CHEVALIER - Destiny Calls


VÖ: 26.04.2019
(Gates of Hell Records)

Style: Heavy/Speed Metal

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CHEVALIER

Zwei EP's und eine Split mussten herhalten, ehe nun also endlich das heiß ersehnte CHEVALIER-Debüt seinen Weg in meine Boxen findet. Fein. An der kruden Mischung abgedrehter Speedanteile vermischt mit NWOBHM-Zutaten plus dicker Brise US-Undergroundmetal hat sich überhaupt nicht viel geändert. Einflüsse von ADX, SATAN, MERCYFUL FATE, (frühen) IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, MEDIEVAL STEEL unterstützt von kräftiger Brise BROCAS HELM und SAVAGE GRACE wehen über die verschneiten Landschaften im Land der tausend Seen. Entgegen gesetzt zur 'A Call To Arms'-EP haben CHEVALIER sound technisch einen Gang runter geschaltet. So herrlich ungeschliffen das ganze klingen mag, kommt der etwas arg leise abgemischte, öfters zu erahnende Sound nicht über Garagendemoqualität hinaus. Das ausgerechnet meinereiner als eingefleischter Oldschoolmaniac so etwas bilanzieren muss, zeigt den gravierenden Zwiespalt zwischen Songmaterial vs Sound umso deutlicher.

Trotz vorhandenem Rumpelfaktor: Derart dünn abgemischt mögen wohl grottenschlecht (!) abgemischte Drittliga-Blackmetalbands klingen, doch wird es dem Können einer Truppe wie CHEVALIER nicht gerecht, bei dem Potential der Finnencombo wirklich umso bedauerlicher. CHEVALIER sind von diesem Punkt abgesehen ihren gesammelten Lorbeeren über weite Strecken gerecht geworden. Spannende, phasenweise durch rasante Breaks, epische Tempodrosselungen sowie verspielte Takt-Rhythmuswechsel inklusive Tempovariation geben ab fünfeinhalbminuten aufwärts durch den Äther jagenden hintergründig von medivialem Anstrich begleiteten Langriemen des Kalibers „The Curse Of The Dead Star“, „In The Grip of Night“ oder „Road of Light“ Gestalt. Emma Grönkvist brilliert mit ihrem beständig zwischen garstigem Kreischen, High Pitched Screams und sirenenhaftem Hochtongesang variierenden Organ, das sich geschickt sämtlichen tempoforcierten Speedattacken die häufig im Wechsel zu Geschwindigkeits gedrosselten Parts erfolgen, anpasst. Der Gitarrensound ist gewohnt flexibel, hinzu kommt ein passenderweise schepperndes Schlagzeug. Mit dem extrem spannungsgeladenen Epic-Speedinferno „Stormbringer“ oder dem ganz am Ende fett krachenden mit heroischer Sprechpassage aufwartenden Hammer „A Warriors Lament“ haben sie sogar zwei exzellente Hymnen am Start, die unter Garantie heftiges Mähneschütteln bei Liveauftritten auslösen.

Fazit: Im Prinzip ein gutes Debüt, bedingt durch die dünne Abmischung geht das Feeling teilweise arg Flöten. Hier wäre noch mehr drin gewesen. Damit bleibt es „nur“ bei 7,5 von 10 Punkten. Was hat man sich bei solch dünnhäutigem Soundraster bloß gedacht? Mit viel Kulanz und der Hoffnung auf eine künftig etwas kräftigere Abmischung wäre alles gesagt. 7,5/10

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