BLACKFINGER – When Colours Fade Away

09 blackfinger

VÖ: 15.09.2017
(M-Theory)

Style: Psychedelic Heavy Doom/Rock

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BLACKFINGER

Zum zweiten Mal zeigt Ex-TROUBLE/THE SKULL-Vocalist Eric Wagner die verborgene wesentlich empfindsamere Seite innerer Seelenwelten, was sich in seiner mit leiseren Tönen facettenreich gefühlvollen Stimmbandästhetik widerspiegelt. Voluminöse Gitarrenriffs, verträumte Akkustiksphären... Das Gefühl sämtliche Hoffnung zu verlieren zeigt sich auf 'When colours fade away' sogar noch viel deutlicher als auf Debüt. Independent-Rock mischt sich mit einer heftig brodelnden Psychedelic-Doom-Essenz. Der Moment, den so ziemlich ein jeder Mensch irgendwann in seinem Leben durchmacht, wenn das Licht der Hoffnung schwindet, die Dunkelheit über Hand nimmt, während die anderen Farbfacetten des Lebens um einen herum verblassen. Es ist wie der Eintritt, in das tiefe Tal einer den inneren Empfindungsschatz immens abstumpfenden Gleichgültigkeit, das Gefühl in einer gähnenden Leere zu versinken. Der Abgrund den Empfindungsmodus lähmender Hoffnungslosigkeit, aus dem man sich nur durch eisernen Willen wieder heraus kämpfen kann. Nummern wie der Titeltrack, der einen Mantel der Dunkelheit vor dem inneren Auge erscheinen lässt, wenn die Farben allmählich davon überdeckt, verblassen oder „All my Sorrow“ führen gekonnt durch die Reise zu den Abgründen des eigenen seins, die von der Obskurität der Dunkelheit verbunden mit der Furcht vor dem was man in sich selbst findet, auch vor kalten Flüssen nicht halt macht. Der Tod verbunden mit der Reise ins Unbekannte, die Konfrontation mit seinen innersten Ängsten im kosmischen Fluß des Leidens, das gedehnt endlos lang erscheinende Warten auf die Sonnenseite des Lebens, - all diese in den Abgründen menschlicher Bewusstseinssphären wühlenden Faktoren bilden den Inhalt einer höchst ergreifenden Scheibe, die sich gefühlvoll, melancholisch trauernd, mystisch, dunkel, zwischen hauch zart bis tonnenschwer doomend gibt. Das Empfindsame kämpft mit dem Schwerblütigen um die zwischen beiden Ebenen liegende Balance. Am Schluß behält keine der beiden Seiten die Oberhand, während dessen die aus dem reißenden Mahlstrom beklemmender Ungewissheit stets neu heraus tretenden Lichtstrahlen einer neuen Hoffnung sich nie ganz verlieren, obgleich des unendlich abgründigen Mahlstroms alles in sich aufsaugende Grundessenz unaufhaltsam weiter fließt.

Fazit: BLACKFINGER begeben sich niveauvoll auf den schwierigen abgründig obskuren Pfad bewusster Konfrontation mit der dunklen Seelenseite als Essenz einer Reise, um kräftig aus dem Prisma des Lichtes der Hoffnung schöpfend,

wieder mit sich selbst ins Reine zu kommen. - Mission gelungen, Mr. Wagner! 8/10

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