SwedenRock - erste Bands veröffentlicht; Tickets im VVK

Nachdem die meisten größeren Festivals ihre Line-Ups zumeist veröffentlicht haben, zieht nun auch das schwedische Top-Event nach.

Dieses findet vom 03. – 06. Juni 2026 wie immer im südschwedischen Sölvesborg statt, wo mittlerweile die komplette Infrastruktur steht. Zu der gehört auch das direkt an das Gelände angrenzende Meer, das neben dem Happening selbst zu einem Besuch einlädt. Was nicht der einzige Pluspunkt, gerade in Sachen Komfort für das Publikum ist, denn neben einem vielfältigen Hammerbilling trumpft das SWEDENROCK mit kurzen Wegen, gutem Essen, viel festen Unterkünften und der lässig-nordischen Stimmung auf. Und die nächste Ausgabe muss sich nicht hinter anderen Top-Adressen verstecken.

Wie auch bei fast allen Festivals der Größenordnung haben sich mit IRON MAIDEN und TWISTED SISTER zwei der ersten und wichtigsten Metalbands der Erde angekündigt. Die Briten buhlen seit Jahren mit METALLICA um den Titel der absoluten Szeneführer, und waren einst schon die Speerspitze der prägenden NWOBHM. Seit 2000 im klassischen Line-Up wiedervereint werden ihre Alben immer epischer und umfangreicher, zu denen immer noch ausgiebig getourt wird. Seit 2004 weitet man mit History-Touren die Bühnenaktivitäten und versüßt sich die Songwritingphasen mit Rundreisen, auf denen Material aus frühen Jahren aufgeboten wird. Bei dem was auf der „Run For Your Lives“-Tour geboten wird ist kein Wunder, dass sich die Macher um die Band reißen.

Kurz nach deren Durchbruch inspirierte die Bewegung auf der Insel auch jenseits des großen Teichs die jungen Musiker, wo sich Thrash – und Hair Metal zwei gegensätzliche Richtungen etablierten. Letztere wurden von TWISTED SISTER angeführt, die mit ihrem dritten Album „Stay Hungry“ zum weltweiten Phänomen avancierten. „I Wanna Rock“ und vor allem „We´re Not Gonna Take It“ sind heute noch Hymnen, auch wenn die Formation seit 1987 kein neues Material mehr veröffentlicht hat. Der Abschied 2016 nach dem Tod von A.J. Pero sollte zwar für immer sein, doch Dee Snider juckte es erneut, weswegen er sein Spektakel wieder auf die Reise schickt.

Freunde des traditionellen Metal bekommen mit SAVATAGE noch den dritten absoluten Volltreffer geliefert. Mehr als zwanzig Jahre war es still um die Tampa Boys, die im letzten Jahr sensationell ihr Bühnencomeback angekündigt hatten. Bei den Dates wurden sie restlos abgefeiert begleitet von der Frage wo sie all die Jahre steckten. Im typischen US-Metal zuhause verfeinerte sie ihre filigrane Spielweise zusehends, bauten klassische Zitate ein und legten ihre Alben immer größer an. Mehrere Rockopern wie „Streets“ oder „The Wake Of Magellan“ gehen auf ihr Konto, die Metal in neue Dimensionen führten. Der „Mountain King“ wird auch in der Norje Bucht herrschen.

Wer mit anspruchsvollem Metal klassischer Prägung etwas anzufangen weiß, der ist auch bei ROY KHAN gut aufgehoben. Der frühere Sänger von CONCEPTION und KAMELOT gehört zu den ausdrucksstärksten Vokalisten der Szene. Beim SwedenRock wird er einen Querschnitt durch sein Werk präsentieren, mit Fokus auf „The Black Halo“ seiner amerikanischen Station.

Symphonisch legen auch SEVEN SPIRES ihren Metal an, wobei sie als Kontrast noch eine Schippe extremen Metal drauflegen. Aushängeschild ist sicherlich Sängerin Adrienne Cowan, die schon mit AVANTASIA in Sölvesborg auf der Bühne stand. Ebenfalls auf weibliche Power setzen TAILGUNNER mit Leadgitarristin Rhea Thompson, die sehr ursprünglich zu Werke gehen und ihr Debüt von K.K. Downing produzieren ließen.

Neben den beiden Headlinern der alten Schule sind mit VOLBEAT und BRING ME THE HORIZON zwei der eher neueren Garde oben im Billing. Die Dänen haben ihren Elvis Metal quasi patentiert und haben sich vom Underground stetig hochgespielt. Ähnlich irre wie die Mixtur waren auch Albumtitel wie „Guitar Gangsters & Cadillac Blood“, welche sie mit nach oben brachten. So ist es bereits das dritte Mal, dass die Jungs um Michael Poulsen Hauptact sind.
Nicht nur zum ersten Mal an der Position, sondern überhaupt zum ersten Mal überhaupt dabei sind die britischen Metal Core-Spezialisten. Diese sind stilistisch nicht so speziell und haben sich im Laufe ihrer Karriere arg gewandelt. Von den Death Core-Anfängen bis hin zum sehr melodischen „Amo“ verschoben sich ihre Maßstäbe so sehr, dass selbst METALLICA da noch konventionell dagegen wirken. Doch wie bei denen hat auch Olli Sykes und seinen Mitstreitern das den Weg in die Arenen geebnet.

