HOUSE OF NIGHT - 12 - Erlöst
VÖ: bereits erschienen
(Lübbe Audio)
Homepage:
LÜBBE
Klapptext:
Showdown in Tulsa: Neferet, die Göttin der Dunkelheit, hat allen ihr wahres Gesicht gezeigt. Sie ist jetzt die uneingeschränkte Herrscherin in Tulsa und im House of Night. Niemand –weder Mensch noch Vampir– kann ihr mehr gefährlich werden. Nur mit Hilfe der alten Magie könnte man sie noch stoppen. Zoey Redbird ist die Einzige, die damit umgehen kann. Wer wird diesen allerletzten großen Kampf gewinnen?
Gelesen von: Marie Bierstedt
Kritik:
Da ist er nun also, Teil 12 und somit der letzte Band der House of Night-Reihe. Gottseidank muß man fast sagen, findet diese scheinbare „neverending story“ um Zoey Redbird und ihre Getreuen gegen die immer wiederkehrende und immer gleiche Widersacherin Neferet ihr wohlverdientes Ende. Wer allerdings auf ein furioses Finale mit vielen Überraschungen und Wendungen gehofft hat, wird auch dieses mal enttäuscht. Die Geschichte schlingert erneut fast deckungsgleich mit den Vorgänger-Bänden um die Frage, wie die Freunde um Zoey nun endlich zum „wiederholt allerletzten“ Mal die selbsternannte Göttin der Finsternis Neferet besiegen können. Nach endlosen Laber-Sitzungen beschließt man dann – oh Wunder, wer hätte das gedacht – daß wieder einmal ein Ritual mit Hilfe der alten Magie herhalten muß. So oder so ähnlich bereits in sämtlichen vorher erschienenen Teilen der Reihe unzählige Male verwurstet, bleibt man sich und dem Thema auch im letzten Band treu und schafft es, bis auf wenige Aspekte nichts neues zu bieten und in keinster Weise zu überraschen. Die einzige Entwicklung seitens der Charaktere bietet die Widersacherin Neferet, indem sie nun vollkommen überzogen und überdreht ihre selbst ernannte Göttlichkeit ausgesprochen blutig auslebt, sich die Stadt und ihre Menschen untertan macht und dabei so unglaubwürdig erscheint, daß auch hier der Hörer in keinster Weise vom Charakter überzeugt werden kann. ( Beispielsweise beschäftigt sie sich endlos mit dem Thema, wie der ihr zu Ehren abzuhaltende Gottesdienst ausgestaltet werden soll, wobei ihr größtes Problem ist, daß ihre „Jünger“ nicht in adäquaten Kostümen im Stil der 1920er Jahre erscheinen können, da es nicht genügend Kostümverleiher in Tulsa gibt… Noch Fragen ??) Der Kampf gegen die ehemalige Hohepriesterin fordert erneut einige Opfer, was einige kurze, dramatische Momente in die Handlung flechtet. Ansonsten bleibt vieles flach, nicht nachvollziehbar bis hin zu ärgerlich grotesk. Während Kalonas weiteres Schicksal unerträglich kitschig-verbrämt ausgewalzt wird, bleibt das Schicksal anderer Charaktere wie Rephaim, die einem im Verlauf der Handlung ein wenig ans Herz gewachsen sind, vollkommen offen. Andere werden „einfach so“ geopfert, ohne noch weiter näher darauf einzugehen. Über allem thront die Göttin Nyx, der die ganze Clique um Zoey mit Ehrerbietung und in Demut ergeben ist, die sich allerdings in ihrem kurzen Gastspiel wie ein unreifer, „verknallter“ Teenager benimmt und außer dümmlichem Gekichere nicht wirklich viel im ach so dramatischen Kampf zwischen Gut und Böse beizutragen hat. Auch hier kann man nur den Kopf schütteln. Zuguterletzt tritt ein neuer Hoher Rat der Vampire zusammen, der sich – wen wundert es – nicht aus erfahrenen, jahrhundertealten Vampiren zusammen setzt, sondern selbstverständlich aus den Wunderkindern des House of Night im Teenageralter. Marie Bierstedt liest das Hörbuch in gewohnter Manier und interpretiert die erwachsenen Vampire, Göttinnen und sonstige übernatürlichen Charaktere mit dem mich zunehmend störenden getragenen Singsang. Dies gut oder schlecht zu finden, mag sicher Geschmackssache sein. Mir persönlich wurde dieses „Geleier“ irgendwann einfach zu viel.
Fazit: Erwartungsgemäß mäßiger Abschluß der zwölfteiligen Reihe, die insgesamt endlos mit wenig Inhalt oder Ideen in die Länge gezogen wurde. Sehr schade, denn die Story hatte zu Beginn der Reihe durchaus Potenzial. Doch statt mit einigen gute Ideen eine runde, knappe, in sich geschlossene Geschichte zu schaffen, wurde der Goldesel gemolken, so lange nur irgendwie möglich. Für Fans der Reihe, die wissen wollen, wie es nun ausgeht, vielleicht lohnenswert. Für alle anderen leider keine Empfehlung.
4 von 10