MISFIT - Münster-Breitefeld, Live Arena


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Interview vom 18.12.04
Interviewpartner: Simone Wenzel (g.), Stephan Maneff (g.)

Homepage:
www.misfit-roxx.de/

FFM-Rock:
Hallo Simone, hallo Stephan, vielen Dank zunächst mal, dass Ihr Euch die Zeit für ein kurzes Interview mit uns nehmt. Wir dürfen Euch ja heute das zweite Mal live bewundern und würden Euch bitten, Misfit unseren Lesern ein wenig vorzustellen. (Seit wann gibt es Misfit, wer ist dabei, Musikstil pp.)

 

Stephan:
Misfit gibt es seit 1985 und die Besetzung ist klassisch: Vocals, zweimal Gitarre, Bass, Schlagzeug. Special Feature ist, dass wir zwei Mädels in der Band haben. Wir spielen normalen Heavy-Rock mit der Tendenz zum Melodiösen, wie Ihr ja schon mitgekriegt habt. Simone ist jetzt seit 1996 dabei, vor zwei Jahren sind drei neue Leute dazu gekommen.

 

(Anm. der Red.: Eva Kreuzer am Gesang, Sascha Nickel am Bass, Jürgen Rössel am Schlagzeug, Simone Wenzel und Stephan Maneff an der Gitarre)

 

FFM-Rock:
Gab es ein „musikalisches Leben“ VOR Misfit?

 

Simone:
Also bei mir nicht, ich habe jetzt noch eine neue Band parallel dazu laufen, die ist vor vier Monaten gegründet worden. Das gibt wahrscheinlich ein reines Mädel-Projekt in Richtung des härteren Metal, aber vor Misfit habe ich nichts anderes gemacht.

 

FFM-Rock:
Kannst Du uns auch sagen, wie die Band heißt. Vielleicht hören wir da auch mal was?

 

Simone:
Wir haben uns entschieden und werden uns „SIMATASTE“ nennen.

 

FFM-Rock:
Wie sieht es bei Dir aus, Stephan? Gab es da eine musikalische Vorgeschichte?

 

Stephan:
Vorher haben wir verschiedene Cover-Projekte gehabt, im zarten Alter mit einer Schülerband 1977 angefangen – wie der Gang so ist: in einer Schülerband gespielt, in einer Coverband gespielt und dann kam Misfit. Da gab es nicht so viel vorher.

 

FFM-Rock:
Gibt es ein Leben NACH Misfit?

 

Stephan:
Das haben wir noch nicht raus (lacht)

 

Simone:
Parallel zu Misfit …

 

FFM-Rock:
Wo wir gerade beim Leben sind: Was macht Ihr im „normalen Leben“, sprich: beruflich, privat?

 

Stephan:
Willst Du das wirklich wissen?

 

FFM-Rock:
Klar! Es ist die Frage, ob wir das dann auch veröffentlichen können …

 

Simone:
Wir arbeiten!

 

Stephan:
Wir arbeiten an uns!

 

Simone:
Ich arbeite bei Nintendo. Dort habe ich unseren Bassisten kennen gelernt und vor ca. 4 Monaten zu uns in die Band geholt. Eva studiert. Jürgen macht eine Ausbildung und Du, Stephan, arbeitest auch.

 

Stephan:
Ich arbeite auch. Ich versuche es zumindest.

 

FFM-Rock:
Wie viele CDs habt Ihr inzwischen aufgenommen?

 

Stephan:
Im Moment haben wir 3. Diese sind alle in Eigenregie aufgenommen. Wir haben auch noch keinen Vertrieb gefunden, der das irgendwie an die Leute bringen würde. Wie gesagt: wir machen das jetzt schon die ganze Zeit in Eigenregie. Die erste CD, „Mighty Games“, haben wir schon mehr als 500 mal verkauft, die zweite, „Kiss Of A Demon“, ist immer noch im Verkauf und die dritte, „More Power“, ist erst ein Jahr alt.

 

Simone:
Wobei das auch in die ganze Welt geht. Wir haben zum Beispiel auch viele Anfragen aus Südamerika. Da haben wir auch schon ein paar Fans, auch wenn wir dort noch nicht gespielt haben.

 

FFM-Rock:
Wie kamen die auf Euch?

 

Simone:
Über’s Internet.

