Stories & Gonzo-Reportagen von Metal-Chronist Frank Schäfer
Schreiben mit der Pommesgabel: Frank Schäfers "Nötes of a Dirty Old Fan".
Am 04. November 2024 erscheinen die Nötes of a Dirty Old Fan von Frank Schäfer. Der promovierte Philologe ist über drei Jahrzehnte mit Sachbüchern, Musikkritiken, Essays, Gonzo-Reportagen und Storys aus der Welt des Heavy Metal und Hardrock zum Sprachrohr und Kulturvermittler der harten Musik geworden. Der Braunschweiger schreibt seit vielen Jahren für diverse große Medienhäuser im DACH-Raum, als Kolumnist gehört er zum festen Autorenstamm der Hard Rock und des Rolling Stone.
In seinem neuen Sammelband Nötes of a dirty old Fan nimmt Schäfer, der als Leadgitarrist von Salem's Law auch rockend auf der Bühne zu erleben ist, in allen literarischen Spielarten mit in die Welt des Metal. Ob in Gonzo-Reportagen aus der Fankultur, Plattenkritiken und Konzertberichten, essayistischen Betrachtungen der Szene oder in Short Storys - Frank Schäfer schreibt kenntnisreich, teilnehmend und pointiert. Die Lektüre ist lehrreich, äußerst unterhaltsam und definitiv true.
Nötes of a dirty old Fan
Metal Stories
Frank Schäfer
Klappenbroschur, 176 S.
ISBN: 978-3-910775-22-0, 16 EUR
auch als E-Book für 10,99 EUR
Über das Buch:
Eine – nicht von ungefähr auf Charles Bukowskis Kultbuch anspielende – Sammlung von burlesken, komischen, satirischen und zu 97 Prozent wahren Storys und Gonzo-Reportagen zum Thema Hardrock und Heavy Metal – geschrieben von einem der dienstältesten Chronisten des Genres.
Frank Schäfer nimmt die Leser*innen mit auf seine Tauchgänge in die kuttenbehangene, nietenbewehrte, splissgeschädigte Hardrock-Szene und lässt sie teilhaben an dieser herrlich schwarzweißen und trotzdem hochkomplexen, martialischen und doch so friedlichen Unterwelt. Er kriecht ganz tief hinein in die Boxen seiner Anlage, um seiner Musik noch eine letzte lebensphilosophische Maxime abzugewinnen – oder wenigstens einen guten Witz. Obwohl nicht nur dienstalt, geht er immer noch dorthin, wo es wehtut: in den Moshpit, in die Untiefen des Schlamms von Wacken oder in die Jugendkirche, wo junge Konvertiten ohne pastorale Aufsicht eine schwarze Messe improvisieren. Der Autor hat schon die Erfindung des Heavy Metal hautnah miterlebt und so schwingt manchmal auch ein bisschen Wehmut mit, wenn er noch einmal die frühen, aber ganz und gar nicht unschuldigen Tage des Genres heraufbeschwört.
Freund N. hat einen natürlichen Feind: den Mann, der gegen Eintracht Braunschweig die Ecken tritt. Deshalb steht er im Stadion ganz unten in Block 5, wo er Blickkontakt aufnehmen und dem Schützen nach alter ostfälischer Verbalinjurienart und -kunst »die Hammelbeine langziehen kann«, wie er selbst seine Tätigkeit umschreibt.
Es sind kleine Ad hominem Gemeinheiten dabei wie: »Ey, Rektalfrettchen, schööön Auflaufprämie abfressen!« oder: »Du Strafraumgespenst spielst doch heimlich Klarinette, wer braucht denn so was, widerlich!« Er kann aber auch richtig mies werden: »Eins steht fest, du warst kein niedliches Baby!«
N.s Vorteil ist, und da kommt der Metal ins Spiel, dass er sein Organ durchs viele »Slayer« Gegröle auf Katastrophensirenen-Niveau hochgejazzt hat. Er verschafft sich Gehör. Man sieht immer wieder mit einigem Wohlwollen, wie der etatmäßige Standardspezialist beim ersten Mal erschrocken den Kopf einzieht, um sich danach nur mehr widerwillig in Richtung Eckfahne zu bewegen. Er weiß nun, gleich wird es hässlich.
(Aus: »Der zwölfte Mann«)
Nach der Show trifft man sich draußen und die laue Frühlingsluft nebst Monstermischen lässt die metallische Gefühlswelt entschieden ins Libidinöse schwappen. Fränky ist schon versprochen, aber Till hat viel Liebe zu geben.
Eine bezaubernd lächelnde schwarze Priesterin entschwebt der Kufa-Halle. »Nein, wen haben wir denn daaaa«, ruft er zärtlich und öffnet beide Arme zur Begrüßung. Geschmeichelt kommt sie näher. »Trink mal mehr, dann biste besser!«, vertröstet sie ihn. Und wer Till kennt, weiß, dass er einer schönen Frau noch nie einen Wunsch abschlagen konnte.
(Aus: »Romantisches Schwermetallwochenende«)
Der Autor: Frank Schäfer
Frank Schäfer
(geboren 1966, Dr.phil.) lebt als Gonzo-Kritiker, Metallarbeiterdichter und ewiger Leadgitarrist von Salem's Law in Braunschweig Rock City.
Er ist seit vielen Jahren als Literatur- und Musikkritiker für taz, NZZ, Zeit Online und andere Medien tätig, insbesondere als Spezialist für Hardrock und Heavy Metal. Im Rolling Stone und im Rock Hard betreut er eine ständige Kolumne zum Thema.
Neben Romanen und Erzählungen erschienen von ihm diverse Sachbücher und Essaybände zur Literatur- und Kulturgeschichte, zuletzt Krachgeschichten (Zweitausendeins), Heavy Kraut (Verlag Andreas Reiffer) und AC/DC. 100 Seiten (Reclam).
Stimmen
»Metal-Musik hat mich nie besonders interessiert – aber schon lange alles, was Frank Schäfer schreibt. Er könnte ein Buch über ›Die aktuellen Ergebnisse der sekundären Kunststoffchemie in Luxemburg‹ schreiben und ich würde es lesen.«
Franz Dobler
»Qualitativ bessere Genre-Literatur wird schwer zu finden sein.«
FFM Rock
»Schäfer gelingt es durch seine Schreibe, das Gefühl des Rock ’n’ Rolls astrein zu transportieren.«
Metal.de
Quelle: Satyr Verlag