FINAL BREATH - Of Death And Sin


VÖ: 19.10.2018
(METALVILLE)

Style: Oldschool Thrash/Death Metal

Homepage:
FINAL BREATH

25 Jahre genauer seit 1993 existieren FINAL BREATH, deren letzter Albumrelease bereits vierzehn Jahre in der Vergangenheit zurückliegt. Seit ihrem damals chon recht passablen 2000er Debüt „Flash-Burnt Crucifixes“ gelang der Band mit den Folgealben „Mind Explosion“ und „Let me be your Tank“ eine stufenweise sich entwickelnde Steigerung.

Auf Studioalbum Nummer vier 'Of Death and Sin' tun sie nach langer Auszeit wieder was sie am allerbesten können. Herrlich brutal killenden Thrash/Death-Metal mit unverkennbarem Oldschool-Prägesiegel durch die Verstärker blasen. Thematisch werden die sieben Todsünden behandelt. Entstanden im 6. Jahrhundert wurden sie durch Papst Gregor I, der ihre Aufstellung von einer zuvor aus acht weltlichen Lastern bestehenden Liste (resultierend aus dem 4. Jahrhundert) ableitete und sie zu deren Zwecken für die römisch-katholische Kirche publik machte: Stolz, Habgier, Wollust, Neid, Völlerei, Zorn und Faulheit. Der gegenwärtig heutigen Bezug der biblischen Auslegung spiegel stich in düsteren Zukunftsvisionen wieder. Sorgen hinsichtlich musikalischer Qualität werden schnell hinfällig. Dafür lässt der Bayern-Vierer nicht nur beim kompromisslos brutal fett drauflos knüppelnden Auftakt mit Songdienlich integriertem Backgroundvocal-Chor „Babylon C. E.“ enorm unwiderstehlich heavy mit gewaltiger Schlagkraft das Gebälk wackeln! Drummer Heiko Krumbholz verdrischt Becken wie Felle mit kräftig Schmackes im Flügel nach Strich und Faden, die Gitarrenfraktion in Person von Thomas Wissel (Bass) und Jörg Breitenbach erzeugt amtlich viel Druck. Intensiv killende Riffbreitseiten ergänzen sich mit hochmelodisch filigranen Leadsoli. Neusänger Patrick Gajda sollte geschulten Todesbleifanatics von THE FLESH TRADING COMPANY ein sicherer Begriff sein, dessen raues zugleich impuls gebend variables auf schmalem Grad zwischen derbe harrschen Thrashmetalshouts und garstig heißeren Deathgrowls im verzerrten Modus wandelndes Stimmvolumen sich als tragende Säule heraus kristallisiert. Dafür sorgt ebenfalls eine zwischendurch immer mal kräftiges Faible für Tom Angelripper (dessen Organ zu ganz frühen SODOM-Zeiten fast schon Proto-Death Metal darstellte) aufblitzen lassende Stimmfärbung.

Anstatt stumpf draufloszuknüppeln kommen neben gesundem Härtefaktor feine Melodien und rasante Riffkombinationen in Verbindung zu abrupten Tempowechseln zum Vorschein, die sich effektiv in den Songaufbau einpassen. Gnadelos Schädel spaltendes Todesblei wie „Yearning For Next Murder“, „Agonized, Zombified, Necrotized“, „When finally Mighty Kings Fall“ oder „Chaos Unity“ belegen eindrucksvoll, das Thrash/Death-Metal nie in Langeweile ausarten muss, wenn auf derart atemberaubend eindrucksvoll technischem Level geballert wird. Rassiermesserscharf tödlich groovende Midtempobrücken übergehend in dynamisch fließende Geschwindigkeitsattacken finden sich auf 'Of Death and Sin' zu Hauf. Ein ums andere Mal blitzen Erinnerungen an bestimmte Combos auf, doch FINAL BREATH gehen so ideenreich darüber hinaus konzentriert zur Sache, das sie ihren eigenen Stil mit starkem Wiederkerennungswert beibehalten. Dieses Album hätten selbst gestandene Szene-Größen nicht besser hinbekommen, hier passt alles: Albumcover, Kompositionen, Texte, Musik, Sound.

Hinter den Reglern saß kein geringerer als Peter Tägtgren, womit das Album eine superb fette Produktion verpasst bekam, die den hochwertigen Inhalt dieser brutalen mit Wucht einer Planierraupe den Boden plättenden Todesbleiabrissbirne ziemlich effektiv zur Geltung kommen lässt. Ein super schön anzuschauendes Coverartwork des indonesischen Künstlers Megan Mushi für optische Gaumenfreuden. Am Knochenmannpapst mit provokativ umgedrehten Kreuz könnten vielleicht auch GHOST-Anhänger deren Maskottchen 'Papst Emeritus' die fiese Gestalt schon etwas ähnelt, Gefallen finden. Viel mehr noch steht es als Ausdruck für gesteigerten Professionalitätsanspruch welcher den Gehalt dieser Scheibe unterstreicht.

Fazit: Empfehlenswert mächtiges Oldschool Thrash/Death-Inferno für ein vielseitiges Fanspektrum zwischen AUTOPSY/EXODUS/HYPOCRISY/KREATOR bis BOLT THROWER/SODOM/TESTAMENT.  - Kompromissloser Thrash/Death-Metal auf massiv killender Kapazität von intensiv durchschlagender Breitenwirkung. - Nix für Weicheier! 9/10

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.