds Herkunft und mögliche Konsequenzen daraus) ein wenig als loser Faden im Sande verläuft. Ob dies so beabsichtigt war oder eventuell der gekürzten Hörbuchfassung geschuldet ist, kann ich nicht beurteilen. Ranja Bonalana liest erneut facettenreich und intensiv und lässt den Hörer abermals tief ins Geschehen eintauchen. Einziger echter Kritikpunkt ist erneut, wie in Band 1, die nicht ausreichend gedämpften Lesepassagen, bei denen situationsbedingt laut gesprochen wird. Wieder beginnt man am Lautstärkeregler hin und her zu drehen, weil einem manch lauter Ausruf spitz und schmerzhaft aufs Trommelfell prallt. Dass es durch die emotionale Interpretation der Dialoge auch einmal etwas heftiger in Ton und Lautstärke wird, ist an sich nicht schlecht. Im Gegenteil, erhält die Lesung dadurch noch mehr Plastizität. Sicher wäre es aber technisch möglich gewesen, dies in puncto Lautstärke ein wenig zu deckeln.

Fazit: Schlüssiges Ende des Täufer-Zyklus mit Spannung, viel Lebendigkeit und intensiver Betrachtungsweise zum Thema Reformation und Bauernkriege. Im Lutherjahr sicher sehr aktuell im Thema und bezüglich einiger kritischer Betrachtungsweisen sogar zeitlos. Ein gewisses Interesse zum Thema und dem historischen Bezug ist aber sicher gut, da es neben der reinen Handlung einen beträchtlichen Teil einnimmt.

7 von 10