THE QUILL - the quill (Re Issue)


VÖ: 22.02.2019
(Rough Trade)

Style: Stoner Rock/Grunge/Hardrock

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THE QUILL

1995 ist das Geburtsjahr des THE QUILL-Debüts. Nach drei Demos und einer Single in den Jahren zwischen 1986 – 93 war es dringend an der Zeit für den längst fälligen Longplayeinstand. So ausgereift wie später gingen die schwedischen Stonerkönige zwar noch nicht zur Sache, doch deutete sich bereits an, das hier eine Combo in den Startlöchern hockte, die sich danach zunehmend vom auf dem Debüt durchscheinenden Grunge verabschiedend in den Folgejahren zwischen Stoner- und Classic Hardrock pendelnd für höhere Weihen empfehlen würde, obwohl der Hymnenfaktor bis dato tief im Hintergrund versank. Von erdigem Groove beschwingte Stonersessions Marke „Jet of Water“/„In My Shed“ experimentieren mit mustergültigen 70er Jahre Rockvibes, beseelt von lässigem Hippie touch unterstützt durch ausreichend Jamsession-mäßiger Verspieltheit, während phasenweise Wohlfühlflair erzeugende Orgeleffekte Tiefenentspannung auslösen. Obwohl das Material nicht mit in darauf folgenden Jahren dicht gestaffelter Breitwandproduktion gemischt ist, kommt es gut zur Geltung. Stoner, 90er-Grunge und 70er-Hardrockfans werden überrascht sein, was es auf dem gleichnamigen THE QUILL-Debüt alles zu entdecken gibt das via Neuauflage mit Bonsutrack versehen, seinen zweiten Frühling erlebt.

Da gäbe es zunächst den in bluesigem LYNYRD SKYNYRD meets mystisch theatralische LED ZEP-Teich suhlenden „Lodestar“, das auf massivem Schlagzeug-Beatfundament stehende Groovebonbon „Homespun“, experimentiell-hippiesk in Gong-Schlagseite beträufelte „Gleam“ oder den von der Orgel begleiteten Rocker „Not a Single Soul“ an, es könnte sich lohnen. Dem steht eine Nummer wie der zwischendurch schon mal heftig schwächelnde fast 8-Minuten-Longtrack „From Where I am“ im Widerspruch entgegen, „DRY“ ist auch keine Offenbarung, selbiges gilt für das austauschbare „In the Sunlight I Drown“. Was bei „From Where I Am“ noch schiefging, klappte beim spacelastigen „I Lost A World Today“ erstaunlicherweise umso besser, „Sweetley“ nimmt mit inbrünstiger Wüstensand-Atmosphäre den gesponnenen Faden konsequent auf. Gerade wenn die Fuzzgitarre so richtig schön saftig im erdigen Modus brät, kommt das Organ von Magnus Ekwall's Vorgänger Anders Haglund der einen recht ordentlichen Job ablieferte, am effektivsten zur Geltung.

Fazit: Abgesehen von kleineren Aussetzern kann 'the quill' als nicht durchweg ausgereiftes, nach dem geeigneten Stil suchendes Werk für die Protagonisten betrachtet werden. 7/10

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