ROMUVOS - The Baltic Crusade


VÖ: Bereits erschienen
(Dangus Records)

Style: Baltischer Epic-Heiden-Folk Metal

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ROMUVOS

Die Weiterführung tradtioneller Volksreligion aus dem Gebiet des ab dem 13. Jahrhundert heftig umkämpften Baltikums haben sich ROMUVOS im Rahmen ihrer Helden-Sagen Epen und Schlachten-Lieder auf die Fahne geschrieben. Inspiriert durch Geschichten aus Myhtologie und Folklore erzählen ROMUVOS auf Studioalbum Nummer drei 'The Baltic Crusade' gefühlvoll melodische Geschichten über die großen Schlachten des Baltikums, genauer die baltischen Kreuzzüge, die sich in der Zeitspanne von 1236 – 1279 ereigneten als die baltische Heiden in Litauen ihre Heimat gegen die drohende Zwangs-Christianisierung tapfer gegen den Livländischen Ableger des Deutschritter-Ordens verteidigt. Pathetisches Heldenflair umhüllt von Folk, tiefgreifender Epic und Natur religiösem Spirit verbunden mit reichlich Zündstoff macht dieses feine Gesamtwerk zum Genuss für darauf geeichtes Fanklientel. Die Zeitspanne von 1236 – 1279 im Litauischen Befreiungskampf unfasst quasi die Vorgeschichte einer langen Reihe von Schlachten, in denen die Litauer um ihre Freiheit kämpfen mussten. Schamaitische Litauer siegten bei Aizkraukle, wo sie dem Livländischen Deutschritter-Orden eine empfindliche Niederlage beibrachten, die den Vormarsch zunächst stoppten, die Haupt-Kämpfe standen erst noch bevor; dies ist eine andere Geschichte, doch vielleicht wird sie auf dem nächsten ROMUVOS-Album weiterführend erzählt...

Die Gesamtdauer des heftig geführten Krieges in Litauen, der durch Besiegelung des Friedens von Melnosee am 27. September 1422 endete, belief sich laut Zeitrechnung auf 186 Jahre, ehe Litauens lange und sehr hartumkämpfte Freiheit Einklang in die Annalen der Geschichte fand. Entsprechend umfangreich gestaltet sich das zwischen Trauer, Verzweiflung, Hoffnung, Wut, Ehrfurcht, Glanz und Glorie bewegende Stimmungsprektrum. Jedes Stück majestätisch bekrönende Chorgesänge zum Gedenken an die wagemutig-tapferen in der Schlacht Gefallenen Krieger, eines unbeugsamen Volkes, das einen teuren Preis für seine nach unzähligen Schlachten letzten Endes noch gewonnene Freiheit bezahlen musste.  

Schon In Band 1, Teil 1 der Scriptores rerum Prussicarum, Petri de Dusburg Chronicon terrae Prussiae; S. 202 charakterisierte der Ordenschronist die Litauer 47 Jahre später gesehen aus dem Blickwinkel des Deutschritter-Ordens als „[…] ein mächtiges und überaus halsstarriges und kriegsgeübtes Volk“. So geht es aus der wichtigsten Quellensammlung altpreußischer Geschichte hervor, wobei Die Geschichtsquellen der preußischen Vorzeit bis zum Untergange der Ordensherrschaft (so der ausführliche Titel) reichen. Es sagt viel über den Charakter dieses bärbeissigen, sturköpfigen von eisernem Glauben an die eigene Religion beseelten Volkes aus. Von den Deutschrittern aufgrund ihrer andersartigen Religion als 'Ungläubige Heiden' bezeichnet, die sich zum Schrecken der im Auftrag der Kirche im Bestreben den eigenen Landbesitz erheblich zu vergrößern. Schlußendlich gelang es den unbeugsam, halsstarrig kampf gestählten Litauern die Ausbreitung des in Litauen des unerwünschten Christentums zu stoppen, um die eigene jahrhundertealte Tradition zu retten, erhalten und berechtigtermaßen ihre Freiheit zu erkämpfen. So unbeugsam wie ihre hart arbeitenden sich ihre eigenen Wege ebnenden und dafür hart kämpfenden Vorfahren geben sich ROMUVOS in ihrer Überzeugung.

