FORTRESS - Don't Spare The Wicked


VÖ: 26.11.2021
(High Roller Records/Soulfood)

Style: Heavy Metal

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FORTRESS

Wenn eine EP auf die bemerkenswerte Spieldauer von 28:44 Minuten kommt, ist das recht viel. Deckt sie dabei noch ein immens breites Spektrum zwischen IRON MAIDEN, DIO, RIOT, BLACK SABBATH, YNGWIE MALMSTEEN und QUEENSRYCHE ab, steckt sie voller Überraschungen. Auf Single, EP und Split folgt nun also mit 'Don't Spare The Wicked“ eine weitere EP, die es - gemessen an der Songanzahl von acht damit immerhin schon mal auf Albumformat bringt.

Obwohl gefühlte über zwanzig Bands mit dem Namen FORTRESS im bunten schwermetallischen Parallelkosmos herumgeistern, sollten sich klassische Heavy Metalfans, die es gern traditionell mögen FORTRESS aus Whittier in Kalifornien ganz weit oben auf dem Einkaufszettel notieren. Die Gründe offenbaren sich binnen Kürze nachdem das Ding Einzug in meinem Playerschacht hielt. Neben der ungeheuren stilistischen bandbreite sind es vor allem die beeindruckenden Fähigkeiten des Quartetts, die es weit über den normalen Durschschnitt heben. Fili Bibiano schafft es Gitarren und Keyboards gleichermaßen effektiv zu bedienen, da sitzt jedes Riff und soli am dafür vorgesehenen Platz. Vocalist Chris Nunez verfügt über ein sich in extremer Hochtonlage wohlfühlendes, keiner noch so schwierigen Hochton-Gesangslinie ausweichendes Organ, Robert Duran/Damian Rejon bilden eine harmonische Rhythmussektion und wenn Fili krachende Riffkaskaden und seine quirligen Soli rausfeuert, brennt die Hütte lichterloh!

Geht schon der Eingangsopener „Lost Forever“ heftig in die Vollen, schließen sich mit den kraftvoll röhrenden, von sphärenlastige Spannung umgebenen Heavy/ Speedstern „Devil's Wheel“, “Anguish“ und weitere Sahnebonbons auf technisch versiertem Level an, denen sich in „Red Light Runner“ ein Hurrikan anschließt, „Find Yourself“ schenkt galoppierende Breitseiten aus, „Children Of The Night“ stampfrockt in bester DIO/BLACK SABBATH-Tradition. Im Traueratmosphärisch gekleideten Instrumental „The Passage“ das nicht nur simple Überbrückung bietet, sondern richtig tief Melancholic-Atmosphäre erzeugt, tun sich Korridore auf, ehe mit dem Titelsong zum Schluß heftig auf's Heavy/Speed-Pedal getreten wird.

Wenn Don't Spare The Wicked' (mit *Augenzwinkern*) nur eine 'EP' gewesen ist, harre ich nun erst recht gespannt auf das erste Album der vielseitigen US-Combo. Da es noch kein vollständiges Album ist, gebe ich mal einen halben Punkt weniger, doch wenn das Longplaydebüt auch ein solches Qualitätslevel besitzt, dürfte einer hohen Wertung im Neuner-Bereich prinzipiell überhaupt nichts im Wege stehen.

Fazit: Klassischer Heavy Metal, der mit sauhohem Hymnenfaktor, durchweg Spannungsgehalt, aberwitzige Vielseitigkeit und feine Melodien brilliert. 8,5/10

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