ORDEN OGAN – Gunmen

07 ordenogan

VÖ: 07.07.2017
(AFM Records)

Style: Power Metal

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ORDEN OGAN

Orchestral beginnt der neue ORDEN OGAN-Output 'Gunmen'. Der Opener (kein Druckfehler) im Singular geschrieben, zeigt den Vierer auf professionellstem Level. ORDEN OGAN werden in der Tat mit jedem neuen Album besser. Aus den einstigen Folk-Metallern ist eine Power Metalband von internationaler Klasse und Format geworden. Dort, wo früher Folkpassagen die Songs ausfüllten, kommt nun orchestrales Faible in passender Form dosiert, zum Tragen. Seebs Organ klingt gut eine Spur feinfühliger als bisher. Auch das Keyboard wird gezielter eingesetzt, um an passender Stelle effektivere Wirkung zu erzielen, ansonsten regieren tolle Melodien und raumgreifende Strukturen inklusive Chorgesängen das Geschehen. Hohe Instrumentensicherheit gepaart mit spannungsgeladenen Stimmungswechseln durch fesselnde Rhythmus/Tempovariation sind bei ORDEN OGAN seit jeher ein Standard, auf den sich blind vertrauen lässt. Dort, wo die letzten BLIND GUARDIAN-Scheiben wegen Überfrachtung mit unnötig modern getrimmtem Sound nicht mehr hinkommen, fühlen sich ORDEN OGAN mittlerweile zu Hause. Thematisch auf der Mythologie/Fantasy-Schiene beheimatet, offerieren die Arnsberger ihrer Fangemeinde ein weiteres Hymnenfeuerwerk, das es mächtig in sich hat. „Fields of Sorrow“ beeindruckt durch langes Militärmarschdrumsolo mit kollosaler Spannungssteigerung, „Forlorn and Forsaken“, „Ashen Rain“ oder das mächtig Abenteuerfeeling versprühende „Damn Here“ (Wanted: Dead Or Alive) dürften sich dank herrlich mitsingbarer Chorus-Refrains schnell zu phantastischen Livehämmern entwickeln. „Vampires in Ghost Town“ hat durch Galoppierende Gitarrenriffs inklusive Songstruktur erneut durchaus RUNNING WILD-Gefilde berührenden Spannungstouch, ehe die typischen ORDEN OGAN-Merkmale hervortreten: Fesselnde Gesangsvariationen, erhöhter Hymnen/ Drama- faktor, raumgreifende Melodiebögen – exzellentes Hörfutter, wie man es sich generell als Mythologie und Fantasyfan gepackt in ein klassisches Powermetal-Gewand eigentlich nur wünschen kann. Beim Trip zur anderen Seite „Come With Me To The Other Side“ macht sich intensiv Gänsehaut breit. Das Stück beginnt sensibel, ehe ein heftiger Orkan losbricht. Die frühere THEATRE OF TRAGEDY/LEAVES EYES-Frontfrau Liv Kristine aufgrund ihrer stimmlichen schon häufig bei anderen Acts als Gastsängerin gebucht macht als Gastsängerin im Wechsel zum vollen Pfund dynamischer Gitarren/Drumpower und Orchesterbombast einen Weltklassejob. Geil! Solch technisch hochwertigen, dennoch geradlinig nach vorn gehenden Hymnen-Headbangerstoff würde man sich gern auch mal wieder von BLIND GUARDIAN wünschen, deren letzte Alben nicht gerade leicht verdaulich waren. Das 'Gunmen' als bärenstarkes Album in die ORDEN OGAN-Bandhistorie eingeht, zeigen große Melodic-Powermetalhymnen vom Schlage „Gunman“, „Fields of Sorrow“, „Forgotten and Forlorn“, „Vampire in Ghost Town“, „The Face of Silence“, „Ashen Rein“ oder „One Last Chance“, ehe der Orden im berauschenden fast neunminütigen die Brücke zwischen Vergangenheit und gegenwärtiger Entwicklung aufzeigenden Endspurt „Finis Coronat Opus“, zur Krönung des exzellenten Gesamtergebnisses noch ein ganz dickes Ausrufezeichen setzt.

Fazit: ORDEN OGAN haben aller feinste Wertarbeit abgeliefert, die ihnen einen Platz ganz weit oben unter den besten Power Metalbands hierzulande sowie auf internationaler Ebene garantiert, was 'Gunmen' umso kräftiger unterstreicht. Wahrlich ein volles Pfund großer Hymnenpracht! 9/10

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