Stilistisch in diese Kerbe schlagen auch die Schweden von THROWN, die noch weiter in den Hard Core gehen. Im letzten Jahr wurde ihr Debüt „Excessive Guilt“ mit allerlei Preisen überhäuft, ihr Ruf eilt ihnen also voraus. Das tut auch der von BABYMETAL, die sicherlich zu den umstrittensten Bands der Szene gehören. Dabei ist die Mixtur aus J-Pop und teils extremen Metal schon sehr innovativ, wobei sich der Fokus auf die drei Sängerinnen und Tänzerinnen legt. Im Sommer legten die japanische Band ihr fünftes Album „Metal Forth“ vor.

Weit oben positioniert sind wie gehabt die melodischen Rockklänge der Achtziger, die in Schweden nie an Konjunktur einbüßten. FOREIGNER waren damals die ganz großen Big Player im Business und hatten nicht nur einen Welthit vorzuweisen. Natürlich gab es in den letzten dreißig Jahren nur ein Studiowerk, aber es will ohnehin jeder „Cold As Ice“, „Urgent“ oder „Juke Box Hero“ hören. Leider befinden sich die AOR-Urgesteine auf Abschiedstournee, weswegen man sich die Chance nicht entgehen lassen sollte.

Doch die Nachfolger stehen schon bereit, auch im Land der Elche, wo sich HÄLLAS einen Namen machten. Ebenfalls mit Wurzeln im Prog und den Siebzigern, haben sie sogar einen Titel namens „Star Rider“ im Gepäck. Den hat Zakk Wylde nicht, aber dafür einen Haufen Heavy Rock-Hymnen. Der mit Ozzy legendär gewordenen Saitenhexer kommt mit seinen BLACK LABEL SOCIETY vorbei und wird die Axt glühen lassen.

Eher ungewöhnlich ist Punk in der Norje Bucht, doch mit OFFSPRING kommt eine der Größen der Welle in den Neunzigern vorbei. Auch wenn die Zeiten von Smashern wie „Self Esteem“ und „Pretty Fly (For A White Guy)“ schon etwas zurück liegen manövrieren Dexter Holland und Noodles das Flaggschiff weiter gut durch die Wogen der Rockszene. Nicht so erfolgreich, aber schon länger am Start sind die HARD-ONS, die seit mehr als vierzig Jahren den Planeten unsicher machen. In ihrer australischen Heimat schon lange Helden sind sie im Rest der Welt Geheimtipp, die es aber immer noch bringen.

Für Fans der härteren Gangart hält das SwedenRock die Thrash-Legende FORBIDDEN bereit. Mit ihren ersten beiden Alben erspielten sie sich einen guten Ruf in der Bay Area, bevor die Geschicke weniger gut liefen, und man vor allem las Talentschmiede herhalten musste. Bei der ersten Reunion schon hier am Start, versuchten es die Herren erneut und kommen in dem Zuge gerne wieder.

Als es dem Thrash Metal gar nicht gut ging, stellten sich GEHENNAH gegen den Zeitgeist und veröffentlichten 1995 ihr Debüt „HardRocker“. Wie die Hair Metalbands ihrer schwedischen Heimat so legten auch sie viel Wert die Optik mit Leder und Patronengurten zu wahren. Nach einer kurzen Pause ging es 2011 unvermindert weiter, der Albumtitel „Too Loud To Live, Too Drunk Too Die“ sagt alles. Und mit dem progressiven Death Metal der Amis BLOOD INCANTATION wird die Schraube noch härter angezogen und die Rübe auf halbacht.

Eine völlig andere Entwicklung aus dem Todesblei heraus nahmen einst THE GATHERING. 1995 glückte mit dem dritten Longplayer „Mandylion“ der große Wurf mit der neuen Sängerin Anneke van Giersbergen, der den Metal ihrer niederländischen Heimat entscheidend geprägt hat. Anschließend versuchte man sich an allen Stilrichtungen, wechselte öfter die Besetzung, konnte aber daran nicht mehr anschließen. Zum Jubiläum raufte sich die damalige Besetzung wieder zusammen und absolvierte einige Gigs. Die liefen so gut, dass man die Show jetzt auf jedem größeren Festival bringt.

Erst am Anfang stehen die ebenfalls avantgardistischen Metaller von ONLY HUMAN. Die Dänen gelten als herausragender Liveact, und wurden eingeladen, obwohl sie noch keinen Longplayer veröffentlicht haben.

Tickets sind auch bereist erhältlich, die es exklusiv bei Ticketmaster gibt:
Das 4-Tages-Ticket kostet 3.998 SEK
Das 4-Tages-VIP-Ticket kostet 5.798 SEK
Das 3-Tages-Ticket kostet 3.498 SEK
Das 3-Tages-VIP-Ticket kostet 4.898 SEK
Kinder bis 12 Jahre zahlen 50 SEK

Quelle: Rainer Petry

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