LESLEY-ANN JONES - The Stone Age
VÖ: 01.09.22
(Piper Verlag)
Genre:
Biografie
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LESLEY-ANN JONES
PIPER VERLAG
Die Stones, wie wir sie noch nie gesehen haben. Das verspricht Lesley-Ann Jones neues Buch „The Stone Age“. Da wirkt es etwas verwirrend, dass die Autorin das erste Kapitel der Hochzeit von Jerry Hall und Rupert Murdoch widmet und diese als Halls Rache an Mick Jagger bezeichnet, obwohl ich mir fast sicher bin, dass es Jagger wohl wesentlich weniger interessiert hat, als dies Jones vermutet.
Insgesamt kommt der Frontmann hier nicht gut weg, so dass eine leicht negative Tendenz zu erkennen ist, die Fans sicher nicht unbedingt gefallen wird. Da ich der Band aber eher neutral gegenüberstehe, bin ich auf die weiteren Kapitel gespannt.
Im Verlauf des Buches wird dann klar, was genau der Klappentext mit „wie wir sie noch nie gesehen haben“ meint. Die Autorin hat ganz offensichtlich ein persönliches Problem mit Mick Jagger und in Teilen auch mit Keith Richards. Erzählen andere Bücher die Geschichte eher übertrieben positiv, macht Jones genau das Gegenteil und lässt kein gutes Haar an Mick Jagger. Für Nicht-Fans mag das mal eine recht erfrischende Ansicht der Dinge sein, die Anhänger der Stones werden sich aber recht bald fragen, woher diese negative Einstellung der Autorin kommt.
Da ich mich, wie gesagt, keinem der beiden Lager zugehörig fühle, kann ich die Lektüre durchaus genießen, schreibt Jones doch recht flott und erzählt kurzweilige Geschichten, wobei besonders die zahlreichen Frauen der Stones-Historie zu Wort kommen. Vielleicht liegt hier auch der Grund für die Art und Weise der Erzählung, denn bei eingehender Recherche muss man wohl zu dem Ergebnis kommen, dass die beiden Ober-Stones mit den Damen in ihrem Leben nicht wirklich gut umgegangen sind. Somit dürfte es nicht überraschen, dass die Autorin eine gewisse Solidarität zeigt und die Herren Jagger und Richards nicht unbedingt gut aussehen lässt.
So könnte man das Buch als gut lesbare Stones-Biografie durchwinken, die eben mal etwas kritischer mit der Band ins Gericht geht, wäre da nicht ein Manko, dass nicht unerwähnt bleiben soll. Es gibt zahlreiche Geschichten und kaum jemand kann nach all den Jahren mit Sicherheit sagen, was wahr und was erfunden ist aber die Autorin verkauft hier mögliches Seemannsgarn kurzerhand als wahre Begebenheiten, ohne dafür relevante Quellen zu nennen. So wird z.B. die Geschichte von Keith Richards komplettem Blutaustausch mit einem angeblichen Zeugen belegt, auch wenn der Gitarrist selber die Story mehrfach als Unsinn bezeichnet hat.
Das mag für viele nicht relevant sein, weil es dem Unterhaltungsfaktor des Buches keinen Abbruch tut aber wenn man jemandem so ans Bein pinkelt wie Lesley-Ann Jones es hier tut, dann sollten die Tatsachen schon stimmen.
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
ISBN-10: 3492071481
ISBN-13: 978-3492071482