HOLY BLACK / CASSANDRA CLARE - Magisterium - Der Weg ins Labyrinth
VÖ: bereits erschienen
(Lübbe Audio)
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LÜBBE AUDIO
Klapptext:
Geschlagen mit einem lahmen Bein und einer scharfen Zunge ist der zwölfjährige Callum Hunt nicht gerade der beliebteste Junge auf dem Planeten. Doch das ist erst mal sein geringstes Problem. Denn just in diesem Moment befindet er sich auf dem Weg ins Magisterium, der unterirdischen Schule für Zauberei. Ein dunkler und geheimnisvoller Ort. Dort soll er bei MasterRufus, dem mächtigsten Magier der Schule, in die Lehre gehen. Doch alles was Call über ihn und das Magisterium weiß, lässt ihn …
Gelesen von Oliver Rohrbeck
Kritik:
Mit „Magisterium – Der Weg ins Labyrinth“ bescheren die Autorinnen Cassandra Clare ( Chroniken der Unterwelt) und Holly Black ( Die Geheimnisse der Spiderwicks) der Hörerschaft den Start einer neue Jugendreihe, welche - wir ahnen es – irgendwie bekannte Themen aufgreift: Ein magiebegabter zwölfjähriger Außenseiter tritt sein neues Leben an einer Magier-Schule an, lernt dort Freunde und Widersacher kennen, hat besondere Begabungen und Geheimnisse und besteht spannende Abenteuer. Irgendwo schon mal gehört ?? Auch wenn die Anlehnung an „Harry Potter“ sich zunächst frappierend aufdrängt; die Parallelen um Thema, Protagonisten und Schauplatz schon geradezu frech erscheinen, entwickelt sich hier jedoch allen Unkenrufen zum Trotz eine durchaus eigenständige Geschichte mit faszinierenden Schauplätzen und sympathischen Charakteren, in die man sich hineinfühlen kann. Callum ist eher der klassische Antiheld, mit einem behinderten Bein gehandicapt, mürrisch-negativ im Verhalten und durchaus alles andere als regeltreu. Seine Schwächen werden fein herausgearbeitet und seine Entwicklung vom negativen Zwölfjährigen, der wegen seines Beins immer alles „nicht kann“ und dieses wie ein Panzer vor sich her trägt, die Entdeckung seiner Fähigkeiten, die zunehmende Faszination von der zunächst abgelehnten fremden Welt, die ihn umgibt und die Entwicklung des Ehrgeizes, mehr aus seinen Fähigkeiten zu machen bis hin zur Entdeckung eines dunklen Geheimnisses, das ihn umgibt, wird glaubwürdig dargestellt und schön entwickelt. Ihm zur Seite stehen seine neuen Freunde und Schulkameraden Tamara und Aaron, mit denen er nach anfänglichen Startschwierigkeiten gemeinsam durch Dick und Dünn geht und haarsträubende und spannende Abenteuer besteht. Die Handlung zeichnet sich im letzten Drittel durch viele unerwartete Wendungen aus und nimmt zum Schluß noch einmal gewaltig Fahrt auf, was für die anfänglich etwas ereignisarme Schilderung des Schulalltags am Magisterium entschädigt. Dabei entfaltet sich im Kopfkino des Hörers die phantasievoll ausgestaltete, etwas schräge Welt der Magier und des Magisteriums unter der Erde, die mit viel Liebe zum Detail beschrieben wird und so vor dem geistigen Auge Lebendigkeit erlangt. Drei Fragezeichen-Urgestein Oliver Rohrbeck kann dabei mit seiner ewig jungen Stimme und durch seine Lesung vollauf überzeugen. Die knapp gehaltene Musikuntermalung, die lediglich Kapitel ein- oder ausleitet, ist durchaus gelungen, allerdings ebenfalls stark an das Harry-Potter-Motiv des großartigen Film-Soundtracks angelehnt.
Fazit: Möglicherweise würdiger Harry Potter-Nachfolger, der die positiven und fesselnden Eigenschaften des Welterfolges aufgreift und sich hoffentlich im Verlauf der Folgewerke vom großartigen Vorgänger emanzipieren kann. Punktabzug allerdings für einige allzu offensichtliche Parallelen, bei denen sich zwangsweise der Eindruck des Kopierens aufdrängt. Macht dennoch von der ersten bis zur letzten Minute Spaß – und das sicher nicht nur der jugendlichen Hörerschaft.
8 von 10