THE WILD - Still Belive In Rock And Roll


VÖ: 20.03.2020
(Entertainment One/SPV)

Style: Hard Rock

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THE WILD

„Rock ist tot“, so lautet ein Ausspruch von KISS-Sänger/Bassit Gene Simmons. Ach ja, - Ist das wirklich so? Wenn solche Statements von lange gedienten Veteranen kommen, die sich nach 45 Jahren Rock n' Roll-Zirkus einschließlich vieler Höhen und Tiefen mit dem Gedanken tragen, bald in Rente zu gehen, mag es vielleicht wohl so sein. Ob dieses Credo auch für frische jederzeit hungrige Newcomer gilt, darf allen Ernstes bezweifelt werden. Um einen solchen handelt es sich bei THE WILD! einem kanadischen Quartett, dass den 70er-Jahre Hardrock mühelos in sich aufgesaugt hat, wie dessen dritter Streich 'Still Believe in Rock n' Roll' zeigt – q. e. d. - was zu beweisen wäre. Dass es sich hier nicht um einen der  zahlreichen zu hunderten durch das Internet geisternden AC/DC-Klones handelt, zeigen THE WILD! auf ihrem dritten Album auf eindrucksvolle Weise,  zu dem auch das verschmitzt grinsende Baby mit den Teufelshörnern passt, wie der Allerwerteste auf den Eimer. Hinzu gesellt sich die Tatsache, dass "Still Believe in Rock and Roll" die Spitze der kanadischen Charts erklommen hat, was allerdings nur von zweitrangiger Bedeutung ist, der Band geht es in erster Linie um die Essenz ihrer Musik, und nicht die Kohle!  

ROSE TATTOO, GOLDEN EARRING, THE SWEET, AC/DC und MOLLY HATCHET dröhnen mir bei basisch Grundriff orientierten Hardrockern Marke „Bad News“, „Crazy For You“ „King Of This Town“, „Playing With Fire“, die Good Time-Party Hymne "Young Rebels" sowie der von Background-Vocals flankierte Fetzer „Going To Hell“ ziemlich lebhaft entgegen. THE WILD Sänger/Gitarrist Dylan Villain verfügt über das passende oft in unmittelbarer Nähe zu Rock n' Roll-Sängerlegende BON SCOTT sich aufhaltende Organ für diese Art von Musik, dem mittlerweile sogar eine individuelle Stilnote rauhkehliger Stimmbandphrasierung in Kombination dazu wohltuendes Charisma verleiht. Nicht genug damit, dass die Band soviel dynamischen easy Going-Spirit verströmt, bei dessen arschtightem Groovefeeling es kein Entkommen gibt, wie ihn erwähntes Heldenkonsortium zu besten Zeiten auch besaß. Diesem Umstand trägt ein kraftvoll produzierter Sound gesundermaßen Rechnung. Konträr zu allen neun Vorgängertracks wird mit dem gediegenen klassischen Stadion-Hardrock und bärbeissiges Southern Rock-Odeur dem ein gefühltes Maß Highway-Spirit inne wohnt, kombinierenden 6-Minuten-Rauswurf „Gasoline“ noch ein ungewohnt gemässigtes zugleich gelungenes Schlusssignal gesetzt.

Klangen THE WILD! Auf den beiden Vorgängeralben eher nach purer AC/DC-Kopie, scheinen sie auf dem dritten Studiolongplayer nun endlich zu sich selbst gefunden zu haben, d. h. THE WILD klingen jetzt auch wie THE WILD! Abwechslungsreich wie bisher nie zuvor, mit berechtigter Einschränkung, dass sie natürlich weiterhin im Fahrwasser ihrer Idole schwimmen, - soviel sei fairerweise hinzugefügt. Weil die Band ihren Job allerdings derart überzeugend erledigt, gibt es daran auch nichts zu bekritteln. Soviel Gute Laune um in den Tag hinein zu starten bereits am frühen Sonntagmorgen deftig in die vollen gehend serviert steckt regelrecht an, dafür kann es nur ein Motto geben: Wayne's World, Waynes World, Party Time – excelleeeent!

Fazit: Dreckiger Party-Hardrock im 70er/80er-Gewand mit geballter Ladung Rotzräudigkeit auf der Schaufel. Ein explosiv den Geruch von Freiheit in jeder Pore verströmenes Gebräu, das gestandene Hardrocker, Biker und jüngere Fan-Generationen im Handumdrehen überzeugt. Hell Yeah! - Keep the Flame of Freedom-Spirit alive! 8/10

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