 

Stephan:
Irgendwann haben sie mal geschrieben, sie interessieren sich für die Musik und die MP3-Files seien nicht genug, wir sollten mal Promo-Material rüberschicken. Das haben wir gemacht und die Musik läuft jetzt im Radio in Brasilien, Argentinien, aber frage mich nicht, in welcher Stadt oder auf welchem Sender. Die schicken auch immer in gewissen Abständen Fragen, ob es etwas Neues gibt, was sie dann in ihrer Radioshow bringen wollen. Ich kann Euch das mal in einer eMail genauer schicken.

 

FFM-Rock:
Damit hat sich meine Frage nach dem letzten Album, wann und wo Ihr aufgenommen habt, schon fast erledigt …

 

Simone:
Aufgenommen haben wir im LFT-Studio in Weißkirchen bei Marc Bugnard - der ist jetzt nach Reichelsheim gezogen.

 

Stephan:
Das ist der Ex-Gitarrist von ROKO.

 

FFM-Rock:
Ihr gehört unterschiedlichen Altersgruppen an und habt dadurch unterschiedliche musikalische Wurzeln. Wie vereinbart sich das bzw. wie kommt Ihr dabei auf einen gemeinsamen Nenner?

 

Stephan:
Wir nehmen alles, schmeißen es in einen Topf, rühren um, schütteln kräftig und dann streiten wir uns.

 

FFM-Rock:
Und wer gewinnt?

 

Stephan:
Wir einigen uns sehr vernünftig.

 

Simone:
Ich muss sagen, wir machen eigentlich alle nicht selbst so die Musik, die wir privat hören. Misfit ist eigentlich eine Melange aus allem.

 

FFM-Rock:
Wie sehen Eure musikalischen Interessen aus?

 

Simone:
Meine Wurzeln sind Judas Priest, damit habe ich angefangen, geht aber mittlerweile in die skandinavische Ecke, Inflames.

 

Stephan:
Schweden-Metall.

 

Simone:
Auch amerikanischer Power-Metal, Nevermore zum Beispiel.

 

Stephan:
Bei mir und meiner Generation – klar: KISS, Priest, Ozzy. Das höre ich zu Hause, aber wie gesagt: Bei Misfit machen wir es nicht.

 

Simone:
Unser Drummer ist Dream Theater – Fan, was man auch ab und zu schon raushört, der Sascha hört Hardrock, merkt man auch am Bass-Spiel, und Eva?

 

Eva:
Skid Row!

 

FFM-Rock:
Wie sehen Eure Zukunftspläne aus?

 

Stephan:
Privat?

 

FFM-Rock:
Auch das!

 

Stephan:
„Also, ich will e neu Audo!“

 

FFM-Rock:
Wir werden das mal vormerken. Weihnachten steht ja vor der Tür.

 

Stephan:
Für die Zukunft bzw. für nächstes Jahr ist geplant, noch mehr zu spielen als dieses Jahr. So oft und so gut und so geil wie möglich!

 

Simone:
Und sich mal wieder Zeit zu nehmen, Songs zu schreiben, die ganzen Ideen mal aufzuarbeiten, die man so gesammelt hat und wieder ins Studio zu gehen.

 

FFM-Rock:
Es folgt eine Frage, die wir allen Interviewpartnern stellen …

 

Stephan:
Also, FFM-Rock finde ich gut!!!

 

FFM-Rock:
Das freut uns, aber  es geht um eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum, die noch nicht veröffentlich wurde.

 

Stephan:
(Schallendes Gelächter) EINE???

 

FFM-Rock:
(mit Blick auf das Aufnahmegerät) Du hast noch genau 67 Minuten Zeit!

 

Simone:
Er soll Dir eine eMail schicken, das kann dauern … es gibt einiges! Diverse Unfälle sind passiert, Haare in der Kochplatte hängen geblieben, oder Gitarre über die Schulter geschmissen …

 

Stephan:
In den 80ern war das ja mal modern gewesen, dass man die Gitarre so schultert, dass sie sich einmal um die eigene Achse dreht. Da ich das ja bei Poison und wie die alle so heißen gesehen habe, habe ich mir gedacht, das findest Du saugeil, das musst Du auch können. Da bin ich aus dem Proberaum raus und habe das wie ein Geistesgestörter geübt. Das sieht ja supergut aus, wenn die sich einmal so rumdreht. Eines Abends, live on Stage, habe ich mir gedacht: So, jetzt ist der Tag, jetzt ist die Zeit, jetzt mache ich das. Ich die Gitarre so … fupp … (Stephan erklärt mit Händen und Füßen!) und ich sehe, wie das Ding so kerzengerade runterkam, bin erst mal einen Schritt zurückgegangen und da ist es auf der Bühne aufgeklatscht. Das war so ein Erlebnis!

