SHOK PARIS - Full Metal Jacket


VÖ: 29.05.2020
(No Remorse Records)

Style: Heavy Metal

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SHOK PARIS

„Go For The Throat“, „Steel and Starlight“ und „Concrete Killers“ gehören zu den hochkarätigsten 80er-US-Metal-Edelperlen - allesamt zeitlose Genreklassiker, die felsenfest überzeugte US-Metalmaniacs innig wertzuschätzen wissen. Mit solch einem durchweg hieb und stichfesten Undergroundstatus im Rücken, der einem berauschenden Festivalauftritt beim KEEP IT TRUE 2015 in Erinnerung zurück bringt, wo sie nicht nur den Verfasser dieses Reviews völlig außer Rand und Band geraten ließen, steht nun Studiolongplay-Release Nummer vier in den Regalen. Lange Zeit verging, jetzt hat das Warten ein Ende gefunden. Die US-Metal-Ikone SHOK PARIS legt mit 'Full Metal Jacket' nach, und es ist geradezu als hätte es die zwischen dem letzten offiziellen Studio-Output 'Concrete Killers' und 'Full Metal Jacket' liegenden 31 Jahre überhaupt nie gegeben. Hier lebt der Geist unverfälscht reinen Heavy Metals in jeder Faser auf.

Nach wie vor begeistern SHOK PARIS mit einer wahnsinnig erfrischenden Dynamik, einschließlich spannendem Songaufbau, wie sie vielen in die Jahre gekommenen Dinos heute nicht mehr in den Knochen steckt. Der kraftvolle durch inbrünstige Leidenschaft beseelte Gesang von Vic Hix' hat kein Gramm seines herrlich bissig kehligen zugleich ausdruckstarkem Charmes verloren, der Mann besitzt soviel kompaktes Stimmvolumen, von dem andere Sänger allenthalben träumen können. Sein stellenweise wie eine garstigere etwas  tiefergelegte Ausgabe von Ronnie James DIO klingender Gesang der sich mit einer gesunden Eigenstilnote kreuzt, drückt dem Songmaterial erneut unverkennbar seinen Stempel auf.  John Korzekwa bildet mit Orginalgitarrist Ken Erb eine hochgradige explosive Leadgitarren-Filigranarbeit auf sauberem Topniveau liefernde Gitarrenfront, die Serienweise rockige und galoppierende Riffkaskaden und heftiges Leadsoli-Dynamit am laufenden Band aus der Hüfte feuert. Angetrieben von Bassist Ed Stephens, der mit dem kraftvoll auf Becken und Felle hauenden Donovan Kenaga eine arschtight aufspielende Rhythmussektion bildet, wie sie nur die besten Top-Acts des US-Metal-Sektors aufweisen.

Lässt bereits die von prophetischer Anfangspassage eingeläutete Auftaktsequenz erahnen, das hier etwas großes wächst, bestätigt sich dieser Eindruck im weiteren Laufe einer prächtigen US-Metal-Glanztat wie lange nicht mehr. Neben der fulminant abgehenden wie der Arsch auf den Eimer passenden Titelhymne „Full Metal Jacket“ sind es elegante Melodic Metal-Schmachtfetzen zeitlosen Hymnenhochkaräterformats der Liga „Nature Of The Beast“, „Do Or Die“, und mörderisch Arschtrittgrooves von satten Backingvocals flankierte Gitarreninfernos Marke „Black Boots“ und athletische sauber das Tempo drosselnde Spannungsbögen einbauende, danach explosiver zurück kommenende Hardrocker vom Typ „Those Eyes“ welche die Hand zwangsläufig veranlassen, den Lautstärkeregler nach oben zu drehen! Derlei schleppender Rhythmik effektiv entgegenwirkende Tempoattacken vom Kaliber „Fall From Grace“ und der dynamische Powergroover „Hell Day“ bilden wie schon in den 80ern als SHOK PARIS zu den angenehmen Erscheinungen auf dem US-Metal-Sektor gehörten, wertvollen Ausgleich, womit sich zum 4. Mal über ein SHOK PARIS-Longplayalbum festhalten lässt: Die Balance stimmt! 'Full Metal Jacket' – der Titel ist Programm!

Ungeachtet der Tatsache, dass sich SHOK PARIS schon immer kräftig zu Euro-Metal-Influenza (u. a. DIO, IRON MAIDEN, PRIEST, MERCYFUL FATE/KING DIAMOND) hinzgezogen fühlten, was auch ein Groover wie „Symphony Of the Sea“ belegt, servieren sie mit dem als Bonus hinzugefügten Siebenminüter „Up The Hammers“ der als Huldigung für eines der stimmungsvollsten Heavy Metalfestivals verstanden für die besten Fans der Welt gedeutet werden darf, noch ein leckeres phasenweise von Stampfbeats getragenes Epik-Sahnebonbon am Ende einer packenden vor ehrfürchtigem Pathos überquellenden Scheibe, die SHOK PARIS als Ausnahmecombo im Genre adelt. SHOK PARIS sind zurück, kein Plastikbullshit-Pseudometal, keine Heuchelei, keine Zugeständnisse für irgendetwas, sondern 100 % trendfreier Oldschool Heavy Metal pur! So muss das sein. Sind sie zu hart, bist du zu weich! - Cleveland lebt! Dort wo die drei Genreperlen von 1984, 1987 und 1989 endeten, auf deren Augenhöhe dieses granatenstarke (!) Werk liegt, knüpft „Full Metal Jacket“ nahtlos an.

Zeitlos hochprozentig Melodischer Oldschool Heavy Metal mit rasanter Tempovarianz bis ans oberste Limit, der keines Vergleiches zu anders gearteten Kapellen bedarf, um sich seine Eigenständigkeit zu bewahren. Eine sich treu gebliebene US-Metal-Legende mit Ikonenstatus meldet sich wahrlich eindrucksvoll zurück, um den Geist des packenden US-Metals in die Herzen der heißhungrigen Fangemeinde zu tragen. Mehr Oldschool-Faktor geht definitiv nicht mehr! Dafür sage ich bei den starken drei Vorgängeralben, 'Go For The Throat', 'Steel and Starlight' und 'Concrete Killers' die ich allesamt schwer verehre, kämpfenden Mutes mit erhobener Faust und Hörnergabel in den Kampf ziehend, folgende Worte:

Holy Shit! - D a n k e  SHOK PARIS, für dieses fette Hammer-Comeback! 9/10

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