DRAGONLORE - Lucifer's Descent


VÖ: 17.01.2020
(Iron Shield Records)

Style: Heavy Metal

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DRAGONLORE

Wenn eine Band gleich mit ihrem Debüt einen Labeldeal ergattert, muss sie etwas können. DRAGONLORE veröffentlichen ihren Full-Length-Erstling via IRON SHIELD RECORDS. Obgleich das Coverartwork locker in Richtung BLIND GUARDIAN/ ORDEN OGAN schielt, handelt es sich hier um keinen Fantasy-Epic-Metal-Klon genannter Genreacts.

Inhaltlich sind die Amis meilenweit davon entfernt, stattdessen gibt’s einen Satz heißer Ohren Heavy/Power/Speed-Metal aus der HELSTAR/AGENT STEEL/OVERKILL/METAL CHURCH/VICOUS RUMORS-Liga, deren Elexir desöfteren mit kräftigem Schuss MERCYFUL FATE-Flair lieb äugelt. Das Gitarrentandem Skip Stinsky/Jim Brucks fährt ein amtlich fettes Brett, unterstützt von druckvoller Rhythmussektion, den Bass bedient Marty Buchaus die Schlagzeugarbeit leistet James Marlow.

Angenehm druckvoll fett produziert dringen mir von aggressiv schneidend scharfer Gitarrenpower, krafvollem Drumming, wechselhaft hysterisch bis theatralischem Hochtongesang vielseitigen Stimmbandmusters zum Teil durch Backingvocals umrahmte Schwerkaliberbrecher vom Typ „At the Mercy of Kings“, „Destroyer Of The Undead“„Blood Of The Barbarian“ oder „Driving Out the Demons“ ins Ohr. „Hand of the Gypsy“ beginnt mit brückenpart ähnlicher MERCYFUL FATE-Songschneise, um sich dabei zunehmend mehr und mehr ins Dramaturgische hinein zu katapultieren. Obwohl ein Teil schreibender Kollegschaft dieses Debüt-Album groß abfeiert, beinhaltet es einige Kernschwächen über die bei genauerer Betrachtung auch eine druckvoll fette Produktion kaum hinweg täuscht.

Völliges Alleinstellungsmerkmal, woran sich die Geister scheiden, dürfte Joe Lawson's Organ sein, dessen schräge oft unbeständig wechselhafte Hochtongesangsmixtur sich irgendwo in der Schnittmenge von James Rivera (HELSTAR), King Diamond, JAG PANZER-Stimmbandästhet Harry 'The Tyrant' Conklin oder John Cyriis (AGENT STEEL) treffend wieder findet. Die Idee sich öfters auch mit dem (bis auf Drummer James Marlow) Gesang der anderen Bandmitglieder wechsenden Gesang einfließen zu lassen stellt sich als Nachteil heraus,  wobei gerade öfters den Hauptgesang ergänzende nicht immer stimmige, zeitweise nervig disharmonische Anteile den Hörgenuss phasenweise deutlich trüben. Mehr Konzentration auf den Hauptgesang von Joe Lawson, worauf die Songinhalte im Großen und Ganzen zugeschnitten sind - würde dem Songmaterial deutlich mehr entgegenkommen. Eine etwas kauzig schrullige Note wohnt dem Songmaterial häufig bei, was der gesamten Scheibe zumindest einen angenehm passenden Rahmen verleiht. Auch am nicht immer harmonischen Songwriting, oft sich wiederholender Strukturen und einer Reihe unrunder weil holpriger Gesangspassagen habert es bisweilen. Schwächen, die es beim nächsten Anlauf dringend zu beheben gilt.

Fazit: Ordentliches, künftig noch ausbaufähiges Debüt, das erlesene 80er-US-Metalschule mit dem Geist von MERCYFUL FATE verbindet. 7/10

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