HARLEKIN - "In Disguise"


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VÖ: 21.10.05
Style: Rock
(Firebird)

Homepage:
www.harlekins.ch

Sie kommen aus der Schweiz und nennen sich Harlekin. Hinter dem Namen verbergen sich fünf, bis vor kurzem noch sechs junge Musiker zwischen 17 und 21 Jahren. Rhythmusgitarrist Chris musste aus studientechnischen Gründen seinen Posten an den sechs Saiten aufgeben, weshalb die Band nun auf der Suche nach geeigenetem Ersatz ist. Passend zu ihrem Bandnamen taufen sie ihr erstes Album, das acht Titel beinhaltet In disguise. Die Jungs scheinen es gut vor zu haben, wählten sie bei der optischen Aufmachung ihrer CD gleich ein stilvolles, in schwarz gehaltenes Digipak und schüren damit beim Hörer recht große Erwartungen. Denen können sie meiner Meinung nach jedoch leider nicht gerecht werden. Insgesamt ist das Songwriting noch recht ziellos und so passiert es immer wieder, dass sich die Band in Zuoftdagewesenem, Belanglosigkeiten und, was noch schlimmer ist, in Parts verlieren, die mit dem Rest von dem Song nicht viel zu tun haben. Ein gutes Beispiel hierfür ist der zweite Track Lonely in the night, der vom Grundtenor ein bluesig rockendes 70er Jahre Feeling versprüht und plötzlich durch ein merkwürdiges angezerrtes Picking brutal in seinem Drive unterbrochen wird, um dann den Versuch zu starten, in einem punkigen Break das Ende einzuleiten. Der Sologitarrist bringt schon recht gute Ansätze mit und beispielsweise die Hookline von Chess oder Once again (das Lick macht Spaß) bleiben durchaus im Ohr, allerdings neigt er dazu, die Songs mit zu vielen aussagelosen und einheitlichen Soli zuzupflastern, so dass sich die einzelnen Parts gar nicht richtig entwickeln können. Außerdem würde es bei so vielen Soloausflügen sicher nicht schaden, die Skalen gelegentlich zu wechseln, um die Sache etwas bunter zu gestalten, was sicherlich auch im Sinne des Bandnamens wäre. Auf den Sound bezogen, klingt In disguise etwa, wie die mit etwas Mühe nachbearbeiteten Livemitschnitte, die es bei vorstädtischen Bandwettbewerben zu gewinnen gibt. Dieses Phänomen findet man auch im Songwriting wieder. Hierbei muss man der Band allerdings ihr junges Alter und ihr erst einjähriges Bandbestehen zu Gute halten. Wenn Sänger Fizzy sich zu Gesangsstunden breitschlagen, die Band beim Songwriting etwas überdachter (viel Solo und Keyboardgeklimper ist nicht gleich mehr im Bezug auf den Gehalt eines Songs) zu Werke gehen und dabei aber nicht ihre Spielfreude verlieren würde - die man ihnen nämlich definitiv anhört und positiv anrechnen muss – könnte sich aus Harlekin in den nächsten Jahren noch eine interessante Formation entwickeln. Dass die Schweizer Mut und einen großen Willen haben, beweisen sie mit diesem Release. Bewahrt euch das, denn so kommt man immer ein Stückchen weiter!

Tracklist:
My realms
Lonely in the night
Wonderland
Rainy day
Killer
Behind the mask
Chess
Once again

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