Seltene Instrumentierung (Nickelharp, Maultrommel, Flöte, Dudelsack etc.,) gehört für die aus litauischen, deutschen und israelischen Mitgliedern bestehenden mittlerweile in Berlin ansässigen Band zum Handwerk. Zusammen mit in den Zeitrahmen passender Instrumentierung unterstützt von variabler Gesangsperformance ergibt sich ein stimmiges Bild, das rein überhaupt nichts mit peinlichem Humpaa Geträller zun hat, sondern in aller Form aufzeigt wie grundehrlicher Heiden-Metal klingt. Multiinstrumentalist Velnias (Keyboards, E- und Akustik-Gitarre, Percussion, Melodica) verleiht den Stücken dank seines warmen Gesangs eine jederzeit stimmungsvoll berührend fesselnd unter die Haut gehende Note. Wolfsgeheul, Gewitterdonner, Wind, rhythmisch im Gleichschritt vorwärts marschierende Truppen und Schlachtgesänge reichern den Inhalt mit zusätzlicher Würze an. Auch das dezent effektiv eingesetzte Keyboard schafft stimmungsvolle Silhuetten. Vermehrt dreht sich mein Gedankenkosmos bei neun heroischen im Regelfall die fünf Minuten Grenze problemlos überschreitenden von zauberhaft schöner Melodieführung packend umgesetzter Schlachtenepen wie „Saule" (1236)“; „Memel" (1257), „The Baltic Crusade“ oder „Karuse" (1270) bis zum gewaltigen Achtminuten Überepos „Aizkraukle (1279)“ einschließlich kraftvoll ins Ohr dringenden Männerchören um nordische Acts wie BATHORY oder MITHOTYN. Einige Passagen lassen sogar direkte Querverweise zum Einmann-Projekt FALKENBACH in tempo gedrosselt schleppenderer Version zu. "Lubawa (1263)" zeigt die unschlagbare Kombination von Flöte und Akustikgitarre umgeben von warmer Stimmbandphrasierung die unwiderstehlich berührend verborgene Gefühle freisetzt. Das rezesierende Individuum fühlt sich im Gedankenfokus unweigerlich in eine weit zurückliegende Epoche vergangener Zeiten versetzt. Wunderschöne, sprirituell ergreifende Musik, die ihre komplett eigene Magie entfaltet. Dominiert von packenden Grooves umrahmt von griffiger Melodieführung bekommt die Heiden-Folk Metal-Fraktion mit 'The Baltic Crusade' 100 % handgemachte Musik authentisch ehrlichen Spirits heidnischer Religion geboten. 'The Baltic Crusade' signalisiert mit jedem zelebrierten Takt, gefühlten Ton und jeder Note deutlich: Das Baltische Heidentum vergangener Jahrhunderte ist lebendiger denn je!

Fesselnd erdig rockender baltisch-heidnischer Vorfahren, Göttern und Ahnen huldigender, sowie deren Schlachten im Rahmen des Befreiungskampfes Litauens vom Joch christlicher Tyrannei erzählender Heidenfolk-Metal. Am Ende einer spannenden Reise durch die turbulente Vergangenheit litauischer Geschichte angekommen, resultiert schlußssendlich folgendes

Fazit: 'The Baltic Crusade' entpuppt sich als spannungsgeladenes Manifest altertümlicher Tradition tief und fest wurzelnd im litauischen Geschichtsbewusstsein ausgefüllt von sich in feuriger Leidenschaft ergießendem, Herz und Seele berührenden Spirit – meisterlich geschmiedeter Schlachten-Epen-Hymenstahl für unbeugsame Heidenkrieger - Raise The Horns!  9/10




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