 

FFM-Rock:
Wie ging es der Gitarre?

 

Stephan:
Den Hals haben wir wieder repariert und dann weiterverkauft … nett wie wir sind …

 

FFM-Rock:
Ebay? 1 A – Zustand …

 

Stephan:
Das gab’s da noch nicht!

 

Simone:
Ich habe ein Trauma. Ich wurde vergessen. Und zwar, als ich 16 war, hat mein Vater mich immer noch in die Probe gefahren und wir hatten Krach. Wir haben zwar nicht miteinander geredet, aber er musste mich ja in die Probe fahren. Unser damaliger Bassist hat noch in Stockstadt gewohnt, mein Vater hat ihn dann nach mir noch eingesammelt. Ich legte meine Gitarre hinten rein, schmiss die Tür zu und mein Vater fuhr weg und ich stand da. Und da mein Vater meinte, ich rede nicht mit ihm, weil ich sauer bin, hat er gedacht, ich bin im Auto. Dann kam er in Stockstadt bei unserem Bassisten an und der fragte: „Wo ist denn die Simone?“ – „Die sitzt doch hinten drin!“ – „Nööö!“ – „Oh, uups!“

 

FFM-Rock:
Hat das jemand zufällig gefilmt? Das wäre ein geiler Videostream …

 

Simone:
Es war im Winter, es war dunkel und ich habe wirklich hinterher gebrüllt, gewunken, gemacht und getan. Meine eigene Probe und ich werde vergessen!

 

Stephan:
Und einmal haben wir in der Probe richtig angestoßen, weil der Simone eine Saite gerissen ist. EINMAL in der ganzen Zeit, seit sie bei Misfit spielt, ist ihr EINMAL in der Probe eine Saite gerissen, EINMAL.

 

Simone:
Mir reißen dafür manchmal 1-2 im Koffer, das gleicht sich dann wieder aus.

 

(zu Eva) Weißt Du noch irgendwas? Ich gehe mal meine Äpfel waschen … Eva hatte so einen Packen Äpfel dabei und meinte so vor dem Auftritt: Ich gehe mal meine Äpfel waschen Jürgen: Ich gehe mit! Also, solche Sachen passieren ständig …

 

FFM-Rock:
Dann haben wir so die wesentlichen Peinlichkeiten durch und wenn Dir noch was einfällt, mailst Du mir das noch durch …

 

Stephan:
Da gab es noch was bei einem Gig. Kannst Du Dich noch dran erinnern – muss dazu sagen: hier drüben sitzt unser Ex-Schlagzeuger – da haben wir auf dem Honky Tonk – Event gespielt, es war richtig geil, wir haben geschwitzt und ich hatte meine Lederhose an und ordentlich viel Wasser auf der Bühne getrunken und nach dem Gig wollte ich unbedingt aus dieser scheiß Lederhose raus. Die hatte so einen komischen Haken und ich habe den Haken nicht mehr aufgekriegt. Da haben die zwei – Schlagzeuger und Bassist – vor mir gekniet und versuchten krampfhaft, während ich den Bauch eingezogen habe, mir die Hose wieder aufzumachen.

 

FFM-Rock:
Gibt es irgendwas, was Ihr den Leuten da draußen noch mitteilen möchtet?

 

Stephan:
(lacht) Ich will ein neues Auto – kauft unsere CDs.

 

Simone:
Schaut mal auf der Homepage vorbei. www.misfit-roxx.de

 

Stephan:
ROCK WILL NEVER DIE!

 

Vielen Dank für das Interview und wir wünschen Euch alles Gute und viel Erfolg!
Stefan und Sylvia von FFM-ROCK

 

Tipp der Redaktion:
Misfit sind am 08.01.2005 bei „Radio x“ in Darmstadt live im Studio und am 12.02.2005 beim 1. Kronberger Rockband-Contest im „Recepturkeller“ in Kronberg im Taunus zu sehen!

 

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